Primera Division
Mitten in der Krise: Neymar wird zum Problemfall für Barcelona
- Aktualisiert: 18.04.2016
- 18:37 Uhr
- ran.de
Der FC Barcelona steckt in der Krise und Neymar ist daran nicht ganz unbeteiligt. Seit dem 20. März wartet der Brasilianer auf ein Tor. Auch außerhalb des Platzes sorgt der Superstar seit Wochen nur noch für Negativ-Schlagzeilen - sehr zum Unmut der Mannschaftskollegen.
München - Beim FC Barcelona liegen die Nerven blank: Aus in der Champions League, Meisterschaft in größter Gefahr, Chancenverwertung katastrophal - Barca lernt gerade auf die harte Tour, was es bedeutet, in der Krise zu stecken.
Einem geht die sportliche Talfahrt besonders an die Nieren: Superstar Neymar.
Die Freudentänze des FC Valencia nach dem 2:1-Erfolg im Camp Nou waren dem Brasilianer offenbar ein so großer Dorn im Auge, dass er Daniu Parejo nach dem Abpfiff eine - wenn auch leichte - Backpfeife verpasste und damit einen Tumult auslöste. Der hielt auch in den Katakomben noch an.
Neymar droht Sperre
Laut "Marca" soll Neymar den Argentinier Antonio Barragan sogar mit einer Flasche beworfen haben. Ein Aussetzer mit Nachspiel? Spanische Medien spekulieren jetzt über eine nachträgliche Sperre.
Luis Suarez hatte für eine ähnliche Aktion nach dem Pokalspiel gegen Espanyol eine Zwei-Spiele-Sperre auferlegt bekommen.
Es ist nicht das erste Mal in den vergangenen Wochen und Monaten, dass Neymar für Negativ-Schlagzeilen sorgt. Zur sportlichen Flaute von fünf Spielen ohne Treffer gesellt sich längst unprofessionelles Verhalten außerhalb des Platzes.
Sonderbehandlung für Neymar
Barcas Superstar beansprucht immer mehr Extra-Würste: Im Februar gewährte Barcelona ihm Sonderurlaub, um zur Geburtstagsfeier seiner Schwester nach Brasilien zu fliegen. Die Länderspielpause Ende März verbrachte der für die "Selecao" gesperrte Offensiv-Wirbler ebenfalls feiernd in der Heimat.
Für die Copa America und die Olympischen Spiele in Rio hatte Neymar bei Barcelona eine Freigabe gefordert, zumindest für Olympia bekam er diese auch. Und um das Spielchen auf die Spitze zu treiben, fühlt sich der 24-Jährige laut "As" offenbar auch noch unterbezahlt.
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Überzogene Gehaltsforderungen
Die Enthüllungsplattform "Football Leaks" hatte vor kurzem Neymars Vertrag im Internet veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass der Brasilianer in Barcelona "nur" fünf Millionen Euro brutto pro Jahr verdient. Bei einer Vertragslaufzeit von fünf Jahren zuzüglich Prämien würde Neymar auf 45,9 Millionen Euro kommen - ohne Werbe- und Sponsoreneinnahmen versteht sich.
Neymar stellt sich aber dieselbe Summe in nur einem Jahr vor. Damit würde er gehaltstechnisch selbst Lionel Messi und Cristiano Ronaldo überflügeln.
Unruhe in der Mannschaft
Große Forderungen, ausbleibende Leistung: Dieses Missverhältnis scheint besonders Lionel Messi aufzustoßen. Laut "La Vanguardia" soll es innerhalb der Mannschaft bereits kritische Stimmen bezüglich Neymar geben. Die sollen sogar so weit reichen, dass trotz Dementi von Vereinsseite selbst ein Verkauf des Superstars im Sommer doch nicht völlig ausgeschlossen sei.
Passend hierzu hatte Neymar unlängst davon geschwärmt unter Pep Guardiola zu spielen. Und der trainiert bekannterweise ab der kommenden Spielzeit Manchester City.
Interne Querelen, die für den FC Barcelona zum wohl ungünstigsten Zeitpunkt kommen. Denn nach drei Niederlagen in Folge - der längsten Serie seit 2003 - ist auch bei Barcas überragenden Einzelkönnern vor allem eines gefragt: Teamgeist.
Sonst könnten Neymar und Co. am Ende der Saison ganz ohne Titel dastehen.