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WM 2022 in Katar: Eine Chronologie des Grauens


                <strong>Ausbeutung, Korruption und Co: Die Chronologie des Grauens zur WM in Katar</strong><br>
                Die 22. Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ist nicht nur die erste, die nicht in den europäischen Sommermonaten stattfindet, sondern vor allem die wohl umstrittenste WM der Geschichte. Eine Chronologie der Ereignisse seit der Vergabe bis zum Eröffnungsspiel (Quelle: SID). 
Ausbeutung, Korruption und Co: Die Chronologie des Grauens zur WM in Katar
Die 22. Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ist nicht nur die erste, die nicht in den europäischen Sommermonaten stattfindet, sondern vor allem die wohl umstrittenste WM der Geschichte. Eine Chronologie der Ereignisse seit der Vergabe bis zum Eröffnungsspiel (Quelle: SID). 
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                <strong>2. Dezember 2010</strong><br>
                FIFA-Präsident Joseph S. Blatter verkündet in Zürich die Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 an Katar. Der Wüstenstaat gewinnt die Wahl in der vierten Runde mit 14:8 Stimmen gegen die USA. Weitere Bewerber waren Südkorea, Japan und Australien. Als einer der Ersten reagiert US-Präsident Barack Obama. "Das ist eine schlechte Entscheidung", sagt er. Die WM 2018 wird am selben Tag an Russland vergeben.
2. Dezember 2010
FIFA-Präsident Joseph S. Blatter verkündet in Zürich die Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 an Katar. Der Wüstenstaat gewinnt die Wahl in der vierten Runde mit 14:8 Stimmen gegen die USA. Weitere Bewerber waren Südkorea, Japan und Australien. Als einer der Ersten reagiert US-Präsident Barack Obama. "Das ist eine schlechte Entscheidung", sagt er. Die WM 2018 wird am selben Tag an Russland vergeben.
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                <strong>3. Dezember 2010</strong><br>
                Nachdem schon vor der Wahl massive Korruptionsvorwürfe laut geworden waren, überschlägt sich die Presse am Tag danach. "Schwindel!", titelt die britische "Sun", die "Times" schreibt: "Das System, die WM an diese Länder zu vergeben, ist abscheulich korrupt." England hatte sich für die WM 2018 beworben.
3. Dezember 2010
Nachdem schon vor der Wahl massive Korruptionsvorwürfe laut geworden waren, überschlägt sich die Presse am Tag danach. "Schwindel!", titelt die britische "Sun", die "Times" schreibt: "Das System, die WM an diese Länder zu vergeben, ist abscheulich korrupt." England hatte sich für die WM 2018 beworben.
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                <strong>7. Januar 2011</strong><br>
                UEFA-Chef Michel Platini plädiert für eine WM im Winter. Blatter gibt an, persönlich auch eine "angenehme Atmosphäre" vorzuziehen, die FIFA sei aber neutral. Wenn überhaupt, müsse das WM-Organisationskomitee auf den Weltverband zukommen.
7. Januar 2011
UEFA-Chef Michel Platini plädiert für eine WM im Winter. Blatter gibt an, persönlich auch eine "angenehme Atmosphäre" vorzuziehen, die FIFA sei aber neutral. Wenn überhaupt, müsse das WM-Organisationskomitee auf den Weltverband zukommen.
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                <strong>27. März 2011</strong><br>
                Blatter erkennt einen Fehler im Vergabe-Modus und gibt zu, dass es "nicht die schlaueste Idee" war, beide Endrunden gleichzeitig zu vergeben. Da sich zudem 2018 nur europäische Verbände und 2022 der "Rest der Welt" beworben haben, sei eine "irgendwie verschwommene Situation" entstanden. Die Gefahr einer "Hilfst Du mir, helfe ich Dir"-Einstellung sei zu groß gewesen.
27. März 2011
Blatter erkennt einen Fehler im Vergabe-Modus und gibt zu, dass es "nicht die schlaueste Idee" war, beide Endrunden gleichzeitig zu vergeben. Da sich zudem 2018 nur europäische Verbände und 2022 der "Rest der Welt" beworben haben, sei eine "irgendwie verschwommene Situation" entstanden. Die Gefahr einer "Hilfst Du mir, helfe ich Dir"-Einstellung sei zu groß gewesen.
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                <strong>11. Mai 2011</strong><br>
                Der katarische Geschäftsmann Mohamed Bin Hammam, Präsident der asiatischen Konföderation und FIFA-Präsidentschaftskandidat, weist alle Korruptionsvorwürfe gegen sein Land zurück. Am Ende des Monats wird er wegen Korruption für immer aus dem Weltverband verbannt.
11. Mai 2011
Der katarische Geschäftsmann Mohamed Bin Hammam, Präsident der asiatischen Konföderation und FIFA-Präsidentschaftskandidat, weist alle Korruptionsvorwürfe gegen sein Land zurück. Am Ende des Monats wird er wegen Korruption für immer aus dem Weltverband verbannt.
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                <strong>17. November 2011</strong><br>
                Der Internationale Gewerkschaftsbund "IGB" fordert den Rücktritt des WM-OK wegen "Verletzung der Arbeitnehmerrechte".
17. November 2011
Der Internationale Gewerkschaftsbund "IGB" fordert den Rücktritt des WM-OK wegen "Verletzung der Arbeitnehmerrechte".
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                <strong>27. August 2012</strong><br>
                Der frühere US-Anwalt Michael Garcia, Vorsitzender der Untersuchungskommission der neuen FIFA-Ethikkommission, kündigt eine Untersuchung beider WM-Vergaben an.
27. August 2012
Der frühere US-Anwalt Michael Garcia, Vorsitzender der Untersuchungskommission der neuen FIFA-Ethikkommission, kündigt eine Untersuchung beider WM-Vergaben an.
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                <strong>16. Juli 2013</strong><br>
                Blatters Kehrtwende. Der FIFA-Boss sagt völlig überraschend, dass es im Sommer in Katar viel zu heiß sei, um Fußball zu spielen. Die Verlegung in den Winter durch das Exko sei bei der nächsten Sitzung Formsache.
16. Juli 2013
Blatters Kehrtwende. Der FIFA-Boss sagt völlig überraschend, dass es im Sommer in Katar viel zu heiß sei, um Fußball zu spielen. Die Verlegung in den Winter durch das Exko sei bei der nächsten Sitzung Formsache.
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                <strong>25. Juli 2013</strong><br>
