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Kommentar zu Frankreichs WM-Titel

ranSicht: Frankreich wird den Weltfußball auf Jahre hinaus prägen

  • Aktualisiert: 15.07.2018
  • 23:58 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© getty
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Der neue Weltmeister heißt Frankreich – völlig verdient trotz kleinem Geschmäckle. Die Equipe Tricolore zeigt sich als echte goldene Generation. ranSicht von Redakteur Rainer Nachtwey.

Danke, Paul Pogba. Danke, Kylian Mbappe! Es hat auch so sein Geschmäckle das Finale. Aber immerhin entscheiden die sehr umstrittenen Tore zum 1:0 und 2:1 nicht das WM-Endspiel.

Und: der Erfolg der Franzosen ist verdient. Die reifere Mannschaft, der bessere, der clevere Fußball. Besonders beeindruckend dabei: sie war reifer. Und das, obwohl die gesamte Viererabwehrkette gefühlt erst aus dem Ei geschlüpft ist. Pavard 22 Jahre alt, Varane 25, Umtiti 24, Hernandez 22.

Und dann ist da ja auch noch Teenager Kylian Mbappe, ein künftiger Weltfußballer, Superstar, einer der das Geschehen im Weltfußball prägen wird. Genauso wie diese französische Nationalmannschaft.

Bis auf Olivier Giroud und Blaise Matuidi sowie vielleicht Torhüter Hugo Lloris gibt es wegen des Alters keinen Grund, warum dieses Team in vier Jahren nicht in dieser Form wieder auflaufen und es in Katar nicht den Titel verteidigen sollte.

Oft wird bei solchen Mannschaften von goldenen Generationen gesprochen – diese hat es verdient, als solche bezeichnet zu werden.

Anders als bei Italien 2010, Spanien 2014 und Deutschland 2018 wird die Equipe Tricolore bei der kommenden Weltmeisterschaft nicht auf Stützen des WM-Triumphs verzichten müssen. Verletzungen mal ausgenommen.

Gerade die Führungsspieler gingen Frankreichs Vorgängern in den darauffolgenden Turnieren ab, bei Italien ein Cannavaro, Spanien ein Puyol, Deutschland ein Schweinsteiger. Aber bei Frankreich? Griezmann 27 Jahre, Pogba 25.

Und anders als die Equipe, die 2010 in Südafrika einen zerstrittenen, einen von Grabenkämpfen und Eifersüchteleien geprägten Eindruck hinterließ, präsentieren sich Les Bleus als Einheit – auch getrieben vom Misserfolg, dem verlorenen Finale gegen Portugal bei der Heim-EM.

Wir könnten natürlich auch wieder Franz Beckenbauer bemühen - "Diese Mannschaft ist auf Jahre hinaus unschlagbar" - aufgrund der Konkurrenten wie Brasilien oder England - und da es ja auch seit Rudi Völler 2003 keine Kleinen mehr ergibt, erscheint diese Aussage etwas übertrieben.

Aber sie wird definitiv um die Titel mitspielen. Ein Scheitern in der Vorrunde wie es den letzten drei Titelverteidigern Italien, Spanien und Deutschland passierte, erscheint als Utopie.

Gut, das dachten wir bei der deutschen Mannschaft auch. Aber die war nur älter, nicht reifer. Und cleveren Fußball hat sie auch nicht gespielt.

Rainer Nachtwey

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