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Sons fürchtet Verschlechterung für LGBTQ-Bewegung in Katar

  • Aktualisiert: 18.11.2022
  • 15:37 Uhr
  • SID
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© AFP/SID/ANDRE PAIN

Der Islamwissenschaftler Sebastian Sons befürchtet für die Zeit nach der WM eine Verschlechterung der Lage für Menschen aus der LGBTQ-Bewegung.

Köln (SID) - Der Islamwissenschaftler Sebastian Sons vom CARPO-Institut in Bonn sieht trotz der WM-Gastgeberrolle keine Trendwende in Katar und befürchtet für die Zeit nach der WM-Ausrichtung eine Verschlechterung der Lage für Menschen aus der LGBTQ-Bewegung. "Wenn der Scheinwerfer WM wegfällt, dann hat die Regierung hier vor Ort eigentlich nicht mehr die Notwendigkeit, einem internationalen Publikum gerecht werden zu müssen," sagte Sons dem TV-Sender RTL. 

Er befürchte deshalb, "dass Menschen, insbesondere aus der LGBTQ-Community größere Probleme bekommen werden, weil Identitätspolitik in den Golfstaaten einfach eine ganz wichtige Rolle spielt". Zur politischen Identität des Landes gehöre es demnach, die gesellschaftlichen Vorgaben der Regierung zu befolgen, die Homosexualität mehrheitlich ablehne.

Sons befürchtet, dass Repressionen in der Zeit nach der WM-Endrunde in Katar zunehmen könnten: "Diese LGBTQ-Frage, das ist keine kulturelle, das ist auch keine religiöse, das ist eine politische Frage. Es geht hier um Macht und wer hat Macht und wer gibt auch Macht ab."

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