                Die britische Premier League wehrt sich massiv gegen eine Winter-WM. PL-Boss Richard Scudamore prophezeit "Chaos" durch den zwangsweise veränderten Spielplan. Die Diskussion über einen genauen Termin treibt einen Keil in die Fußball-Welt. Blatter will im November/Dezember 2022 spielen, Platini im Januar/Februar 2022. Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), positioniert sich als Gegner einer Sommer-WM.
25. Juli 2013
Die britische Premier League wehrt sich massiv gegen eine Winter-WM. PL-Boss Richard Scudamore prophezeit "Chaos" durch den zwangsweise veränderten Spielplan. Die Diskussion über einen genauen Termin treibt einen Keil in die Fußball-Welt. Blatter will im November/Dezember 2022 spielen, Platini im Januar/Februar 2022. Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), positioniert sich als Gegner einer Sommer-WM.
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                <strong>20. August 2013</strong><br>
                Ein internationaler Gewerkschaftsbund setzt die Baufirmen in der Wüste unter Druck und beschreibt Katar als "Sklavenstaat" ohne Rechte für die Arbeitnehmer.
20. August 2013
Ein internationaler Gewerkschaftsbund setzt die Baufirmen in der Wüste unter Druck und beschreibt Katar als "Sklavenstaat" ohne Rechte für die Arbeitnehmer.
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                <strong>20. September 2013</strong><br>
                Nachdem Blatter plötzlich von großem "direkten politischen Einfluss" bei der WM-Vergabe gesprochen hatte, was vor allem als deutlicher Seitenhieb gegen Michel Platini zu verstehen war, antwortet der UEFA-Boss höchst ironisch: "Ich glaube, mit seiner sehr, sehr, sehr großen Erfahrung hat Herr Blatter es gemerkt, dass es bei der Vergabe von Großereignissen politischen Einfluss gibt. Schön, dass er es jetzt gemerkt hat."
20. September 2013
Nachdem Blatter plötzlich von großem "direkten politischen Einfluss" bei der WM-Vergabe gesprochen hatte, was vor allem als deutlicher Seitenhieb gegen Michel Platini zu verstehen war, antwortet der UEFA-Boss höchst ironisch: "Ich glaube, mit seiner sehr, sehr, sehr großen Erfahrung hat Herr Blatter es gemerkt, dass es bei der Vergabe von Großereignissen politischen Einfluss gibt. Schön, dass er es jetzt gemerkt hat."
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                <strong>26. September 2013</strong><br>
                Der "Guardian" enthüllt unmenschliche Arbeitsbedingungen auf Baustellen in Katar und berichtet von 44 toten nepalesischen Gastarbeitern allein zwischen dem 4. Juni und dem 8. August. Der "IGB" spricht von "moderner Sklaverei" und prophezeit auf dem Weg zu den Spielen 4000 Leichen.
26. September 2013
Der "Guardian" enthüllt unmenschliche Arbeitsbedingungen auf Baustellen in Katar und berichtet von 44 toten nepalesischen Gastarbeitern allein zwischen dem 4. Juni und dem 8. August. Der "IGB" spricht von "moderner Sklaverei" und prophezeit auf dem Weg zu den Spielen 4000 Leichen.
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                <strong>30. September 2013</strong><br>
                Der Vorsitzende des Nationalkomitees für Menschenrechte in Katar, Ali Al-Marri, weist alle Vorwürfe zurück. "Es gibt keine Sklaverei oder Zwangsarbeit in Katar. Die Informationen des "Guardian" sind falsch und die Zahlen übertrieben", sagt er. Das WM-OK zeigt sich in einer Stellungnahme aber "entsetzt".
30. September 2013
Der Vorsitzende des Nationalkomitees für Menschenrechte in Katar, Ali Al-Marri, weist alle Vorwürfe zurück. "Es gibt keine Sklaverei oder Zwangsarbeit in Katar. Die Informationen des "Guardian" sind falsch und die Zahlen übertrieben", sagt er. Das WM-OK zeigt sich in einer Stellungnahme aber "entsetzt".
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                <strong>3. Oktober 2013</strong><br>
                Am Vorabend der Entscheidung des FIFA-Exkos zeigt sich das WM-OK völlig gelassen. "Wir waren und sind absolut davon überzeugt, dass uns niemand die Weltmeisterschaft wegnimmt", sagt OK-Generalsekretär Hassan Al Thawadi, FIFA-Pressesprecher Walter de Gregorio bestätigt das. 
3. Oktober 2013
Am Vorabend der Entscheidung des FIFA-Exkos zeigt sich das WM-OK völlig gelassen. "Wir waren und sind absolut davon überzeugt, dass uns niemand die Weltmeisterschaft wegnimmt", sagt OK-Generalsekretär Hassan Al Thawadi, FIFA-Pressesprecher Walter de Gregorio bestätigt das. 
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                <strong>4. Oktober 2013</strong><br>
                Das FIFA-Exekutivkomitee vertagt die Entscheidung über eine WM-Verlegung. 
4. Oktober 2013
Das FIFA-Exekutivkomitee vertagt die Entscheidung über eine WM-Verlegung. 
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                <strong>4. November 2013</strong><br>
                Franz Beckenbauer sorgt mit einer verharmlosenden Aussage für Aufsehen: "Ich habe noch keinen einzigen Sklaven in Katar gesehen."
4. November 2013
Franz Beckenbauer sorgt mit einer verharmlosenden Aussage für Aufsehen: "Ich habe noch keinen einzigen Sklaven in Katar gesehen."
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                <strong>10. Juni 2014</strong><br>
                Die "Sunday Times" veröffentlicht einen Bericht mit weiteren Anschuldigungen in Bezug auf Bestechungen. Dabei wird auch der Name Beckenbauer genannt. Im Frühjahr 2011 sei Beckenbauer mit Vorständen eines Öl- und Gas-Unternehmens nach Doha eingeladen worden - von der im Zentrum der Vorwürfe stehenden Schlüsselfigur Mohamed Bin Hammam.
10. Juni 2014
Die "Sunday Times" veröffentlicht einen Bericht mit weiteren Anschuldigungen in Bezug auf Bestechungen. Dabei wird auch der Name Beckenbauer genannt. Im Frühjahr 2011 sei Beckenbauer mit Vorständen eines Öl- und Gas-Unternehmens nach Doha eingeladen worden - von der im Zentrum der Vorwürfe stehenden Schlüsselfigur Mohamed Bin Hammam.
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                <strong>19. März 2015</strong><br>
                Das WM-Finale wird auf den 18. Dezember gelegt. Das Eröffnungsspiel soll am 21. November stattfinden.
19. März 2015
Das WM-Finale wird auf den 18. Dezember gelegt. Das Eröffnungsspiel soll am 21. November stattfinden.
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                <strong>19. April 2016</strong><br>
                Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger darf den künftigen WM-Gastgeber Katar weiter ungestraft als "Krebsgeschwür des Fußballs" bezeichnen. Die 6. Kammer des Düsseldorfer Landgerichts weist die Unterlassungsklage des katarischen Verbandes QFA ab. 
19. April 2016
Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger darf den künftigen WM-Gastgeber Katar weiter ungestraft als "Krebsgeschwür des Fußballs" bezeichnen. Die 6. Kammer des Düsseldorfer Landgerichts weist die Unterlassungsklage des katarischen Verbandes QFA ab. 
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                <strong>6. Januar 2017</strong><br>
                Das Handelsgericht Zürich weist eine Klage gegen die FIFA bezüglich der WM 2022 in Katar ab. Die niederländische Gewerkschaft "FNV", die Gewerkschaftsunion "BFTUC" aus Bangladesch und die Bau- und Holzarbeitergewerkschaft sowie eine Privatperson waren wegen "angeblich unerlaubter Handlungen und Haftung der FIFA für Menschenrechtsverletzungen" vor Gericht gezogen.
6. Januar 2017
Das Handelsgericht Zürich weist eine Klage gegen die FIFA bezüglich der WM 2022 in Katar ab. Die niederländische Gewerkschaft "FNV", die Gewerkschaftsunion "BFTUC" aus Bangladesch und die Bau- und Holzarbeitergewerkschaft sowie eine Privatperson waren wegen "angeblich unerlaubter Handlungen und Haftung der FIFA für Menschenrechtsverletzungen" vor Gericht gezogen.
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                <strong>27. Juni 2017</strong><br>
                Die FIFA veröffentlicht den kompletten Bericht ihres ehemaligen Chefermittlers Michael Garcia. Garcia hatte die Doppelvergabe der WM-Endrunden untersucht. Die früheren Vorsitzenden der Ethikkommission, Cornel Borbely und Hans-Joachim Eckert, fanden bei der Überprüfung des Dokuments keine Anzeichen für Bestechung oder Korruption und lehnten deshalb eine Veröffentlichung ab. 
27. Juni 2017
Die FIFA veröffentlicht den kompletten Bericht ihres ehemaligen Chefermittlers Michael Garcia. Garcia hatte die Doppelvergabe der WM-Endrunden untersucht. Die früheren Vorsitzenden der Ethikkommission, Cornel Borbely und Hans-Joachim Eckert, fanden bei der Überprüfung des Dokuments keine Anzeichen für Bestechung oder Korruption und lehnten deshalb eine Veröffentlichung ab. 
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                <strong>29. Juli 2018</strong><br>
                Die "Sunday Times" erhebt weitere Vorwürfe. Katar soll vor der Vergabe der Endrunde gezielt falsche Informationen über die Konkurrenten verbreitet haben. 
29. Juli 2018
Die "Sunday Times" erhebt weitere Vorwürfe. Katar soll vor der Vergabe der Endrunde gezielt falsche Informationen über die Konkurrenten verbreitet haben. 
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                <strong>22. Mai 2019</strong><br>
                Der von FIFA-Präsident Gianni Infantino favorisierte Plan einer Aufstockung von 32 auf 48 Mannschaften scheitert. Damit wird die Ausweitung wie ursprünglich geplant erst für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko umgesetzt.
22. Mai 2019
Der von FIFA-Präsident Gianni Infantino favorisierte Plan einer Aufstockung von 32 auf 48 Mannschaften scheitert. Damit wird die Ausweitung wie ursprünglich geplant erst für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko umgesetzt.
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                <strong>18. Juni 2019</strong><br>
                In der Affäre um die WM-Vergabe nimmt die französische Justiz den früheren UEFA-Präsidenten Michel Platini ins Visier. Der einstige Weltstar wird im Zusammenhang mit Korruptionsermittlungen in Polizeigewahrsam genommen. Platini erklärt, er sei "völlig unbeteiligt".
18. Juni 2019
In der Affäre um die WM-Vergabe nimmt die französische Justiz den früheren UEFA-Präsidenten Michel Platini ins Visier. Der einstige Weltstar wird im Zusammenhang mit Korruptionsermittlungen in Polizeigewahrsam genommen. Platini erklärt, er sei "völlig unbeteiligt".
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                <strong>7. April 2020</strong><br>
                Katar weist die in den US-Gerichtsunterlagen enthaltenen Vorwürfe "auf das Schärfste" zurück: "Trotz jahrelanger falscher Behauptungen wurden nie Beweise dafür vorgelegt, dass Katar die Rechte für die Ausrichtung der WM 2022 unethisch oder mit Mitteln gewonnen hat, die gegen die strengen Bewerbungsregeln der FIFA verstoßen."
7. April 2020
Katar weist die in den US-Gerichtsunterlagen enthaltenen Vorwürfe "auf das Schärfste" zurück: "Trotz jahrelanger falscher Behauptungen wurden nie Beweise dafür vorgelegt, dass Katar die Rechte für die Ausrichtung der WM 2022 unethisch oder mit Mitteln gewonnen hat, die gegen die strengen Bewerbungsregeln der FIFA verstoßen."
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                <strong>9. Februar 2021</strong><br>
                Katar startet eine neue Initiative, um der Kritik am Umgang mit den Menschenrechten im Emirat entgegenzuwirken. Der Oberste Rat für Organisation und Nachhaltigkeit, das lokale Organisationskomitee "LLC" sowie Katars Menschenrechtskommission "NHRC" schließen eine Grundsatzvereinbarung, "um gemeinsam das Bewusstsein für die Menschenrechte zu fördern sowie weiterhin zu gewährleisten, dass bei der Durchführung der WM alle Aspekte der Menschenrechte berücksichtigt werden."
9. Februar 2021
Katar startet eine neue Initiative, um der Kritik am Umgang mit den Menschenrechten im Emirat entgegenzuwirken. Der Oberste Rat für Organisation und Nachhaltigkeit, das lokale Organisationskomitee "LLC" sowie Katars Menschenrechtskommission "NHRC" schließen eine Grundsatzvereinbarung, "um gemeinsam das Bewusstsein für die Menschenrechte zu fördern sowie weiterhin zu gewährleisten, dass bei der Durchführung der WM alle Aspekte der Menschenrechte berücksichtigt werden."
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                <strong>19. März 2021</strong><br>
                Infantino lobt die Entwicklung der Menschenrechtslage im WM-Gastgeberland Katar. "Wir müssen uns auch die Geschichte angucken, wo Länder herkommen", sagt der Schweizer, "ein Fortschritt ist passiert, das wurde nicht nur von der FIFA, sondern auch von internationalen Organisationen festgestellt. Es ist ein Prozess. Aber das kann nur durch Dialog und Respekt passieren."
