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La Liga

Messi-Abgang: La Liga droht das Mega-Chaos

  • Aktualisiert: 10.08.2021
  • 23:42 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago images/ZUMA Wire

Die Superstars sind weg, die Schulden hoch, der Streit innerhalb der Liga kaum zu schlichten. Der spanische Fußball steht vor einer Zerreißprobe.

München - Lionel Messi ist weg, Cristiano Ronaldo schon lange, Neymar ebenfalls. Die spanische Liga hat innerhalb von vier Jahren all ihre großen Weltstars verloren.

Was übrig bleibt, ist eine in sich zerstrittene Fußballliga mit überschuldeten Vereinen.

Dabei ist es nicht einmal eine Woche her, als La Liga mit einem möglichen Milliarden-Deal für positive Schlagzeilen sorgte.

Die internationale Beteiligungsgesellschaft CVC würde für Anteile von gut zehn Prozent wahnsinnige 2,7 Milliarden Euro zahlen. Die Liga soll dem Deal vorläufig zugestimmt haben. Mittwochabend sollte der Deal fix gemacht werden.

Für die Vereine wäre das gleichbedeutend mit einem sofortigen Geldregen. 2,3 Milliarden Euro würden an die Fußball-Klubs fließen. Der FC Barcelona und Real Madrid würden wohl jeweils zwischen 260 und 270 Millionen Euro kassieren.

Das hätte bedeutet: Barcelona verfügt über genügend Geld, um Lionel Messi einen neuen Vertrag anzubieten. Zumal dieser laut Medienberichten zu einem Gehaltsverzicht von angeblich 50 Prozent bereit gewesen wäre. 

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So reagiert das Internet auf das Messi-Beben

Das Netz zum Messi-Beben: Jetzt auch noch Mölders!

Die Fußballwelt ist erschüttert. Einer der besten Fußballer aller Zeiten - immer in direkter Verbindung zu seinem geliebten Klub FC Barcelona - wechselt die Fronten. Ab dieser Saison wird Lionel Messi als Profi erstmals für einen anderen Verein als Barca auflaufen. "La Pulga" ist bereits in Paris gelandet. So reagiert das Internet auf den Fußball-Urknall.

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  • 10.08.2021
  • 20:41 Uhr
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Doch es kam anders. Messi ist ab sofort ein Spieler von Paris Saint-Germain.

Hat Barcelona wirklich alles unternommen, um Messi zu halten? "Ich weiß es nicht", antwortete der Argentinier bei seiner Abschieds-Pressekonferenz am Sonntag.

Vermutlich weiß er sehr wohl, was hinter den Kulissen passiert ist.

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Barcelona und Real Madrid stemmen sich gegen Milliarden-Deal

Der FC Barcelona und Real Madrid wollen mit aller Gewalt den Milliarden-Deal verhindern. Somit stellen sich die beiden Top-Vereine gegen die eigene Liga.

Der Streitpunkt ist die Laufzeit von kolportierten 50 Jahren. Über diese Zeitspanne würde CVC nämlich rund 20 Prozent der audiovisuellen Einnahmen von La Liga kassieren.   

"Der FC Barcelona hält es angesichts der Unsicherheiten, die die Fußballwelt immer umgeben, für unangemessen, ein Abkommen über ein halbes Jahrhundert zu unterzeichnen", heißt es in einem Statement.

Die Katalanen fühlen sich überrumpelt, weil sie nicht in den Verkaufsvorgang involviert waren: "Es gab noch nicht einmal eine Präsentation von Optionen, die von anderen Wettbewerbern angeboten wurden, um die Vor- und Nachteile in einer Post-Pandemie-Situation zu bewerten, in der es noch viele unbeantwortete Fragen gibt."

Real Madrid geht sogar noch einen Schritt weiter und kündigt zivil- und strafrechtliche Schritte gegen den Liga-Präsidenten Javier Tebas an.

