Anzeige

Scolari sieht Brasilien erst bei "80 Prozent" und warnt

  • Aktualisiert: 27.06.2014
  • 18:28 Uhr
  • SID
Article Image Media
© SID-SID-PIXATHLON

Brasiliens Trainer fordert von seinem Team mehr Engagement. Er wird wohl sogar seine Startelf ändern. Die Aussichten sind für den Gastgeber ausgezeichnet.

Belo Horizonte - Siegen oder fliegen: Brasiliens Trainer Luiz Felipe Scolari (65) sieht seine Seleção vor dem Achtelfinal-Spiel gegen Chile (Samstag ab 17:30 Uhr im Liveticker) erst bei "80 Prozent" und hat eindringlich vor dem aggressiven Stil von La Roja um den ehemaligen Bundesliga-Profi Arturo Vidal gewarnt. "Sie sind sehr gut organisiert, sehr dynamisch", sagte Scolari: "Wenn wir nicht aufpassen, werden wir Schwierigkeiten bekommen."

Laut Scolari habe der WM-Gastgeber vor der ersten K.o.-Runde noch nicht seine volle Stärke abgerufen. "Bisher haben wir rund 80 Prozent von der Leistung gezeigt, die wir vor einem Jahr beim Confed-Cup erreicht haben" sagte Scolari und forderte sein Team auf, die Handbremse zu lösen: "Jetzt müssen wir zu unserer Normal-Form finden." Es gilt als wahrscheinlich, dass Scolari seine Elf im Vergleich zum letzten Gruppenspiel gegen Kamerun (4:1) auf einer Position umbaut und Fernandinho anstatt Paulinho neben Luiz Gustavo vom FC Bayern im defensiven Mittelfeld spielen lässt.

Anzeige
Anzeige

Formidable Bilanz gegen Chile

Chile ist so etwas wie der Lieblingsgegner der Brasilianer: Die Bilanz gegen den Rivalen spricht klar für den Favoriten (bei 68 Spielen 48 Siege, 13 Unentschieden und sieben Niederlagen). Zudem wurden alle WM-Duelle in der K.o.-Runde gewonnen. 1962 das Halbfinale ausgerechnet in Chile 4:2 und zuletzt die beiden Achtelfinals 1998 und 2010 (4:1 und 3:0).

"Natürlich wissen wir, dass wir raus sind, wenn wir verlieren. Dieses Risiko besteht jetzt bis zum Finale, so sind die Regeln. Das wussten wir vorher, damit müssen wir umgehen", sagte Scolari über den zunehmenden Druck auf seine Mannschaft. Für die Brasilianer zählt bei der WM nur der Titel - alles andere käme einer Katastrophe gleich.

"Druck ist für uns normal. Wir dürfen nicht verlieren, wir dürfen uns keinen Fehler erlauben. Natürlich steigt die Anspannung, aber das liegt nicht nur daran, dass wir in Brasilien spielen. Das war auch in Japan 2002 so", sagte Scolari, der Brasilien im Finale gegen Deutschland damals zum fünften und bisher letzten WM-Titel geführt hatte. "Aber das Leben geht auch weiter, wenn wir den Titel nicht holen", meinte er.

Anzeige