Fußball
"Extrem wichtig": Nagelsmann über Amateursport
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat die gesellschaftliche Bedeutung des Amateursports mit Nachdruck hervorgehoben. "Wir wollen an der Basis nicht nur gute Arbeit machen, um Profis zu entwickeln", sagte der 38-Jährige im Rahmen des "Wochenendes des Amateurfußballs", das der DFB von Freitag bis Sonntag auf seinem Campus in Frankfurt am Main veranstaltet: "Gerade Teamsportarten sind extrem wichtig für die Gesellschaft, weniger inhaltlich, mehr aus sozialen Gesichtspunkten."
Es gehe dabei nicht nur um den Fußball, "Basketball, Eishockey, Handball, Volleyball - ganz egal, es gibt viele Sportarten, auch Individualsportarten, die es zu unterstützen gilt", sagte Nagelsmann: "Natürlich freuen wir uns, wenn viele Kinder in den Vereinen gut ausgebildet werden, um später mal professionell zu spielen. Aber das ist nicht die Hauptaufgabe. Wichtig ist, den jungen Menschen etwas mitzugeben was Disziplin angeht, was Miteinander angeht, auch was das Verhalten in einer Gruppe angeht." Deutschland sei "immer ein Land der Vereine" gewesen, "es ist wichtig, dass wir das wieder werden."
Rudi Völler, Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), unterstrich in diesem Zusammenhang den Stellenwert des Ehrenamts. "Es ist enorm wichtig, dass wir Menschen haben, die sich kümmern, die ihre Freizeit opfern. Deshalb müssen wir das Ehrenamt nicht nur heute sondern generell beim DFB fördern", sagte Völler.
Bereits am Freitag hatte der DFB den Startschuss für das von ihm ausgerufene "Jahr der Schule" gegeben. Die Initiative des DFB und seiner Landesverbände verfolgt das Ziel, mehr Bewegung und Sport in die Schulen zu bringen. "Es gibt Studien, die besorgniserregend sind", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf: "75 Prozent der Kinder und Jugendlichen verfehlen den von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Wert von einer Stunde Bewegung pro Tag." Laut des DFB-Chefs habe der Verband "einen Riesenhebel" mit seinen rund 24.000 Vereinen.