Stadtrivale City ausgestochen
Ronaldo-Coup von Manchester United: Ab sofort greift der Rekordmeister wieder nach dem Thron
- Aktualisiert: 27.08.2021
- 21:15 Uhr
- Marcus Giebel / ran
Cristiano Ronaldo ist wieder in Manchester. Doch den Zuschlag erhält nicht etwa City, sondern United. Damit ist der Rekordmeister schlagartig wieder eine ganz große Nummer in der Premier League.
München - Wenn sich die Gelegenheit ergibt, muss man zur Stelle sein. Vor allem schneller als der Kontrahent.
Wer weiß das besser als ein Vollblutstürmer? Wie Ole Gunnar Solskjaer es früher war. Im legendären Champions-League-Finale 1999 ließ der Norweger im Trikot von Manchester United den FC Bayern München mit seinem 2:1 in der Verlängerung leiden.
Sein vielleicht berühmtestes Tor war ein Abstauber. Längst hat der 48-Jährige die Seiten gewechselt, fungiert seit Ende 2018 als Trainer der "Red Devils". Und darf sich nun darüber freuen, mit Cristiano Ronaldo einen ehemaligen Teamkollegen in seiner Mannschaft zu wissen. Vor allem aber: einen der besten Spieler in der Geschichte des Fußballs. Einen mit Torinstinkt, wie ihn sich jeder Coach herbeisehnt.
Solskjaer schwärmte schon vor der Verkündung
Auch dieser Mega-Deal, das "CR7"-Comeback in Old Trafford zwölf Jahre nach seinem Abschied, scheint in Abstauber-Manier gelungen zu sein. Denn es ging schnell und United schien sich nicht in der besten Ausgangsposition zu befinden.
Noch bevor der Transfer am frühen Freitagabend verkündet wurde, schwärmte Solskjaer dennoch bereits: "Ronaldo ist eine Klub-Legende und einer der größten Spieler aller Zeiten, wenn Sie mich fragen."
Er habe sich nicht vorstellen können, dass der fünfmalige Weltfußballer Juventus Turin in diesem Sommer, ein Jahr vor Vertragsende verlassen würde. Allerdings wisse Solskjaer, dass Ronaldos Landsmann und Kumpel Bruno Fernandes in Kontakt mit ihm gestanden habe.
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Alles deutete auf Wechsel zu Manchester City hin
"Er wusste immer, wie wir über ihn denken. Falls er Juventus jemals verlassen sollte, war ihm klar, dass wir hier wären", verdeutlichte der Coach zumindest, dass die Hoffnung auf eine Rückkehr immer bestand.
Und dennoch schien der Weg des Superstars zunächst ausgerechnet zum großen Stadtrivalen zu führen. Nachdem sich der Abschiedswunsch aus Turin von Juventus nicht mehr geheim halten ließ, deuteten alle Meldungen auf einen Wechsel zu Manchester City hin. Der neureiche Klub, der dem englischen Rekordmeister zuletzt klar den Rang abgelaufen hat.
Ferguson und Ferdinand sollen Überzeugungsarbeit geleistet haben
Es kursieren verschiedene Geschichten, warum Ronaldo nun doch wieder Teufelsrot und nicht erstmals in seiner Profikarriere Himmelblau tragen wird. Eine stellt Sir Alex Ferguson in den Mittelpunkt, der einstige Erfolgscoach von United - die Vaterfigur auf der ersten Auslandsstation des Portugiesen - habe das Gespräch gesucht und ihm den ursprünglichen Plan ausgeredet.
Unter den Fans wird derweil auch Rio Ferdinand gefeiert, der mit Ronaldo zusammenspielte. Der frühere Abwehrrecke will dem Torjäger am Telefon ins Gewissen geredet und auch an sein Klub-Vermächtnis erinnert haben.
Fernandes antwortet auf United-Tweet
Der von Solskjaer erwähnte Fernandes derweil gab ebenfalls einen Hinweis auf seine Rolle in der Personalie. Auf den United-Tweet zum Transfer antwortete er mit "Agent Bruno" - soll wohl heißen: Auftrag ausgeführt.
