Premier League
Gegen den Willen der Fans: Arsenal-Bosse wollen einfach nicht verkaufen
- Aktualisiert: 07.11.2021
- 22:43 Uhr
- ran.de
Die Fans des FC Arsenal drängen ihren Eigentümer darauf, den Verein endlich zu verkaufen. Ein Interessent steht mit Spotify-Boss Daniel Ek längst in den Startlöchern. Doch die Arsenal-Boss kleben an der Macht.
München - Der FC Arsenal hat eine stolze Vereinshistorie. Allein unter dem früheren Coach Arsene Wenger erreichte der Hauptstadtklub 19 Mal in Folge die Champions League. Doch seit fünf Jahren schießen die "Gunners" gefühlt nur noch mit Platzpatronen.
Seither war ein fünfter Platz in der Premier League das höchste der Gefühle. In den vergangenen beiden Jahren reichte es unter Mikel Arteta jeweils nur zu Rang acht. Auch wenn Arsenal in dieser Saison so langsam in die Spur gefunden hat, die Fans haben die Schuldigen der Erfolgslosigkeit längst ausgemacht: Eigentümer Stan Kroenke und dessen Sohn Josh.
Die US-Milliardäre erwarben 2011 zwei Drittel der Anteile am Verein. Seit 2018 besitzen sie sogar mehr als 90 Prozent. Doch proportional zur Macht der Kroenkes sank auch der Stern des FC Arsenal. Schon länger drängen die Fans daher darauf, dass die Investoren den Verein endlich verkaufen.
Spätestens im April verspielte die Kroenke-Familie dann auch noch den restlichen Kredit, als sie mit elf anderen europäischen Topklubs eine Super League gründen wollten. Zu Tausenden hatten die Anhänger der "Gunners" damals vor dem Emirates Stadion protestiert. Der Verein machte schließlich einen Rückzieher. Doch das Verhältnis zwischen Eigentürmer und Fans bleibt zerrüttet.
Spotify-Boss will Arsenal kaufen
Während die Fans weiterhin das Aus des Investors fordern, zeigt sich dieser unbeeindruckt. Zum wiederholten Male ließen die Kroenkes auch Spotify-Boss Daniel Ek abblitzen. Der schwedische Milliardär sah nach dem Super-League-Desaster seine Stunde gekommen und bot 2,1 Milliarden Euro für eine Übernahme. Auch ein verbessertes Angebot über 2,34 Milliarden blockten die Arsenal-Bosse ab.
"Sie haben geantwortet, dass sie das Geld nicht brauchen", so Ek in einem Statement. Der Spotify-Geschäftsführer wird in seinem Werben um Arsenal von Vereinslegenden wie Dennis Bergkamp, Thierry Henry und Patrick Vieira unterstützt. Zuletzt machte er noch einmal deutlich, dass er jederzeit Gewehr bei Fuß stehe, sollten die Kroenkes ihre Meinung ändern.
"Ich bin seit meinem achten Lebensjahr Arsenal-Fan. Arsenal ist mein Traum. Sollte sich die Situation jemals ändern, wäre ich nach wie vor interessiert", verkündete er in einem Statement.
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Bosse bleiben stur: "Arsenal steht nicht zum Verkauf"
Josh Kroenke, Sohn des Eigentümers, reiste am Wochenende nach London, um sich mit Fan-Vertretern zu treffen und die Wogen zu glätten. Vergeblich. Gegenüber "Sky Sports" betonte er erneut, dass ein Verkauf nicht in Frage komme.
"Wir bekommen ständig Angebote für den Verein, von vielen verschiedenen Parteien aus der ganzen Welt. Das spricht für die Stärke von Arsenal", so der Investor. Arsenal sei eine wunderbare Institution und eine globale Marke. "Meine einzige Antwort auf alles ist, dass der Verein nicht zum Verkauf steht. Wir fangen erst an."
Man habe in den vergangenen drei Jahren junge, talentierte Spieler mit der richtigen Mentalität zusammenwachsen lassen. "Irgendwann wird daraus etwas ganz Besonderes. Die Macht der Kontinuität hinter den Kulissen und der Menschen, die an einem Strang ziehen, ist ein unterschätzter Aspekt des Profisports."
Stürmer Vlahovic im Anflug
Fest steht allerdings auch, dass Erfolg im Fußball nun mal an Zahlen gemessen wird. Und hier blieben die Londoner in den vergangenen Jahren hinter den Erwartungen zurück. Hinzukommt, dass sich spätestens im Winter auch im Kader etwas tun muss. Denn die Verträge von Alexandre Lacazette und Eddie Nketiah laufen aus. Pierre-Emerick Aubameyang wäre dann der einzig verbliebene Torjäger.
"Sky Italia"-Reporter Gianluca die Marzio zufolge sollen sich die "Gunners" bereits mit dem AC Florenz über einen Transfer von Stürmer Dusan Vlahovic einig sein. Der 21-Jährige könnte schon im Januar für knapp 80 Millionen Euro auf die Insel wechseln. Dass dieser Deal allein die Fans zufrieden stellt, ist jedoch nicht zu erwarten.
Carolin Blüchel
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