Die Gewinner und Verlierer des deutschen WM-Debakels
Gewinner und Verlierer des DFB-Teams bei der WM
Ja, die deutsche Nationalmannschaft ist so früh wie noch nie zuvor gescheitert, es ist ein Debakel. Und dennoch gibt es im DFB-Team Gewinner. Wenn auch nur wenige. Verlierer gibt es reichlich mehr. ran.de hat fünf Gewinner und die sieben großen Verlierer der WM zusammengefasst.
Gewinner: Leroy Sane
Ganz einfach: Er war nicht dabei. Seine Ausbootung rief das meiste Unverständnis hervor. Er darf sich als der große Gewinner fühlen.
Gewinner: Julian Brandt
Der junge Leverkusener bringt Schwung ins harmlose deutsche Angriffsspiel, hat neben den zwei Toren von Reus und Kroos mit seinen Pfostenschüssen die besten deutschen Möglichkeiten.
Gewinner: Sebastian Rudy
Gerade einmal 31 Minuten reichen dem Münchner, um sich gefühlt schon unverzichtbar zu machen. Sein Fehlen aufgrund des Nasenbeinbruchs wird gegen Südkorea als äußerst schmerzhaft bezeichnet. Dabei gilt er vor der WM als großer Wackelkandidat.
Gewinner: Manuel Neuer
Er ist zwar der Kapitän des zweiten WM-Cordobas, an ihm liegt das Scheitern aber nicht. Der Keeper ist der einzige, der annähernd zu seinem Niveau findet, verhindert vielmehr noch den einen anderen Gegentreffer.
Gewinner: Christoph Kramer
Experte statt Kicker - und das auf allerhöchstem Niveau. Der Gladbacher analysiert die Nationalspiele herausragend. Er poliert - im Gegensatz zum DFB - unheimlich seine Außendarstellung auf. Und die DFB-Elf vermisst seine Qualitäten als Sechser, als unermüdlichem Kämpfer und Balleroberer.
Verlierer: Mesut Özil
Vom bei Löw Unverzichtbaren zum Startelf-Wackelkandidaten. Neben den schwachen fußballerischen Leistungen bietet er zudem mit der Erdogan-Affäre unglaublich viel Angriffsfläche.
Verlierer: Sami Khedira
Wie Özil gehört er zu den größten Verlierern. Spielerisch ist er bei der WM weit von seiner Bestform entfernt, kommt gegen Südkorea nur zum Einsatz, weil Rudy verletzt fehlt.
Verlierer: Thomas Müller
Ist das wirklich derselbe Thomas Müller, den wir von Weltmeisterschaften 2010 und 2014 kennen? Unmöglich. Müller verliert nicht nur seinen WM-Torriecher, sondern auch seinen Humor. Am Ende sehen wir nur Tränen.
Verlierer: Joshua Kimmich
Er soll herausragen, soll zu den großen Stars bei der WM aufsteigen. Am Ende sind seine Leistungen enttäuschend. Vor allem über seine Seite tragen die Gegner die gefährlichsten Angriffe vor, über seine Seite fällt das Gegentor gegen Mexiko. Der Überflieger der vergangenen Jahre und der EM wird bei der WM geerdet.
Verlierer: Joachim Löw
Erst macht sich Löw bei der Kadernominierung angreifbar, dann wirft seine taktische Aufstellung Fragen auf. Gegen die aggressiven Mexikaner findet er kein taktisches Mittel, schafft es nicht sein Team entsprechend einzustellen. Vom ewigen Bundes-Jogi entwickelt er sich zum angreifbaren Löw.
Verlierer: Reinhard Grindel
Vor der WM verlängert er den Vertrag mit Löw, gibt ihm vor dem entscheidenden Spiel noch eine Jobgarantie. Unter seiner Regie verkommt die Nationalmannschaft mehr zur Marketing-Marke als zum Team der Deutschen.
Verlierer: Außendarstellung des DFB
Erdogan-Affäre, keine Nachfragen bei der Kadernominierung, keine Pressekonferenz nach der Mexiko-Pleite, das Fehlverhalten beim Jubel nach dem Siegtreffer gegen Schweden, nur eine halbgar öffentliche Entschuldigung - das Ansehen des DFB leidet enorm.