ranSicht: Bravo, Deutschland, bravo Jogi Löw!
- Aktualisiert: 05.07.2014
- 15:20 Uhr
- ran.de / Michael Gerhäußer
Deutschland hat den nächsten Schritt Richtung Titel gemacht und hat sich dabei deutlich gegenüber dem Spiel gegen Algerien gesteigert. Aber auch Bundestrainer Joachim Löw gebührt Lob.
München - Soll noch einer sagen, deutsche Tugenden beim Fußball wären out. Exakt 60 Jahre nach dem Wunder von Bern hat die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien den Einzug ins Halbfinale mit genau jenen Qualitäten geschafft, die schon einst Sepp Herbergers Elf ausgezeichnet haben: Entschlossenheit, Einsatz, Willensstärke.
Aber auch Bundestrainer Joachim Löw hatte gehörigen Anteil daran, dass Deutschland nun zum vierten Mal in Folge bei einer WM-Endrunde im Halbfinale steht. Er reagierte auf das schwache Spiel gegen Algerien im Achtelfinale, blieb nicht stur bei seiner Linie - und stellte um.
Philipp Lahm spielte in der Abwehr, Mario Götze und Per Mertesacker blieben draußen. Mutige Entscheidungen, die sich auszahlten.
Neuers atemberaubende Souveränität
Keine Frage, Deutschland ist in der zweiten Halbzeit stark unter Druck geraten, aber Frankreich ist nun mal keine Laufkundschaft. Und wenn es wirklich mal eng wird, steht da ja noch Manuel Neuer im Tor. Der deutsche Keeper war, ist und bleibt einer der entscheidenden Faktoren für den Erfolg. Er strahlt in Brasilien eine fast schon atemberaubende Souveränität aus.
Nun wartet im Traum-Halbfinale also Brasilien, der Gastgeber. Das wird schwer. Auch wenn Superstar Neymar und Kapitän Thiago Silva fehlen werden. Deutschland wird nicht nur das Stadion gegen sich haben, sondern das ganze Land.
Brasilien ist nicht furchteinflößend
Aber: Brasilien ist kein furchteinflößender Gegner. Die Selecao spielt bei diesem Turnier so gar nicht brasilianisch, eher robust europäisch. Die Brasilianer sind 2014 nicht die leichtfüßigen Zauberer. Dass gegen Kolumbien zwei Innenverteidiger die Tore erzielten, ist irgendwie kein Zufall.
Man könnte sagen: Das kann Deutschland auch.