19. März 2021
Infantino lobt die Entwicklung der Menschenrechtslage im WM-Gastgeberland Katar. "Wir müssen uns auch die Geschichte angucken, wo Länder herkommen", sagt der Schweizer, "ein Fortschritt ist passiert, das wurde nicht nur von der FIFA, sondern auch von internationalen Organisationen festgestellt. Es ist ein Prozess. Aber das kann nur durch Dialog und Respekt passieren."
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                <strong>14. September 2021</strong><br>
                Die Menschenrechtsorganisation "Amnesty International" lehnt einen Boykott der WM ab. Amnesty-Expertin Lisa Salza betont, ihre Organisation wolle vielmehr "die internationale Aufmerksamkeit nutzen".
14. September 2021
Die Menschenrechtsorganisation "Amnesty International" lehnt einen Boykott der WM ab. Amnesty-Expertin Lisa Salza betont, ihre Organisation wolle vielmehr "die internationale Aufmerksamkeit nutzen".
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                <strong>7. Oktober 2021</strong><br>
                Oliver Bierhoff hält nichts von einem möglichen Verzicht der deutschen Nationalmannschaft auf die WM. "Wir werden nach Katar fahren, ein Boykott spielt für uns keine Rolle. Und dann werden wir uns überlegen, was wir vor Ort ansprechen und welche Aktivitäten wir starten, um weiter positiv einzuwirken", sagt der DFB-Direktor.
7. Oktober 2021
Oliver Bierhoff hält nichts von einem möglichen Verzicht der deutschen Nationalmannschaft auf die WM. "Wir werden nach Katar fahren, ein Boykott spielt für uns keine Rolle. Und dann werden wir uns überlegen, was wir vor Ort ansprechen und welche Aktivitäten wir starten, um weiter positiv einzuwirken", sagt der DFB-Direktor.
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                <strong>8. November 2021</strong><br>
                Der homosexuelle Fußball-Profi Josh Cavallo würde aus "Angst" vor einer Teilnahme an der WM-Endrunde 2022 zurückschrecken. "Ich habe davon gelesen, dass sie Schwule in Katar zum Tode verurteilen. Das ist etwas, wovor ich Angst habe und weshalb ich nicht gerne nach Katar gehen würde", sagt der Australier.
8. November 2021
Der homosexuelle Fußball-Profi Josh Cavallo würde aus "Angst" vor einer Teilnahme an der WM-Endrunde 2022 zurückschrecken. "Ich habe davon gelesen, dass sie Schwule in Katar zum Tode verurteilen. Das ist etwas, wovor ich Angst habe und weshalb ich nicht gerne nach Katar gehen würde", sagt der Australier.
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                <strong>16. Januar 2022</strong><br>
                FIFA-Präsident Infantino verlegt seinen Lebensmittelpunkt in die katarische Hauptstadt Doha. Der Schweizer hat ein Haus im Emirat gemietet und lebt dort mit seiner Familie.
16. Januar 2022
FIFA-Präsident Infantino verlegt seinen Lebensmittelpunkt in die katarische Hauptstadt Doha. Der Schweizer hat ein Haus im Emirat gemietet und lebt dort mit seiner Familie.
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                <strong>31. März 2022</strong><br>
                Beim FIFA-Kongress in Doha übt die norwegische Verbandspräsidentin Lise Klaveness in einer bemerkenswerten Rede scharfe Kritik am Weltverband und an Katar. Die WM sei auf "inakzeptable Art und Weise vergeben" worden, "und das hatte inakzeptable Folgen". Nur wenige Delegierte im Saal applaudieren, OK-Chef Hassan Al-Thawadi weist die Vorwürfe kurz darauf zurück. Gianni Infantino erwartet die "beste WM jemals".
31. März 2022
Beim FIFA-Kongress in Doha übt die norwegische Verbandspräsidentin Lise Klaveness in einer bemerkenswerten Rede scharfe Kritik am Weltverband und an Katar. Die WM sei auf "inakzeptable Art und Weise vergeben" worden, "und das hatte inakzeptable Folgen". Nur wenige Delegierte im Saal applaudieren, OK-Chef Hassan Al-Thawadi weist die Vorwürfe kurz darauf zurück. Gianni Infantino erwartet die "beste WM jemals".
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                <strong>7. April 2022</strong><br>
                "Amnesty International" berichtet von schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen im privaten Sicherheitssektor, von Zwangsarbeit und Strafandrohungen. Die Anschuldigungen wiegen derart schwer, dass selbst die WM-Organisatoren die Ausbeutung von Arbeitern einräumen.
7. April 2022
"Amnesty International" berichtet von schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen im privaten Sicherheitssektor, von Zwangsarbeit und Strafandrohungen. Die Anschuldigungen wiegen derart schwer, dass selbst die WM-Organisatoren die Ausbeutung von Arbeitern einräumen.
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                <strong>13. Mai 2022</strong><br>
                Mehrere der offiziellen WM-Hotels lehnen homosexuelle Gäste ab oder haben zumindest starke Vorbehalte gegen deren Unterbringung. Das zeigen Recherchen des norwegischen Rundfunks. "Human Rights Watch" zudem über "sechs Fälle von schweren und wiederholten Schlägen und fünf Fälle von sexueller Belästigung in Polizeigewahrsam" gegen Personen der LGBT-Gemeinschaft.
13. Mai 2022
Mehrere der offiziellen WM-Hotels lehnen homosexuelle Gäste ab oder haben zumindest starke Vorbehalte gegen deren Unterbringung. Das zeigen Recherchen des norwegischen Rundfunks. "Human Rights Watch" zudem über "sechs Fälle von schweren und wiederholten Schlägen und fünf Fälle von sexueller Belästigung in Polizeigewahrsam" gegen Personen der LGBT-Gemeinschaft.
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                <strong>19. Mai 2022</strong><br>
                "Amnesty International" fordert mit Gewerkschaften und Fangruppen ein Entschädigungsprogramm für von Menschenrechtsverletzungen betroffene Arbeitsmigranten. Demnach solle die FIFA mit dem Emirat "mindestens 440 Millionen US-Dollar" bereitstellen.
19. Mai 2022
"Amnesty International" fordert mit Gewerkschaften und Fangruppen ein Entschädigungsprogramm für von Menschenrechtsverletzungen betroffene Arbeitsmigranten. Demnach solle die FIFA mit dem Emirat "mindestens 440 Millionen US-Dollar" bereitstellen.
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                <strong>19. September 2022</strong><br>
