Fußball
Watzke glaubt an die Stärke der Fußball-Bundesliga
Hans-Joachim Watzke sieht die Fußball-Bundesliga ungeachtet der jüngsten Transferauswüchse der englischen Premier League im internationalen Vergleich gut aufgestellt. "Die Bundesliga ist eine starke Liga", sagte Watzke am Mittwoch bei der Generalversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Berlin, wo er sich als Sprecher des Präsidiums und Aufsichtsratsboss zur Wiederwahl stellte.
"Es wird von allen Seiten in schwärzesten Farben gemalt, dass die Premier League alles erdrückt", sagte Watzke, der "ein paar Exzesse, die mittlerweile eine hohe Dynamik haben", nicht bestreiten wollte: "Trotzdem sollten wir uns auf unsere eigenen Themen besinnen."
Als positives Beispiel nannte Watzke die jüngste Auslosung zur Champions League. Meister Bayern München und Borussia Dortmund, obwohl nur Liga-Vierter, waren im ersten Lostopf. Vizemeister Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt, das sich erstmals über die Liga qualifiziert hatte, lagen im Lostopf zwei. "Das spricht nicht gerade dafür, dass die Welt untergeht", sagte Watzke.
Dennoch müsse man sich "anstrengen, mal wieder ein bisschen unsere Kernkompetenz in dem Bereich" beweisen. "Die Engländer haben deutlich mehr Geld als wir, schmeißen es aber auch oft idiotisch zum Fenster raus. Aber: Sie haben viel mehr Talente als wir", sagte Watzke: "In England ist ein Meer von Talenten. Die hatten wir früher alle in Deutschland. Da müssen wir ansetzen. Über alles andere mache ich mir keine Sorgen."
Man müsse sich als Bundesliga nicht verstecken: "Wir haben fantastische Stadien, eine fantastische Stimmung. Bei uns kann die ganze Gesellschaft noch ins Stadion gehen, weil es noch finanzierbar ist. Wir müssen wieder mehr über unsere Vorteile als über eventuelle Nachteile sprechen. Am Ende geht es auch darum, wieder Talente zu entwickeln. Da müssen wir wieder verstärkt ansetzen."