Wegen verwehrtem Elfmeter
Nach Schiri-Schelte: Pisa-Trainer Gennaro Gattuso bis zum Saisonende gesperrt
- Aktualisiert: 21.04.2016
- 09:05 Uhr
- ran.de
Das frühere Milan-Raubein Gennaro Gattuso sorgt auch als Trainer für Negativschlagzeilen. Wegen einer verbalen Entgleisung ist für den Coach von Drittligist Pisa die Saison nun sogar vorzeitig zu Ende.
Pisa/München - Nur zwei Wochen nach seinem Faustschlag gegen den eigenen Assistenztrainer hat der frühere Mittelfeld-Grätscher Gennaro Gattuso in Italien erneut für einen Eklat gesorgt. Dadurch ist für den Coach von Drittligist Pisa die Saison nun vorzeitig zu Ende.
Am Sonntag, beim 1:1-Unentschieden von Pisa gegen Pontedera, versagte der Schiedsrichter Gattusos Team einen vermeintlichen Strafstoß. Dies nahm der frühere Milan-Profi als Anlass, um seine Coaching Zone vorzeitig zu verlassen. Er beobachtete das weitere Geschehen lieber von der Kabine aus.
Liga fällt schnelles und hartes Urteil
Doch damit nicht genug! Bei der anschließenden Pressekonferenz lederte der 38 Jahre alte Heißsporn gegen den Unparteiischen los. "Nur jemand, der Probleme hat, wie Kortison nehmen zu müssen, kann es nicht sehen, dass das ein Elfmeter war", spielt Gattuso auf die Folgen seiner 2012 erlittenen Augenverletzung an.
Mit seinen Aussagen rief der ehemalige italienische Nationalspieler prompt die Liga-Verantwortlichen auf den Plan. Diese fällten ein schnelles und hartes Urteil: Gattuso wird für die restlichen drei Saison-Spiele Pisas gesperrt. Dabei hat der Weltmeister von 2006 aus sportlicher Sicht gar keinen Grund sich zu beschweren. Immerhin liegt Pisa als Zweiter immer noch voll im Aufstiegsrennen. Der Aufsteiger wird im Playoff-Modus ermittelt.
Gattuso zahlte Gehalt aus eigener Tasche
In der Vergangenheit zeigte Gattuso als Trainer des griechischen Klubs OFI Kreta aber auch seine andere, fürsorgliche Seite. Als der Klub seiner Zahlungspflicht gegenüber den Spielern aufgrund finanzieller Engpässe nicht mehr nachkommen konnte, zahlte der Italiener angeblich 50.000 Euro aus eigener Tasche an die Profis.
"Viele Spieler verdienen wenig mehr als ein einfacher Angestellter. Aus Mitleid hat Gattuso geholfen", berichtete der "Corriere dello Sport" damals.