Ärger in Frankreich
Ligue 1: TV-Zoff! Klubs droht Pleite weil Medienrechte-Inhaber nicht zahlen will
- Aktualisiert: 12.10.2020
- 14:36 Uhr
- ran.de
Frankreichs Profiklubs drohen schwierige Zeiten. Der erst kürzlich abgeschlossene Rekord-Vertrag bei den TV-Rechten soll, geht es nach dem Rechteinhaber, neu verhandelt werden. Auslöser ist die Corona-Pandemie.
Paris/München - Frankreichs Profifußball drohen ungemütliche Zeiten.
Durch die Corona-Pandemie ohnehin schon gebeutelt, droht nun auch noch die Agentur "Mediapro", Inhaber der Bewegtbildrechte der Ligue 1, ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachzukommen.
"Wir wollen den Vertrag für die Saison noch einmal besprechen. Die Saison ist stark von COVID-19 betroffen. Wir stellen das Projekt nicht infrage, aber die Bars und Restaurants sind geschlossen, die Werbung ist zusammengebrochen", sagte Mediapro-CEO Jaume Roures in der "L'Equipe".
Zweite Rate bleibt aus - Klubs geraten in Not
So überwies das Unternehmen im August zwar eine erste Rate an die Liga, doch eine zweite Rate, in Höhe von 172 Millionen Euro, fällig am 5.Oktober, wurde nicht überwiesen. Der französische Ligaverband LFP verweigert Mediapro den Zahlungsaufschub, doch CEO Roures besteht auf Neuverhandlungen, bevor er Geld fließen lassen möchte.
Im neuen Rekord-TV-Vertrag hatte Mediapro mit dem Pay-TV-Sender "Telefoot" ursprünglich eine jährliche Zahlung von insgesamt 780 Millionen Euro zugesichert. Angesichts solcher Summen geraten Frankreichs Profi-Klubs in Panik, schließlich hatte sie der vorzeitige Saisonabbruch ohnehin bereits 25 Prozent der TV-Einnahmen gekostet.
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LFP nahm im Frühjahr Millionen-Darlehen auf
In Zeiten von fehlenden Zuschauer- und Transfereinnahmen schrillen wohl bei manchem Team die Alarmglocken. Daher will die LFP nun einen hohen Kredit aufnehmen, um den Klubs die kommende Zahlung zu sichern. Problem dabei: Die LFP hat sich im Frühjahr bereits mit einem staatlich verbürgten Darlehen in dreistelliger Millionenhöhe verschuldet.
LFP-Präsident Vincent Labrune stellt nun infrage, ob Mediapro überhaupt ihren "finanziellen und vertraglichen Verpflichtungen" nachkommen kann. Frankreichs Profiklubs werden die Entwicklungen weiter gebannt verfolgen.
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