                Bei einem Menschenrechtskongress auf dem Campus des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt/Main wird der Druck von vielen Seiten auf das Emirat und die FIFA erhöht. 
19. September 2022
Bei einem Menschenrechtskongress auf dem Campus des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt/Main wird der Druck von vielen Seiten auf das Emirat und die FIFA erhöht. 
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                <strong>13. Oktober 2022</strong><br>
                In die Debatte über einen Entschädigungsfonds kommt Bewegung. Ein Spitzenfunktionär des Weltverbandes signalisiert bei einer Anhörung im paneuropäischen Europarat in Straßburg "Interesse" der WM-Macher.
13. Oktober 2022
In die Debatte über einen Entschädigungsfonds kommt Bewegung. Ein Spitzenfunktionär des Weltverbandes signalisiert bei einer Anhörung im paneuropäischen Europarat in Straßburg "Interesse" der WM-Macher.
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                <strong>25. Oktober 2022</strong><br>
                Der Emir von Katar geißelt die anhaltende Kritik als "beispiellose Kampagne" inklusive "Erfundenem und Doppelmoral". Bei einer Fernsehansprache beklagt Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani, dass noch kein Endrunden-Ausrichter derart heftig angegangen worden sei. 
25. Oktober 2022
Der Emir von Katar geißelt die anhaltende Kritik als "beispiellose Kampagne" inklusive "Erfundenem und Doppelmoral". Bei einer Fernsehansprache beklagt Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani, dass noch kein Endrunden-Ausrichter derart heftig angegangen worden sei. 
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                <strong>1. November 2022</strong><br>
                Bundesinnenministerin Nancy Faeser gibt am Rande ihres Katar-Besuchs mit DFB-Chef Bernd Neuendorf zu Protokoll, dass die Regierung Katars "erstmals" eine "Sicherheitsgarantie" für alle WM-Besucher abgegeben habe. Somit sollen auch Angehörige der LGBTIQ-Community gefahrlos in das Emirat reisen können, in dem Homosexualität unter Strafe steht.
1. November 2022
Bundesinnenministerin Nancy Faeser gibt am Rande ihres Katar-Besuchs mit DFB-Chef Bernd Neuendorf zu Protokoll, dass die Regierung Katars "erstmals" eine "Sicherheitsgarantie" für alle WM-Besucher abgegeben habe. Somit sollen auch Angehörige der LGBTIQ-Community gefahrlos in das Emirat reisen können, in dem Homosexualität unter Strafe steht.
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                <strong>4. November 2022</strong><br>
                Gianni Infantino hat nach jahrelangen Diskussionen genug von der Kritik. "Konzentrieren wir uns auf den Fußball", schreibt er in einem Brief an die Verbände der 32 WM-Teilnehmer. Ihm sei bewusst, dass "der Fußball nicht in einem Vakuum existiert und es weitreichende politische Probleme auf der ganzen Welt gibt". Er fordert: "Bitte lasst nicht zu, dass der Fußball in jeden politischen und ideologischen Kampf gezogen wird."
4. November 2022
Gianni Infantino hat nach jahrelangen Diskussionen genug von der Kritik. "Konzentrieren wir uns auf den Fußball", schreibt er in einem Brief an die Verbände der 32 WM-Teilnehmer. Ihm sei bewusst, dass "der Fußball nicht in einem Vakuum existiert und es weitreichende politische Probleme auf der ganzen Welt gibt". Er fordert: "Bitte lasst nicht zu, dass der Fußball in jeden politischen und ideologischen Kampf gezogen wird."
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                <strong>7. November 2022</strong><br>
                Ein offizieller WM-Botschafter bezeichnet Homosexualität als "geistigen Schaden". Ex-Nationalspieler Khalid Salman sagt, er habe vor allem Probleme damit, wenn Kinder Schwule sähen. 
7. November 2022
Ein offizieller WM-Botschafter bezeichnet Homosexualität als "geistigen Schaden". Ex-Nationalspieler Khalid Salman sagt, er habe vor allem Probleme damit, wenn Kinder Schwule sähen. 
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                <strong>8. November 2022</strong><br>
                Der frühere FIFA-Präsident Joseph S. Blatter bezeichnet die WM-Vergabe als "Irrtum" und übernimmt einen Teil der Verantwortung dafür. "Wir haben Schaden genommen. Und ich bin ein Teil davon. Ich will mich aber nicht zurückziehen und sagen, dass ich ein Unschuldslamm bin", sagt der Schweizer im "SID"-Interview.
8. November 2022
Der frühere FIFA-Präsident Joseph S. Blatter bezeichnet die WM-Vergabe als "Irrtum" und übernimmt einen Teil der Verantwortung dafür. "Wir haben Schaden genommen. Und ich bin ein Teil davon. Ich will mich aber nicht zurückziehen und sagen, dass ich ein Unschuldslamm bin", sagt der Schweizer im "SID"-Interview.
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                <strong>20. November 2022</strong><br>
                Die WM beginnt. Gastgeber Katar eröffnet gegen Ecuador die Weltmeisterschaft 2022. Das Eröffnungsspiel mit feierlicher Zeremonie im Al-Bayt Stadium war ursprünglich am 21. November geplant, als dritte Partie der WM. Erst im August 2022 revidierte die FIFA diese Entscheidung und gewährte den Gastgebern die alleinige Aufmerksamkeit zum WM-Start. Deutschland steigt am 23. November in das umstrittene Turnier ein. Alle News sowie Liveticker zu allen 64 Spielen der Weltmeisterschaft gibt es auf ran.de und in der ran-App.
20. November 2022
Die WM beginnt. Gastgeber Katar eröffnet gegen Ecuador die Weltmeisterschaft 2022. Das Eröffnungsspiel mit feierlicher Zeremonie im Al-Bayt Stadium war ursprünglich am 21. November geplant, als dritte Partie der WM. Erst im August 2022 revidierte die FIFA diese Entscheidung und gewährte den Gastgebern die alleinige Aufmerksamkeit zum WM-Start. Deutschland steigt am 23. November in das umstrittene Turnier ein. Alle News sowie Liveticker zu allen 64 Spielen der Weltmeisterschaft gibt es auf ran.de und in der ran-App.
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                <strong>Ausbeutung, Korruption und Co: Die Chronologie des Grauens zur WM in Katar</strong><br>
                Die 22. Fußball-Weltmeisterschaft in Katar ist nicht nur die erste, die nicht in den europäischen Sommermonaten stattfindet, sondern vor allem die wohl umstrittenste WM der Geschichte. Eine Chronologie der Ereignisse seit der Vergabe bis zum Eröffnungsspiel (Quelle: SID). 

