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Bayern, Dortmund und ManUtd haben ihn auf dem Schirm

Sebastien Haller und die sportliche Wiederauferstehung

  • Aktualisiert: 30.04.2022
  • 22:46 Uhr
  • ran.de/Carolin Blüchel
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© 2022 imago

Bei Eintracht Frankfurt begeisterte Sebastien Haller mit der Büffelherde, sein Wechsel nach West Ham entpuppte sich als Missverständnis. Doch bei Ajax Amsterdam erlebt der Stürmer gerade die wohl beste Zeit seiner Karriere. Der Konkurrenz bleibt das nicht verborgen. 

München - Auf den Bolzplätzen in Frankreich gab es "10.000 Jungs mit mehr Talent", erzählte Sebastien Haller kürzlich im Interview mit dem "Guardian" über seine Kindheit. Doch darauf komme es nicht an. "Die Entscheidungen, die du triffst, machen den Unterschied."

Wie wahr.

Haller hat es am eigenen Leib erlebt: Eine Fehleinschätzung führte ihn 2019 weg von der erfolgreichen Frankfurter "Büffelherde" zu West Ham United - eine goldrichtige Entscheidung wiederum nach frustrierenden eineinhalb Jahren schließlich zu Ajax Amsterdam. Dabei hatten viele Experten den frühzeitigen Abschied aus der Premier League als Rückschritt gesehen.

"Ich musste lange überlegen, ob ich es machen soll. Am Ende wollte ich Fußball genießen und dachte: Warum denke ich darüber nach, was andere Leute denken? Es ist nicht ihr Leben, sondern meines", erinnerte sich Haller. Jetzt greift der Stürmer mit Ajax nach der zweiten Meisterschaft in Folge.

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Erik ten Hag war schon Sebastien Hallers Entdecker

Trainer Erik ten Hag war letztendlich der ausschlaggebende Grund für seine Unterschrift in Amsterdam. Der Niederländer hatte ihm 2015 schon einmal zum Durchbruch verholfen. Als 20 Jahre alter Nachwuchs-Stürmer war Haller bei seinem Jugendklub AJ Auxerre in der zweiten französischen Liga nicht richtig zum Zug gekommen. Sein Coach hatte ihm einen Wechsel in die dritte Liga nahegelegt.

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Doch der Angreifer folgte dem Ruf des FC Utrecht in die Eredivisie. Trainer war damals Erik ten Hag. Es war eine gute Entscheidung. Haller schlug sofort ein. Zwischen Januar 2015 und Juni 2017 erzielte er über 50 Tore, ehe er für zwölf Millionen Euro von Eintracht Frankfurt abgeworben wurde.

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Eintracht Frankfurt: "Büffelherde" erobert Europa

Bei den Hessen erlebte der Franzose seine bis dato erfolgreichste Zeit. Mit den kongenialen Sturmpartnern Ante Rebic und Luka Jovic bildete er die legendäre "Büffelherde". Gemeinsam schossen sie die Eintracht zum Pokalsieg 2018 und bis ins Halbfinale der Europa League 2019.

Haller erarbeitete sich seinerzeit den Ruf des Zweikampfkönigs. Kein Spieler in der Bundesliga ging in der Saison 2018/19 häufiger ins Tackling. Eintracht-Legende Karl-Heinz Körbel schwärmte: "Den kannst du nicht so leicht wegblasen. Wenn du dem in die Wade trittst, merkt der das gar nicht."

Missverständnis West Ham vorzeitig beendet

Im Sommer 2019 – auf dem Höhepunkt seiner Karriere – konnte Haller der Verlockung Premier League nicht widerstehen. "Hammers"-Coach Manuel Pellegrini wollte ihn unbedingt - für 50 Millionen Euro Ablöse und ein fürstliches Gehalt. Finanziell ein verständlicher Schritt, sportlich war der Wechsel für Haller ein Desaster.

Pellegrini wurde entlassen. Nachfolger David Moyes ließ den Franzosen meist auf der Bank schmoren. "Ich spielte in einem System, das nicht zu mir passte. Ich war nicht der Stürmer, den er brauchte", reflektierte Haller im "Guardian". Im Winter 2021 beendete er das Missverständnis West Ham und kehrte für 22,5 Millionen Euro in die Niederlande zurück.

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Ajax-Rückkehr als Karriere-Boost

Unter seinem Entdecker ten Hag und dessen 4-3-3-System fand Haller sofort zu alter Stärke zurück. In der Rückrunde der Saison erzielte er elf Tore, hatte großen Anteil am Gewinn des Doubles aus Meisterschaft und Pokal.

In der laufenden Spielzeit schaltete er noch einen Gang höher. Mit den Flügelstürmern Dusan Tadic und Antony bildet er sozusagen die Büffelherde 2.0, wobei der 27-Jährige selbst mittlerweile ein kompletterer Spieler ist. Ob mit links, rechts oder per Kopf - Haller trifft beinahe wie er will.

Vor allem in der Champions League. Die Gruppenphase schloss er mit zehn Toren als Topscorer ab, ließ keine Geringeren als Robert Lewandowski, Karim Benzema oder Mo Salah hinter sich. Dennoch war im Achtelfinale gegen Benfica Lissabon Schluss für Ajax.

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Bayern, BVB und ManUtd wollen Haller

Dank seiner schillernden Auftritte in der Königsklasse spielte sich Haller jedoch auf den Transfer-Radar. So gilt er laut "Bild" beim FC Bayern als Wunsch-Nachfolger, sollte Lewandowski den Verein verlassen. Gespräche mit dem Berater habe es bereits gegeben.

Borussia Dortmund soll Haller als möglichen Haaland-Ersatz ebenfalls im Auge haben. Und einem Bericht der "Sun" zufolge bekundet auch Manchester United reges Interesse. Trainer dort in der kommenden Saison wird übrigens Erik ten Hag. Soll er seinem (Wieder-)Entdecker nach Old Trafford folgen?

Es ist bald Zeit für eine nächste Entscheidung.

Carolin Blüchel

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