Vielleicht waren es letztlich auch alle Weggefährten zusammen, die Ronaldo - zumindest aus Sicht des Fußball-Romantikers - auf den rechten Pfad zurückgeführt haben. Um das Kapitel weiterzuschreiben bei dem Verein, ohne den er vielleicht nicht so eine Weltkarriere hingelegt hätte.
Ronaldos erste Schritte in Richtung Fußball-Olymp
Im zarten Alter von 18 Jahren verließ er 2003 Sporting Lissabon und damit seine Heimat, um in Manchester die ersten Schritte in Richtung Fußball-Olymp zu vollführen. Zehn Titel gewann er in sechs Jahren, darunter die Champions League und dreimal die Meisterschaft. 2008 räumte "CR7" erstmals den Ballon d'Or für den weltbesten Kicker ab - nach einer nahezu perfekten Saison mit dem großen Double und den Trophäen als Torschützenkönig in beiden Wettbewerben.
Ein Jahr darauf brach Ronaldo seine Zelte in der englischen Arbeiterstadt ab und avancierte mit 94 Millionen Euro zum damals teuersten Spieler überhaupt. Diesmal dürfte er nur einen Bruchteil der Summe gekostet haben, von umgerechnet 22,5 Millionen Euro ist in englischen Medien die Rede.
Dritter namhafter Zugang nach Sancho und Varane
Die Ziele sind aber natürlich dieselben wie in seiner ersten Zeit im "Theater der Träume". Manchester United will wieder an die Spitze, Titel gewinnen und nichts lieber tun als City vom Thron zu kegeln. Denn der diesmal leer ausgegangene Konkurrent muss nun weiter nach einem Nachfolger für den zum FC Barcelona geschickten Sergio Agüero suchen.
Während United einen Kader beisammen hat, der sich vor keinem anderen Aufgebot in der Fußballwelt verstecken muss. Schon zuvor wurden etwa 125 Millionen Euro lockergemacht, um mit Jadon Sancho den Flügel und mit Raphael Varane die Abwehr aufzupeppen. Namhafte Abgänge hat der Vizemeister nicht zu verzeichnen.
Fernandes könnte an Ronaldos Seite umso mehr aufblühen
Dafür aber weitere große Namen wie Kapitän Harry Maguire in der Innenverteidigung, den endlich wieder verletzungsfreien Luke Shaw links hinten, Paul Pogba als Antreiber im Mittelfeld, im Angriff den aktuell verletzten Marcus Rashford und das große Talent Mason Greenwood.
Und vor allem "Agent Bruno". Fernandes war in der vergangenen Saison bester Torjäger und bester Assistgeber. Mit Ronaldo dürfte er nun umso mehr aufblühen. Auch wenn der dem Landsmann natürlich so manchen ruhenden Ball abnehmen wird. Aber das ist ja Ehrensache.
Ronaldo will Kräfteverhältnis ins Lot bringen
In Manchester hat zweifelsfrei eine neue Zeitrechnung begonnen. Seit 2013 wartet United auf den 21. Meistertitel. In der Zwischenzeit triumphierte City viermal und stand am Ende immer vor dem großen Nachbarn. Zuletzt drängte sich der Eindruck auf, einzig der FC Liverpool könnte den "Citizens" über eine ganze Saison Paroli bieten.
Natürlich kommt "CR7" auch zurück, um daran etwas zu ändern. Das Kräfteverhältnis zumindest für ein paar Jahre - seine Jahre in der Stadt - wieder ins Lot zu bringen.
Klopp: "Es ist für jetzt und sofort"
Auch Jürgen Klopp schwant bereits, dass die Mission, United zeitnah wieder als Rekordmeister abzulösen, nun deutlich komplizierter wird. Der Teammanager des FC Liverpool macht keinen Hehl daraus, dass er den Deal nicht für weitsichtig hält.
Zugleich erklärt er aber auch, was die Stunde in der Premier League geschlagen hat: "Es ist natürlich kein Geschäft der Zukunft, dass die Vereine in drei oder vier Jahren davon profitieren werden. Es ist für jetzt und sofort!"
So sieht es aus. Ronaldo ist zurück in der Premier League. Und damit auch United unter den heißen Titelkandidaten. Wenn es sein muss, auch mit Abstaubertoren.
Marcus Giebel
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