                <strong>2. Dezember 2010</strong><br>
                FIFA-Präsident Joseph S. Blatter verkündet in Zürich die Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 an Katar. Der Wüstenstaat gewinnt die Wahl in der vierten Runde mit 14:8 Stimmen gegen die USA. Weitere Bewerber waren Südkorea, Japan und Australien. Als einer der Ersten reagiert US-Präsident Barack Obama. "Das ist eine schlechte Entscheidung", sagt er. Die WM 2018 wird am selben Tag an Russland vergeben.

                <strong>3. Dezember 2010</strong><br>
                Nachdem schon vor der Wahl massive Korruptionsvorwürfe laut geworden waren, überschlägt sich die Presse am Tag danach. "Schwindel!", titelt die britische "Sun", die "Times" schreibt: "Das System, die WM an diese Länder zu vergeben, ist abscheulich korrupt." England hatte sich für die WM 2018 beworben.

                <strong>7. Januar 2011</strong><br>
                UEFA-Chef Michel Platini plädiert für eine WM im Winter. Blatter gibt an, persönlich auch eine "angenehme Atmosphäre" vorzuziehen, die FIFA sei aber neutral. Wenn überhaupt, müsse das WM-Organisationskomitee auf den Weltverband zukommen.

                <strong>27. März 2011</strong><br>
                Blatter erkennt einen Fehler im Vergabe-Modus und gibt zu, dass es "nicht die schlaueste Idee" war, beide Endrunden gleichzeitig zu vergeben. Da sich zudem 2018 nur europäische Verbände und 2022 der "Rest der Welt" beworben haben, sei eine "irgendwie verschwommene Situation" entstanden. Die Gefahr einer "Hilfst Du mir, helfe ich Dir"-Einstellung sei zu groß gewesen.

                <strong>11. Mai 2011</strong><br>
                Der katarische Geschäftsmann Mohamed Bin Hammam, Präsident der asiatischen Konföderation und FIFA-Präsidentschaftskandidat, weist alle Korruptionsvorwürfe gegen sein Land zurück. Am Ende des Monats wird er wegen Korruption für immer aus dem Weltverband verbannt.

                <strong>17. November 2011</strong><br>
                Der Internationale Gewerkschaftsbund "IGB" fordert den Rücktritt des WM-OK wegen "Verletzung der Arbeitnehmerrechte".

                <strong>27. August 2012</strong><br>
                Der frühere US-Anwalt Michael Garcia, Vorsitzender der Untersuchungskommission der neuen FIFA-Ethikkommission, kündigt eine Untersuchung beider WM-Vergaben an.

                <strong>16. Juli 2013</strong><br>
                Blatters Kehrtwende. Der FIFA-Boss sagt völlig überraschend, dass es im Sommer in Katar viel zu heiß sei, um Fußball zu spielen. Die Verlegung in den Winter durch das Exko sei bei der nächsten Sitzung Formsache.

                <strong>25. Juli 2013</strong><br>
                Die britische Premier League wehrt sich massiv gegen eine Winter-WM. PL-Boss Richard Scudamore prophezeit "Chaos" durch den zwangsweise veränderten Spielplan. Die Diskussion über einen genauen Termin treibt einen Keil in die Fußball-Welt. Blatter will im November/Dezember 2022 spielen, Platini im Januar/Februar 2022. Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), positioniert sich als Gegner einer Sommer-WM.

                <strong>20. August 2013</strong><br>
                Ein internationaler Gewerkschaftsbund setzt die Baufirmen in der Wüste unter Druck und beschreibt Katar als "Sklavenstaat" ohne Rechte für die Arbeitnehmer.

                <strong>20. September 2013</strong><br>
                Nachdem Blatter plötzlich von großem "direkten politischen Einfluss" bei der WM-Vergabe gesprochen hatte, was vor allem als deutlicher Seitenhieb gegen Michel Platini zu verstehen war, antwortet der UEFA-Boss höchst ironisch: "Ich glaube, mit seiner sehr, sehr, sehr großen Erfahrung hat Herr Blatter es gemerkt, dass es bei der Vergabe von Großereignissen politischen Einfluss gibt. Schön, dass er es jetzt gemerkt hat."