In der Mitteilung von Real Madrid heißt es: "Der Vorstand hat beschlossen, alle als angemessen erachteten rechtlichen Schritte einzuleiten, um etwaige Beschlüsse der am 12. August 2021 stattfindenden LaLiga-Versammlung in Bezug auf die Vereinbarung zwischen La Liga und dem CVC-Fonds aufzuheben und unwirksam zu machen."

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Liga-Präsident Tebas greift Perez an

Die Antwort von Tebas ließ nicht lange auf sich warten. Per Twitter schoss er verbal zurück.

"Die Drohmethode, die Florentino Perez seit Jahren privat anwendet, wird nun auf die Öffentlichkeit übertragen. Vereine und Institutionen unterstützen diese Drohungen seit Jahren", twittert er.

Als Beispiele erwähnte der Big Boss, dass Real Madrid seit 2015 gegen die zentrale Vermarktung angehe, Vereinbarungen generell anfechte und die Gründung der geplanten Super League vorantreibe.

"Real Madrid verdient mehr", lautet das Schlusswort von Tebas.

Das sieht Perez vermutlich genauso, nur eben auf eine andere Art und Weise. 

Mit CVC-Millionen wären Top-Klubs an La Liga gebunden

Würde der Milliarden-Deal mit CVC stattfinden und Real Madrid sowie der FC Barcelona die entsprechenden Gelder kassieren, wären sie an die spanische Liga gebunden.

Würde bedeuten: Die Super League wäre endgültig gescheitert.

Während sich zum Beispiel die englischen Vereine längst von einer europäischen Liga ohne sportliche Qualifikation distanziert haben, hält Perez weiterhin daran fest. "Es gibt einen bindenden Vertrag, und niemand kann aus dem aussteigen", verkündete er noch im Juni.

Auch der FC Barcelona und Juventus Turin scheinen an dieser Liga festhalten zu wollen. Laut "Mundo Deportivo" gab es kürzlich ein Treffen zwischen Perez, Barcelona-Präsident Joan Laporta und Juve-Boss Andrea Agnelli.

Grund für das Treffen soll die Super League gewesen sein.

Das zeigt: Dem FC Barcelona war das Festhalten an einer europäischen Liga wichtiger als der Verbleib von Messi. 

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La Liga: Spanische Vereine sind hoch verschuldet

Dass Madrid und Barcelona an dem Plan festhalten, dürfte mit deren finanziellen Schieflagen zusammenhängen.

Laut Perez sei die Super League notwendig, "um den Fußball zu retten, der sich in einer kritischen Situation befindet". Real Madrid soll Schulden von 901 Millionen Euro haben, Barcelona von 1,173 Milliarden Euro.

Der Schuldenberg von Atletico Madrid, dem dritten Aushängeschild der Liga, soll bei etwa 494 Millionen Euro liegen.

Die Pandemie hat die finanzielle Situation dieser Vereine verschärft.  

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FC Barcelona: Spieler-Gehälter höher als die Einnahmen

Alleine in der vergangenen Saison soll Barcelona Verluste in Höhe von 487 Millionen Euro eingefahren haben.

Die Einnahmen, die aufgrund der fehlenden Zuschauer deutlich geringer ausfielen, hätten nicht einmal für die Spielergehälter ausgereicht – geschweige denn für die sonstigen Ausgaben.

Was bleibt also nach dem Abgang von Messi? 

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Lionel Messi wechselt vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain. Dort beginnt nun ein neues Abenteuer für den 34-Jährigen.

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Eine Liga, die ihren Glanz verloren hat und nun die Zeche für jahrelange Misswirtschaft zahlen muss.

Ohne die Superstars, die für eine weltweite Medienaufmerksamkeit und massenhaft Trikot-Verkäufe gesorgt haben, dürfte diese Situation doppelt schwierig zu meistern sein.

Oliver Jensen

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