Der U21-Star spricht über seine Rolle im Team
U21 - BVB-Star Youssoufa Moukoko über EM-Teilnahme: "Vor der WM hat auch keiner mit mir gerechnet"
- Aktualisiert: 14.12.2024
- 11:50 Uhr
- ran/Bent Mildner
Youssoufa Moukoko spricht im ran-Interview über das Remis gegen den Kosovo und das anstehende U21-EM-Qualifikations-Spiel gegen Israel (Dienstag, ab 17:30 Uhr LIVE auf ProSieben MAXX, JOYN und ran.de).
Das Interview führte Bent Mildner
72 Minuten stand Youssoufa Moukoko im EM-Qualifikations-Spiel der deutschen U21 gegen Kosovo auf dem Feld. Ein Tor blieb dem Angreifer von Borussia Dortmund beim 0:0 in Chemnitz allerdings verwehrt.
Nun steht für die DFB-Junioren das zweite Quali-Spiel gegen Israel an.
Am Dienstag geht es um 18 Uhr gegen Israel. ProSieben MAXX überträgt ab 17:30 Uhr live im Free-TV. Außerdem läuft das U21-Spiel im Livestream bei ran und auf JOYN.
Die Gäste aus Israel sind bislang noch ohne Punkt in der Qualifikation, Moukoko und Co. rangieren mit zwölf Punkten auf Platz zwei hinter Polen.
Im exklusiven ran-Interview spricht Youssoufa Moukoko über die Nullnummer gegen Kosovo, das wichtige Spiel gegen Israel und seine Rolle bei der U21.
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ran: Wie bewerten Sie das enttäuschende 0:0 gegen den Kosovo im Rückblick?
Youssoufa Moukoko: Man hat gesehen, dass wir uns gegen tiefe stehende Gegner sehr schwer tun. Wir haben Lösungen gesucht, sie aber leider erst in der zweiten Hälfte gefunden. Der Ball wollte irgendwie nicht rein. Ich hatte eine Riesenchance - normalerweise geht das Ding rein, aber wenn man Pech hat, läuft das Spiel eben so. Wir haben die Partie aber dennoch schnell abgehakt und wollen die drei Punkte gegen Israel mitnehmen.
ran: Sie haben den Chancenwucher angesprochen, was genau war das Problem?
Moukoko: Ich glaube, wir waren zu verbissen, wir wollten unbedingt ein Tor schießen. Stattdessen hätten wir aber geduldiger sein und weiter an unserer Idee festhalten müssen - an dem, was der Trainer uns mitgegeben hat. Aber solche Spiele gibt es. Wir haben Unentschieden gespielt, davon geht die Welt nicht unter.
ran: Im Hinspiel haben Sie das Tor gemacht, jetzt wurden Sie in der Schlussphase ausgewechselt. Das hat Sie schon ein bisschen gewurmt, oder?
Moukoko: Ja, schon ein bisschen, aber das war abgesprochen. Ich bin jemand, der immer bis zur letzten Minute auf dem Feld stehen will. Ich glaube, die Mannschaft hat unbedingt das Tor gebraucht - ich hatte das Gefühl, es könnte passieren. Aber ich respektiere die Entscheidung des Trainers.
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ran: Wie sind Sie innerhalb der Mannschaft mit diesem ersten Dämpfer umgegangen?
Moukoko: Jeder war unzufrieden. Daran sieht man auch unseren Willen, dass wir in jedem Spielen die drei Punkte holen wollen. Das Remis hat sich wie eine Niederlage angefühlt. Wenn es anders wäre, würde ich mich fragen, ob wir überhaupt die richtige Nation sind. Aber wir richten den Blick nach vorne und wollen in Halle die drei Punkte mitnehmen.
ran: Was für ein Spiel wird das gegen Israel?
Moukoko: Ich erwarte eine sehr interessantes Partie. Wir wollen nicht zulassen, dass die Israelis ihr Spiel spielen. Wir spielen zuhause und wollen dem Spiel unsere Handschrift auferlegen. Wir dürfen nicht in Gefahr laufen, in Konter zu laufen. Ich glaube, der Schlüssel wird einfach sein, bei Ballgewinn sofort nach vorne zu spielen. Mit unserer Qualität bin ich voll überzeugt, dass wir drei Punkte mitnehmen.
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Moukoko schielt auf Heim-EM: "Das Lächeln ist wieder da"
ran: Sie sind zwar noch sehr jung, aber trotzdem schon ein sehr erfahrener Spieler. Sie haben viele U21 Spiele gemacht, sind WM-Teilnehmer. Was können Sie Ihren Teamkollegen mitgeben?
Moukoko: Jeder, der den Traum hat, irgendwann mal A-Nationalmannschaft zu spielen, soll sich ranhalten und daran glauben. Der Glauben an sich selbst ist das Wichtigste, an die eigene Qualität. Hart arbeiten lohnt sich immer. Das sage ich so zu jedem Spieler. Ich motiviere sie auch gerne, mit mir ins Gym zu gehen. Wenn einer schlafen möchte, dann nerve ich denjenigen, dass er mitkommen soll.
ran: Bei Borussia Dortmund erhalten Sie gerade nicht viel Spielzeit, in der U21 sind Sie einer der zentralen Spieler. Wie sehr freuen Sie sich eigentlich, jetzt hier dabei zu sein?
Moukoko: Sehr. Ich glaube, man sieht mir das auch an. Das Lächeln ist wieder da. Jeder Fußballer, der nicht spielt, ist unzufrieden, da muss man nicht drum herumreden. Je mehr du spielst, desto glücklicher bist du. Ich bin gerne hier, wenn ich spiele, kommt mein Lachen zurück.
ran: Schielen Sie noch so ein bisschen auf die Heim-Europameisterschaft im Sommer?
Moukoko: Ja. Ich glaube, jeder Spieler guckt da hin, aber am Ende muss ich die Leistung auch im Verein abrufen. Vor der Weltmeisterschaft hatte auch keiner mit mir gerechnet und auf einmal war ich dabei. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
ran: Wie haben Sie die A-Nationalmannschaft wahrgenommen im Spiel gegen Frankreich?
Moukoko: Das war brutal. So einen Anfang habe ich nicht erwartet. Ich war sehr überrascht. Aber wir haben die Spieler und die Qualität, jede Nation zu schlagen. Auch wenn die Franzosen sehr gute Spieler auf dem Platz hatten, hat man einfach das Gefühl gehabt, Deutschland demontiert gerade Frankreich - es war auch so.
ran: Haben Sie aktuell Kontakt mit Julian Nagelsmann?
Moukoko: Nein, aktuell nicht.
ran: Vielleicht kommt das ja noch?
Youssoufa Moukoko: Wer weiß (lacht).