                <strong>26. September 2013</strong><br>
                Der "Guardian" enthüllt unmenschliche Arbeitsbedingungen auf Baustellen in Katar und berichtet von 44 toten nepalesischen Gastarbeitern allein zwischen dem 4. Juni und dem 8. August. Der "IGB" spricht von "moderner Sklaverei" und prophezeit auf dem Weg zu den Spielen 4000 Leichen.

                <strong>30. September 2013</strong><br>
                Der Vorsitzende des Nationalkomitees für Menschenrechte in Katar, Ali Al-Marri, weist alle Vorwürfe zurück. "Es gibt keine Sklaverei oder Zwangsarbeit in Katar. Die Informationen des "Guardian" sind falsch und die Zahlen übertrieben", sagt er. Das WM-OK zeigt sich in einer Stellungnahme aber "entsetzt".

                <strong>3. Oktober 2013</strong><br>
                Am Vorabend der Entscheidung des FIFA-Exkos zeigt sich das WM-OK völlig gelassen. "Wir waren und sind absolut davon überzeugt, dass uns niemand die Weltmeisterschaft wegnimmt", sagt OK-Generalsekretär Hassan Al Thawadi, FIFA-Pressesprecher Walter de Gregorio bestätigt das. 

                <strong>4. Oktober 2013</strong><br>
                Das FIFA-Exekutivkomitee vertagt die Entscheidung über eine WM-Verlegung. 

                <strong>4. November 2013</strong><br>
                Franz Beckenbauer sorgt mit einer verharmlosenden Aussage für Aufsehen: "Ich habe noch keinen einzigen Sklaven in Katar gesehen."

                <strong>10. Juni 2014</strong><br>
                Die "Sunday Times" veröffentlicht einen Bericht mit weiteren Anschuldigungen in Bezug auf Bestechungen. Dabei wird auch der Name Beckenbauer genannt. Im Frühjahr 2011 sei Beckenbauer mit Vorständen eines Öl- und Gas-Unternehmens nach Doha eingeladen worden - von der im Zentrum der Vorwürfe stehenden Schlüsselfigur Mohamed Bin Hammam.

                <strong>19. März 2015</strong><br>
                Das WM-Finale wird auf den 18. Dezember gelegt. Das Eröffnungsspiel soll am 21. November stattfinden.

                <strong>19. April 2016</strong><br>
                Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger darf den künftigen WM-Gastgeber Katar weiter ungestraft als "Krebsgeschwür des Fußballs" bezeichnen. Die 6. Kammer des Düsseldorfer Landgerichts weist die Unterlassungsklage des katarischen Verbandes QFA ab. 

                <strong>6. Januar 2017</strong><br>
                Das Handelsgericht Zürich weist eine Klage gegen die FIFA bezüglich der WM 2022 in Katar ab. Die niederländische Gewerkschaft "FNV", die Gewerkschaftsunion "BFTUC" aus Bangladesch und die Bau- und Holzarbeitergewerkschaft sowie eine Privatperson waren wegen "angeblich unerlaubter Handlungen und Haftung der FIFA für Menschenrechtsverletzungen" vor Gericht gezogen.

                <strong>27. Juni 2017</strong><br>
                Die FIFA veröffentlicht den kompletten Bericht ihres ehemaligen Chefermittlers Michael Garcia. Garcia hatte die Doppelvergabe der WM-Endrunden untersucht. Die früheren Vorsitzenden der Ethikkommission, Cornel Borbely und Hans-Joachim Eckert, fanden bei der Überprüfung des Dokuments keine Anzeichen für Bestechung oder Korruption und lehnten deshalb eine Veröffentlichung ab. 

                <strong>29. Juli 2018</strong><br>
                Die "Sunday Times" erhebt weitere Vorwürfe. Katar soll vor der Vergabe der Endrunde gezielt falsche Informationen über die Konkurrenten verbreitet haben. 

                <strong>22. Mai 2019</strong><br>
                Der von FIFA-Präsident Gianni Infantino favorisierte Plan einer Aufstockung von 32 auf 48 Mannschaften scheitert. Damit wird die Ausweitung wie ursprünglich geplant erst für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko umgesetzt.

                <strong>18. Juni 2019</strong><br>
                In der Affäre um die WM-Vergabe nimmt die französische Justiz den früheren UEFA-Präsidenten Michel Platini ins Visier. Der einstige Weltstar wird im Zusammenhang mit Korruptionsermittlungen in Polizeigewahrsam genommen. Platini erklärt, er sei "völlig unbeteiligt".

                <strong>7. April 2020</strong><br>
                Katar weist die in den US-Gerichtsunterlagen enthaltenen Vorwürfe "auf das Schärfste" zurück: "Trotz jahrelanger falscher Behauptungen wurden nie Beweise dafür vorgelegt, dass Katar die Rechte für die Ausrichtung der WM 2022 unethisch oder mit Mitteln gewonnen hat, die gegen die strengen Bewerbungsregeln der FIFA verstoßen."

                <strong>9. Februar 2021</strong><br>
                Katar startet eine neue Initiative, um der Kritik am Umgang mit den Menschenrechten im Emirat entgegenzuwirken. Der Oberste Rat für Organisation und Nachhaltigkeit, das lokale Organisationskomitee "LLC" sowie Katars Menschenrechtskommission "NHRC" schließen eine Grundsatzvereinbarung, "um gemeinsam das Bewusstsein für die Menschenrechte zu fördern sowie weiterhin zu gewährleisten, dass bei der Durchführung der WM alle Aspekte der Menschenrechte berücksichtigt werden."

                <strong>19. März 2021</strong><br>
                Infantino lobt die Entwicklung der Menschenrechtslage im WM-Gastgeberland Katar. "Wir müssen uns auch die Geschichte angucken, wo Länder herkommen", sagt der Schweizer, "ein Fortschritt ist passiert, das wurde nicht nur von der FIFA, sondern auch von internationalen Organisationen festgestellt. Es ist ein Prozess. Aber das kann nur durch Dialog und Respekt passieren."

