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"The Telegraph" spottet: Hölle richtet WM 2026 aus

  • Aktualisiert: 17.11.2014
  • 17:19 Uhr
  • ran.de
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© The Telegrah

Mit Spott und Ironie haben einige Medien auf den Abschlussbericht der FIFA-Ethikkommission reagiert. So meldete der englische "Telegraph", dass die WM 2026 in der Hölle stattfinde.

München - Nach dem Possenspiel um die FIFA-Ethikkommission und deren fragwürdigem Abschlussbericht zur WM-Vergabe 2022 an Katar, reagiert das englische Blatt "The Telegraph" mit beißender Ironie.

Die angesehene Tageszeitung schreibt, dass der internationale Fußballverband die WM 2026 ebenfalls schon vergeben habe - und zwar an die Hölle. In einem 666-seitigen Dossier, das dem "Telegraph" vorliege, sei die FIFA zum Schluss gekommen, dass weder die Temperaturen noch etwaige Menschenrechtsverletzungen die Austragung gefährden.

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Vuvuzelas und Elferschießen

Besonders beeindruckt habe die Herren aus Zürich das perfekt organisierte System aus Höllenkreisen, in dem die Fans den Klängen der Vuvuzelas lauschen und Englands Elfmeterschießen gegen Deutschland bis in alle Ewigkeit verfolgen können.

Auch andere Medien ragierten teilweise mit Spott auf das Fazit der FIFA, das eklatant von dem des Chefermittlers Michael Garcia abwich. "Warte mal, Sepp, ich glaube, ich habe Ethik gefunden, hier, hinter dem Regal! Ach nein, doch nicht, es war nur ein altes Sandwich. Vielleicht unten hinter der Couch? Schau mal nach, irgendwo muss doch ein bisschen Ethik zu finden sein", schrieb der australische "Sydney Morning Herald".

Die niederländische Zeitung "De Volkskrant" nannte Garcia und Blatter "den Pitbull und den Sesselkleber".

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Garcia will Einspruch einlegen

Chefermittler Garcia will offenbar Einspruch gegen die Schließung des Falls einlegen und spricht von "erheblich unvollständigen und fehlerhaften" Informationen in der 42-seitigen Stellungnahme des deutschen Richters Joachim Eckert.

Der Bericht Eckerts, der am Donnerstag auf der FIFA-Internetseite veröffentlicht worden war, basiert auf den Ermittlungen Garcias - laut Eckert liegen keinerlei Beweise für Korruption im Zuge des Bewerbungsprozesses und der doppelten Vergabe vor vier Jahren vor. Eine Lesart des Abschlussberichts, gegen die sich Garcia (der Ermittler und Verfasser des Berichts) nun juristisch wehren will.