Skandal um Mario Balotelli: Mittelfinger und Mafia-Vorwürfe nach Spiel in der Schweiz
- Aktualisiert: 08.11.2022
- 19:52 Uhr
- ran.de
Mario Balotelli, mittlerweile Stürmer beim FC Sion in der Schweiz, wird beim Spiel in Basel gefoult und rastet komplett aus. Er zeigt den Basler Fans den Mittelfinger und erhebt schwere Vorwürfe gegen den Schweizer Fußballverband. Sions Vereinsboss pflichtet dem "Enfant terrible" überraschenderweise bei und spricht von einer verschobenen Meisterschaft.
Sion/München - Mario Balotelli hat in seiner Karriere schon für den einen oder anderen Skandal gesorgt.
Mit Talent ist der Stürmer aus Italien reichlich gesegnet, sein überschäumendes Temperament und die Fähigkeit, zielsicher in jedes Fettnäpfchen zu treten, waren seiner Karriere aber nicht gerade zuträglich.
Im Alter von mittlerweile 32 Jahren landete Balotelli, der im Halbfinale der Europameisterschaft 2012 das DFB-Team mit zwei Toren abschoss, in diesem Transfersommer in der Schweiz beim FC Sion.
Doch Balotelli wäre nicht Balotelli, wenn er nicht auch im beschaulichen Städtchen Sitten im Schweizer Kanton Wallis für mächtig Aufregung sorgen würde. Der Ärger begann am Sonntag, als Balotelli beim Gastspiel Sions beim FC Basel gefoult wurde, der Pfiff des Schiedsrichters aber ausblieb.
Balotelli zeigt Fans mehrfach den Mittelfinger
Im Anschluss legte sich "Super Mario" mit den Basel-Fans an. Schon während des Spiels zeigte er ihnen einmal den Mittelfinger, nach seiner Auswechslung wiederholte er die Geste dreimal und griff sich auch noch in den Schritt. Da sowohl der Schiedsrichter wie auch der VAR dies nicht mitbekamen, wurde Balotelli nachträglich für ein Spiel gesperrt.
Und das brachte Balotelli erst richtig auf die Palme. In seiner Instagram-Story veröffentlichte er einen wütenden Text auf Deutsch, Französisch und Englisch - direkt an den Schweizer Fußballverband gerichtet.
"Ich weiß nicht, in was für einer Mafia Sie sind, aber glauben Sie mir, Spieler wie ich sind nicht stolz darauf, in einer Liga zu spielen, in der Ungerechtigkeit, Korruption und Unfähigkeit souverän sind. Fußball ist ein Job und den müssen wir alle ernst nehmen, auch die Schiedsrichter", schrieb Balotelli.
Und damit nicht genug. "Ich werde auf dem Platz meine Gesundheit nicht weiter riskieren, ohne vor den Fouls und den Aggressionen der Fans geschützt zu werden", erklärte Balotelli weiter: "Ihr müsst euch unbedingt ändern, und die ganze Welt muss sehen, wie beschämend sich diese Liga verhält. Ich habe einen Fehler gemacht und werde dafür bezahlen. Hat der Verband einen Fehler gemacht? Er wird zahlen. Hat der Schiedsrichter Fehler gemacht? Auch er muss zahlen!"
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Sion-Boss unterstützt Mario Balotelli
Harter Tobak. Doch der exzentrische Sion-Boss Christian Constantin schlug sich trotzdem auf die Seite seines Star-Stürmers. "So wie hier gepfiffen wird, bringt das nichts. Mario geniesst keinerlei Schutz. Er wird massakriert – und es passiert nichts", schimpfte Constantin im Interview mit der Schweizer Zeitung "Blick".
Selbst für Balotellis Instagram-Post zeigte Constantin Verständnis und legte sogar noch nach. "Ich denke, Mario hat recht. In kürzester Zeit hat er das Gefühl auf den Punkt gebracht, das wir hier in der Romandie, speziell im Wallis, seit Jahren haben: Dass diese Meisterschaft geschoben ist! Nochmals: Es gibt zweierlei Mass. Eines für die Romands, eines für die Deutschschweizer. Kann man da nicht von Korruption sprechen?", ärgerte sich Constantin.
Der Skandal, den Balotelli angezettelt hat, dürfte in den nächsten Tagen und Wochen für weitere Aufregung sorgen. Und zwar nicht nur im beschaulichen Sitten, sondern in der ganzen Schweiz.
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