Antisemitismus: Balotelli mit nächstem Fehltritt
- Aktualisiert: 03.08.2015
- 13:55 Uhr
- ran.de
Er hat es wieder getan: Mario Balotelli lässt erneut kein Fettnäpfchen aus und beleidigt - ob ungewollt oder nicht - jüdische Mitmenschen. Die FA nimmt Ermittlungen auf trotz Balotellis Entschuldigung.
München – Mario Balotelli hat es wieder einmal geschafft. Das Enfant terrible des FC Liverpool trifft einfach jedes Fettnäpfchen - selbst dann, wenn er es eigentlich nur gut meint.
Auf seinem Instagram-Account postete er ein Bild, mit der Absicht Rassismus zu verteufeln. Allerdings ging der Versuch nach hinten los.
"Sei kein Rassist! Sei wie Mario. Er ist ein italienischer Klempner, erfunden von Japanern, der englisch spricht und wie ein Mexikaner aussieht", steht über dem Abbild der Computerspielfigur Super Mario. Das Problem: Unter Super Mario steht "Springt wie ein schwarzer Mann und sammelt Geldmünzen wie ein Jude."
Vorwurf des Antisemitismus
Durch den letzten Satz gerät Balotelli in den Fokus der FA, die nun wegen rassistischer Bemerkungen ermittelt. Wie der englische Fußballverband mitteilte, habe Balotelli die Liga durch diesen Tweet in "schlechtes Licht gerückt durch Kommentare in Bezug auf ethnische Gruppen, Farbige und/oder Rassen". Dem Italiener drohen nun eine Geldstrafe und eine Spielsperre von bis zu fünf Partien.
Auch der FC Liverpool hat sich dem erneuten Fauxpas seines Stars angenommen. "Wir sind uns des Posts bewusst – auch wenn er umgehend durch den Spieler gelöscht wurde. Wir werden mit dem Spieler reden", sagte ein Sprecher der "Reds".
Auf die antisemitischen Vorwürfe reagierte Balotelli mit Bezug auf die religiöse Herkunft seiner Familie und löschte das gepostete Bild. "Meine Mutter ist Jüdin, also haltet bitte die Klappe", schrieb er bei Twitter.
Balotelli entschuldigt sich
Erst daraufhin bat der Vizeeuropameister von 2012 um Vergebung bei seinen Followern. "Ich entschuldige mich dafür, sollte ich jemanden dadurch angegriffen haben. Der Post war dazu gedacht, mit Humor gegen Rassismus vorzugehen. Ich verstehe, dass es aus dem Kontext gegriffen den gegenteiligen Effekt hat."
Er habe den Cartoon eines anderen Users nur verwendet, weil es sich um Super Mario handele und er dachte, dass es "lustig ist und niemanden angreift. Noch einmal: Es tut mir leid".
Zuletzt war Nicolas Anelka von der FA für fünf Spiele gesperrt und mit einer Zahlung von 80.000 Pfund bestraft worden, nachdem der Franzose beim Torjubel die sogenannte Quenelle-Geste gemacht hatte, die in Zusammenhang mit Antizionismus und Antisemitismus gebracht wurde.