                <strong>14. September 2021</strong><br>
                Die Menschenrechtsorganisation "Amnesty International" lehnt einen Boykott der WM ab. Amnesty-Expertin Lisa Salza betont, ihre Organisation wolle vielmehr "die internationale Aufmerksamkeit nutzen".

                <strong>7. Oktober 2021</strong><br>
                Oliver Bierhoff hält nichts von einem möglichen Verzicht der deutschen Nationalmannschaft auf die WM. "Wir werden nach Katar fahren, ein Boykott spielt für uns keine Rolle. Und dann werden wir uns überlegen, was wir vor Ort ansprechen und welche Aktivitäten wir starten, um weiter positiv einzuwirken", sagt der DFB-Direktor.

                <strong>8. November 2021</strong><br>
                Der homosexuelle Fußball-Profi Josh Cavallo würde aus "Angst" vor einer Teilnahme an der WM-Endrunde 2022 zurückschrecken. "Ich habe davon gelesen, dass sie Schwule in Katar zum Tode verurteilen. Das ist etwas, wovor ich Angst habe und weshalb ich nicht gerne nach Katar gehen würde", sagt der Australier.

                <strong>16. Januar 2022</strong><br>
                FIFA-Präsident Infantino verlegt seinen Lebensmittelpunkt in die katarische Hauptstadt Doha. Der Schweizer hat ein Haus im Emirat gemietet und lebt dort mit seiner Familie.

                <strong>31. März 2022</strong><br>
                Beim FIFA-Kongress in Doha übt die norwegische Verbandspräsidentin Lise Klaveness in einer bemerkenswerten Rede scharfe Kritik am Weltverband und an Katar. Die WM sei auf "inakzeptable Art und Weise vergeben" worden, "und das hatte inakzeptable Folgen". Nur wenige Delegierte im Saal applaudieren, OK-Chef Hassan Al-Thawadi weist die Vorwürfe kurz darauf zurück. Gianni Infantino erwartet die "beste WM jemals".

                <strong>7. April 2022</strong><br>
                "Amnesty International" berichtet von schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen im privaten Sicherheitssektor, von Zwangsarbeit und Strafandrohungen. Die Anschuldigungen wiegen derart schwer, dass selbst die WM-Organisatoren die Ausbeutung von Arbeitern einräumen.

                <strong>13. Mai 2022</strong><br>
                Mehrere der offiziellen WM-Hotels lehnen homosexuelle Gäste ab oder haben zumindest starke Vorbehalte gegen deren Unterbringung. Das zeigen Recherchen des norwegischen Rundfunks. "Human Rights Watch" zudem über "sechs Fälle von schweren und wiederholten Schlägen und fünf Fälle von sexueller Belästigung in Polizeigewahrsam" gegen Personen der LGBT-Gemeinschaft.

                <strong>19. Mai 2022</strong><br>
                "Amnesty International" fordert mit Gewerkschaften und Fangruppen ein Entschädigungsprogramm für von Menschenrechtsverletzungen betroffene Arbeitsmigranten. Demnach solle die FIFA mit dem Emirat "mindestens 440 Millionen US-Dollar" bereitstellen.

                <strong>19. September 2022</strong><br>
                Bei einem Menschenrechtskongress auf dem Campus des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt/Main wird der Druck von vielen Seiten auf das Emirat und die FIFA erhöht. 

                <strong>13. Oktober 2022</strong><br>
                In die Debatte über einen Entschädigungsfonds kommt Bewegung. Ein Spitzenfunktionär des Weltverbandes signalisiert bei einer Anhörung im paneuropäischen Europarat in Straßburg "Interesse" der WM-Macher.

                <strong>25. Oktober 2022</strong><br>
                Der Emir von Katar geißelt die anhaltende Kritik als "beispiellose Kampagne" inklusive "Erfundenem und Doppelmoral". Bei einer Fernsehansprache beklagt Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani, dass noch kein Endrunden-Ausrichter derart heftig angegangen worden sei. 

                <strong>1. November 2022</strong><br>
                Bundesinnenministerin Nancy Faeser gibt am Rande ihres Katar-Besuchs mit DFB-Chef Bernd Neuendorf zu Protokoll, dass die Regierung Katars "erstmals" eine "Sicherheitsgarantie" für alle WM-Besucher abgegeben habe. Somit sollen auch Angehörige der LGBTIQ-Community gefahrlos in das Emirat reisen können, in dem Homosexualität unter Strafe steht.

                <strong>4. November 2022</strong><br>
                Gianni Infantino hat nach jahrelangen Diskussionen genug von der Kritik. "Konzentrieren wir uns auf den Fußball", schreibt er in einem Brief an die Verbände der 32 WM-Teilnehmer. Ihm sei bewusst, dass "der Fußball nicht in einem Vakuum existiert und es weitreichende politische Probleme auf der ganzen Welt gibt". Er fordert: "Bitte lasst nicht zu, dass der Fußball in jeden politischen und ideologischen Kampf gezogen wird."

                <strong>7. November 2022</strong><br>
                Ein offizieller WM-Botschafter bezeichnet Homosexualität als "geistigen Schaden". Ex-Nationalspieler Khalid Salman sagt, er habe vor allem Probleme damit, wenn Kinder Schwule sähen. 

                <strong>8. November 2022</strong><br>
                Der frühere FIFA-Präsident Joseph S. Blatter bezeichnet die WM-Vergabe als "Irrtum" und übernimmt einen Teil der Verantwortung dafür. "Wir haben Schaden genommen. Und ich bin ein Teil davon. Ich will mich aber nicht zurückziehen und sagen, dass ich ein Unschuldslamm bin", sagt der Schweizer im "SID"-Interview.

                <strong>20. November 2022</strong><br>
                Die WM beginnt. Gastgeber Katar eröffnet gegen Ecuador die Weltmeisterschaft 2022. Das Eröffnungsspiel mit feierlicher Zeremonie im Al-Bayt Stadium war ursprünglich am 21. November geplant, als dritte Partie der WM. Erst im August 2022 revidierte die FIFA diese Entscheidung und gewährte den Gastgebern die alleinige Aufmerksamkeit zum WM-Start. Deutschland steigt am 23. November in das umstrittene Turnier ein. Alle News sowie Liveticker zu allen 64 Spielen der Weltmeisterschaft gibt es auf ran.de und in der ran-App.

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