U21-EM 2025: Von wegen FC Woltemade - ein Kommentar

Aus Dunajska Streda berichtet Tobias Hlusiak

Nick Woltemade steht nun bei fünf Toren und drei Assists.

Der Stuttgarter ist ohne Frage der herausragende Spieler bei diesem EM-Turnier der U21-Auswahlen in der Slowakei. Das wird umso deutlicher, wenn man bedenkt, dass der 23-Jährige nur drei der vier bisherigen Partien bestritten hat.

Die deutsche Auswahl aber auf die Extraklasse dieses Ausnahmespielers zu limitieren, wird ihr ganz und gar nicht gerecht. Das hat der dramatisch errungene 3:2 (2:2, 0:0)-Sieg im Viertelfinale gegen am Ende nur noch neun verteidigende Italiener deutlich gezeigt.

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Die Mannschaft von Antonio Di Salvo war nach einer Stunde nicht auf der Siegesstraße. Im Gegenteil.

Italien war sogar in Führung gegangen - alles andere als unverdient übrigens. Die DFB-Elf tat sich enorm schwer, spielte kaum Chancen heraus, wirkte in einigen Phasen geradezu lethargisch. Daran konnte auch Woltemade nichts ändern.

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Der Trainer reagierte und wechselte drei Mal auf einen Schlag. Merlin Röhl, Nelson Weiper und Ansgar Knauff für die schwachen Paul Nebel, Nicolo Tresoldi und Brajan Gruda. Das Spiel war fortan ein anderes. Weiper und Röhl trafen.

Die deutsche Mannschaft besitzt - das ist spätestens jetzt klar - eine Tiefe wie kein anderes Team bei diesem Turnier. Sie ist kein FC Woltemade, wie schon hier und da zu lesen war. Auch wenn der Star gegen Italien am Ende (natürlich) zwei Scorerpunkte sammelte.

Sie ist eine Einheit, die Schwächen ausgleicht und füreinander einsteht. Sie überwindet Widerstände und geht ans Limit.

Holpriger Sieg nach Überzahl wird Kräfte freisetzen

Natürlich war gegen die Squadra Azzurra, die nach zwei Gelb-Roten Karten über eine halbe Stunde mit zwei Mann weniger verteidigte, nicht alles gut.

Die Überzahl hätte in der Verlängerung klarer aus- und deutlich mehr Hochkaräter herausgespielt werden müssen. Schon nach dem Führungstreffer in der 87. Minute hätte der Erfolg kaltschnäuziger und abgeklärter über die Ziellinie gehievt werden müssen.

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So kostete der Einzug ins Halbfinale jede Menge Körner. Kapitän Erik Martel, Max Rosenfelder, Nnamdi Collins sind nur drei Beispiele für Akteure, die sich am Ende nur noch über den Platz schleppten, bis sie ausgewechselt wurden.

Und dennoch wird der errungene Erfolg mehr Kräfte freisetzen, als er gekostet hat. Auf mentaler Ebene könnte er zum entscheidenden Plus auf dem Weg zum Titel werden.