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Erste Cheftrainer-Station von Miroslav Klose

Miroslav Klose beim SCR Altach vorgestellt: Steiniger Start im Urlaubsparadies

  • Aktualisiert: 20.06.2022
  • 16:32 Uhr
  • ran.de / Tobias Wiltschek
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© Imago

Dass Miroslav Klose seine Karriere als Cheftrainer in der österreichischen Provinz startet, sorgte für großes Erstaunen. Bei seiner offiziellen Vorstellung erläuterte er seine Beweggründe.

München/Altach - Statt Spanien, Costa Rica und Japan heißt es für Miroslav Klose nun also SCR Altach.

Hansi Flick hätte den WM-Rekordtorschützen und Weltmeister von 2014 gerne als seinen Assistenten zur Nationalmannschaft geholt.

Doch Klose sagte ab. "Weiterhin Co-Trainer zu sein, fühlt sich als der falsche Weg an, auch wenn es mit Hansi Flick als Bundestrainer menschlich und fachlich gepasst hätte", hatte er vor etwa einem Jahr im Interview mit dem "kicker" verraten.

Im Herbst, wenn die WM in Katar gespielt wird, steht Klose an der Seitenlinie in der österreichischen Bundesliga.

Und das nicht etwa bei RB Salzburg, Austria oder Rapid Wien. Nein, der ehemalige Starstürmer des FC Bayern München hat sich bewusst für das kleine, beschauliche Örtchen Altach im Vorarlberg entschieden, dessen 7000 Einwohner bequem in die Bayern-Fankurve der Allianz Arena passen würden.

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Klose über Altach: "Super Verhältnisse"

"Ich darf da arbeiten, wo andere Urlaub machen. Es sind super Verhältnisse, um in Ruhe arbeiten zu können", sagte der 137-malige Nationalspieler bei seiner offiziellen Vorstellung in Altach.

Der Hauptgrund für sein Engagement seien jedoch die Gespräche mit den Verantwortlichen des Vereins gewesen, bei denen ihm sehr schnell klar geworden sei, dass er nach Altach passe.

Schließlich habe erst eine Woche vor der Vertragsunterschrift im Urlaub vom Interesse aus Österreich erfahren und sei gleich am Tag nach seiner Rückkehr nach Altach gereist, um die Gespräche zu führen.

Auch wenn er sich selbst ständig unter Druck setze, wie er betonte, dürfte es auch in Kloses Sinne sein, dass SCR-Geschäftsführer Christoph Längle nicht gleich die allergrößten Ziele ausrief.

"Es wird keiner von Miro und seinem Trainerteam verlangen, dass wir jetzt in die Top 6 kommen müssen", sagte Längle, der auch betonte: "Klar ist, dass der Miro nicht wegen des Geldes nach Altach gekommen ist."

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Klose wird neuer Trainer bei SCR Altach in Österreich
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Überraschung: Miroslav Klose neuer Trainer in Österreich

Sensation in Österreich: Miroslav Klose übernimmt den Erstliga-Trainerposten in der 7000-Einwohner-Gemeinde Altach und bekommt erstmals eine Chance als Cheftrainer einer Profimannschaft.

  • 17.06.2022
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Keine Angaben über Kloses Vertragslaufzeit

Vielmehr will Klose, über dessen Vertragslaufzeit keine Angaben gemacht wurden, erst einmal den nächsten Schritt in seiner Trainerlaufbahn gehen. Zu seiner Spielphilosophie wollte er auch deshalb noch nicht viel sagen, weil er seine neue Mannschaft erst ein paar Stunden vor der Pressekonferenz zum ersten Mal gesehen hat.

Nur so viel war ihm zu entlocken: "Die Fans müssen nach den Spielen sehen, dass der SCR Altach alles gegeben hat."

Ihm ist sehr wohl bewusst, dass es eine sehr schwierige Saison werden könnte. Denn Altach stand in der vergangenen Spielzeit nach der regulären Saison auf dem letzten Platz und konnte sich unter dem damaligen Trainer, Ex-Bundesligaprofi Ludovic Magnien, erst am letzten Spieltag der Abstiegsrunde durch ein 2:1 gegen Tirol retten.

Daher warnten einige Medien in der Alpenrepublik Klose nicht nur vor einem "Kulturschock" ("Neue Vorarlberger Tageszeitung"). "laola1.at" sah in Kloses erster Cheftrainer-Position bei den Profis sogar die Gefahr der Rufschädigung.

"Im Ländle kann sich Klose einen Namen als Heilsbringer machen - oder seinen bislang astreinen Ruf ruinieren", kommentierte das Sport-Portal die Entscheidung und hielt dem Verein vor: "Eine routinierte Lösung wäre die schlauere Variante gewesen."

Klose: "Immer den steinigen Weg gewählt"

Doch Klose lässt sich dadurch nicht beunruhigen, wenn er den Kommentar denn überhaupt gelesen hat. Schließlich habe er schon "immer den steinigen Weg gewählt", wie er einmal sagte.

Nach seiner Arbeit als Jugendtrainer und Flick-Assistent beim FC Bayern wurden ihm im Frühjahr des vergangenen Jahres noch zusätzliche Steine in den Weg gelegt.

Wegen zweier Thrombosen im Bein erhielt er ein striktes Sportverbot und konnte erste Angebote, als Cheftrainer zu arbeiten, nicht annehmen.

Nun aber ist er bereit für seine erste verantwortliche Position als Coach - körperlich und mental.

Es ist aber auch eine Position, die mit vielen Unbekannten versehen ist. Bis auf Gianluca Gaudino, der vor einigen Jahren die Nachwuchsmannschaften beim FC Bayern durchlaufen hatte, dürfte er nur die wenigsten Spieler bei seiner Ankunft in Altach gekannt haben.

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Bleibt Gaudino in Altach?

Und auch beim 25-Jährigen ist nicht sicher, ob er überhaupt in Altach bleibt. Er ist vom SV Sandhausen nur ausgeliehen. Noch ist seine Zukunft in Vorarlberg nicht gesichert.

Bei Fragen zu den Transferaktivitäten wurden die Verantwortlichen auf der Pressekonferenz allgemein wenig konkret. Bis zum Saisonstart Ende Juni wolle man aber eine wettbewerbsfähige Truppe aufs Feld schicken, hieß es.

Von da an wird sich auch Klose bei aller Euphorie rund um sein Engagement in Altach vor allem an Ergebnissen messen lassen müssen.

Ein genaues Ziel habe er noch nicht definiert. Am wichtigsten aber sei ihm, "den Spielern Spaß und Freude zu vermitteln und das Gefühl zu haben, dass wir uns täglich verbessern wollen."

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