In Krypto-Falle getappt
Serie A: Darum spielen Inter Mailand und die AS Rom ohne Trikotsponsor
- Aktualisiert: 11.05.2023
- 14:50 Uhr
- ran.de
Inter Mailand lief im Champions-League-Spiel gegen Stadtrivale AC Mailand ohne Trikotsponsor auf, auch Bayer Leverkusens Europa-League-Gegner AS Rom ist betroffen. Was steckt dahinter?
Zuschauer des Halbfinal-Hinspiels in der Champions League zwischen der AC Mailand und Inter Mailand (0:2) am Mittwochabend werden sich verwundert die Augen gerieben haben. Die Brust von Inter war leer, der im Fußball inzwischen gängige Trikotsponsor fehlte. Aber warum war das so?
Über weite Strecken der Saison prangte der Schriftzug "Digitalbits" auf den Trikots der "Nerazzurri", dabei handelt es sich um eine Kryptowährung. Grundlage des Deals war ein Vertrag mit dem Finanztechnologieunternehmen "Zytara", den Inter vor der Saison abgeschlossen hatte.
Bis einschließlich 2026 sollte die Vereinbarung insgesamt 85 Millionen Euro in die Kassen des Mailänder Klubs spülen. Der Klub versprach sich zudem eine Ausdehnung der "globalen Reichweite auf jüngere und digital versierte Zielgruppen", in Fanshops und im Stadion sollte auch mit "Digitalbits" gezahlt werden können.
Inter und Roma leiden unter Krypto-Crash
Doch bis heute hat Inter nicht einen Cent der vertraglich vereinbarten Summe gesehen, was dazu führte, dass der Klub den Schriftzug "Digitalbits" von seinen Trikots entfernte. "Digitalbits" wies die Verantwortung für die ausgebliebenen Zahlungen von sich und teilte mit, dass "Zytara" der vertragliche Partner sei.
Im November 2021 hatte "Digitalbits" seinen Höchststand erreicht, ehe die globale Kryptobranche zusammenbrach. Für Inter sind die Zahlungsausfälle besonders schmerzhaft, da der Klub zuletzt rote Zahlen schrieb.
Für 2022 vermeldete Inter einen Verlust von 140 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es sogar 246 Millionen Euro. Präsident Steven Zhang musste über seine Suning-Gruppe, die die Mehrheit des Klubs besitzt, frisches Geld investieren.
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Roma findet Ersatz-Schriftzug für die Trikots
Inter ist nicht der einzige italienische Klub, der in die Krypto-Falle getappt ist. Auch die AS Rom ist betroffen, der Hauptstadtklub hatte sich ebenfalls auf "Digitalbits" eingelassen und kassierte nun die Quittung.
Um den Schriftzug auf den Trikots zu ersetzen, ließen sich die Römer aber etwas Besonderes einfallen. Auf der Brust der "Giallorossi", die am Donnerstag im Halbfinale der Europa League auf Bayer Leverkusen treffen (ab 21 Uhr im Liveticker), prangt stattdessen der Aufdruck "SPQR". Dabei handelt es sich um das Hoheitszeichen des antiken Roms.