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WM 2018

Stimmen zum DFB-Debakel: "Brauche eine Nacht, um über Zukunft zu entscheiden"

  • Aktualisiert: 27.06.2018
  • 19:46 Uhr
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© imago
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Nach dem WM-Aus greift die Enttäuschung bei Weltmeister Deutschland um sich. Joachim Löw lässt die Entscheidung über einen Rücktritt zunächst offen.

Kasan - Deutschland fährt nach Hause! Vor zwei Wochen noch völlig undenkbar, muss der Weltmeister nach dem 0:2 gegen Südkorea tatsächlich die Koffer packen. Nach drei enttäuschenden Auftritten ist die WM 2018 in Russland für das DFB-Team erstmals in der Historie schon nach der Vorrunde beendet. Entsprechend enttäuscht und nachdenklich fallen die Reaktionen bei Beteiligten und Beobachtern aus.

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ranSicht, WM-Aus, 1600
News

ranSicht zum WM-Aus: #ZSMMNBruch beim DFB

Es ist passiert. Deutschland scheidet erstmals in seiner Geschichte in der Vorrunde aus. Es ist Zeit, dass sich der DFB komplett hinterfragt! Ein Kommentar von ran-Redakteur Dominik Kaiser.

  • 27.06.2018
  • 20:47 Uhr

Mats Hummels: "Wir haben bis zum Schluss an den Sieg geglaubt, selbst nach dem 0:1. Aber wir haben den Ball nicht ins Tor gebracht. Wir hatten genug Gelegenheiten. Das hat uns heute das Genick gebrochen. Das letzte überzeugende Spiel, das wir abgeliefert haben, war im März 2017. Das ist ein bisschen lange her. Wenn ich den in der 86. Minute rein mache, reden wir darüber, wie geil es ist, dass wir weitergekommen sind. Jetzt reden wir leider über was anderes. Ein ganz bitterer Tag für alle deutschen Fußball-Fans."

Sami Khedira (im ZDF): "Jetzt ist einer der schwersten Momente für die Mannschaft und auch für mich persönlich. Wir haben vor dem Turnier gesagt, das die Weltmeister das Team führen müssen. Das ist nicht einfach, aber wir haben die Aufgabe angenommen. Ich persönlich bin der Erste, der die Verantwortung übernimmt. Wir müssen mit den Konsequenten jetzt leben. Die letzten zehn Jahre waren sensationell."

Manuel Neuer (im ZDF): "Unsere Bereitschaft war nicht groß genug. Der unbedingte Wille hat gefehlt. Ich weiß nicht, ob es in der nächsten oder übernächsten Runde gewesen wäre, aber irgendwann wäre so Halt für uns gewesen. Das Ausscheiden ist verdient, wir haben in keinem Spiel überzeugt. Das ist enttäuschend. Wir sind dafür verantwortlich. Das ist bitter und ja, erbärmlich."

Kein Löw-Rücktritt - noch nicht?

Joachim Löw zum Ausscheiden: "Wir haben es auch nicht verdient weiterzukommen. Wir haben es nicht auf den Platz gebracht, wir konnten keine Dynamik erreichen. Ich muss die Verantwortung dafür übernehmen. Am Ende muss man sagen, dass die letzte Konsequenz im Abschluss nicht da war. Der Plan war da. Wir haben oft genug darüber gesprochen, wie schwierig es wird. Es ist wahnsinnig schwer, einen solchen großen Erfolg zu wiederholen. Vielleicht hatten wir vor dem Mexiko-Spiel eine gewisse Selbstherrlichkeit."

Joachim Löw zu einem möglichen Rücktritt: "Es ist zu früh für mich, diese Frage zu beantworten. Die Enttäuschung ist tief in mir drinnen. Ich bin der Erste, der mich hinterfragen muss. Da muss ich jetzt erst mal eine Nacht drüber schlafen."

Reinhard Grindel (DFB-Präsident): "Mir tut es leid für alle Fans, die sich auf diese WM gefreut haben. Ich erwarte, dass wir eine saubere Analyse machen, und dann werden wir die nötigen Konsequenzen ziehen. Wir haben vor dem Turnier gewusst, dass es nach dem Turnier einen Umbruch gibt. Es ist nicht die Aufgabe des Präsidenten, inhaltlich dieses Turnier zu analysieren. Da würde ich mich überheben. Dafür haben wir unsere sportliche Leitung, unseren Direktor für die Nationalmannschaften, Oliver Bierhoff. Und ich erwarte, dass wir von denen eine saubere Analyse hinbekommen, dann werden wir darüber sprechen und die notwendigen Konsequenzen ziehen."

Oliver Bierhoff: "In der Kabine spricht niemand. Alle sind tief enttäuscht. Wir hatten es selber in der Hand. Am Ende hat es nicht gereicht, das müssen wir sportlich akzeptieren. Wir wollten dumme Fehlpässe vermeiden, wollten mit der Zeit Südkorea müde spielen. Es hat nicht sein sollen, am Ende ist es zu wenig. Man sieht es auch bei anderen Spielen, dass es alle anderen Mannschaften schwer haben. Wir haben uns im Turnier viele Torchancen herausgespielt."

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Kahn moniert fehlende Führungskraft

Oliver Kahn (ZDF-Experte): "Man hat das Gefühl, dass das Nationaltrikot bei den Spielern mehrere Tonnen wiegt. Die Spieler haben die Verantwortung immer weiter geschoben. Man hat in keinem Spiel das Gefühl gehabt, dass in der Mannschaft eine Achse vorhanden ist, die das Team durch das Turnier bringt. Im Mittelfeld ist Toni Kroos nicht der Typ, der das macht. Mats Hummels war nicht fehlerfrei, und von Timo Werner kann man das noch nicht erwarten." 

Christoph Kramer (Weltmeister 2014 und ZDF-Experte): "Es hat auf dem Platz nicht gestimmt. Es war nicht der Fußball, den wir gewohnt sind. Es war Hektik auf dem Platz. Meiner Meinung nach hat es auf dem Platz mit der Chemie nicht gestimmt. Wir hatten auch 2014 eine grottenschlechte Vorbereitung, aber sind dann gegen jeden Widerstand Weltmeister geworden."

Tae Yong Shin (Trainer Südkorea): "Ich fühle mich großartig, aber auch leer. Am Dienstag haben wir gesagt, dass die Chancen bei einem Prozent liegen. Aber ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass sie bis zum Ende kämpfen soll. Wir waren Außenseiter, diese Rolle haben wir genutzt."

Deutsche Sport-Stars sind fassungslos

Kevin-Prince Boateng (Eintracht Frankfurt): "Ich kann es nicht glauben."

Dirk Nowitzki (Basketball-Star): "Sprachlos. Ich werde einige Zeit brauchen."

Arne Friedrich (Ex-Nationalspieler): "Es ist leicht, stolz auf unser Team und Land zu sein, wenn wir Titel gewinnen. Gerade jetzt sollten wir zusammenrücken, aus unseren Fehlern lernen und nach vorne schauen."

Björn Werner (Ex-Footballprofi): "Hier in den USA ist es erst 12.05 Uhr. Das wird ein shitty Tag!"

Moritz Wagner (Basketballprofi): "Schreibt mir nicht. Ruft mich nicht an. Lasst mich in Ruhe."

Imke Duplitzer (Degenfechterin): "Für so 'ne Leistung hätte mein Trainer mich früher nach Hause LAUFEN lassen - aus BUDAPEST!!!!"

Mario Basler (Ex-Nationalspieler): "Wenn du dieses Spiel nicht gewinnst, hast du in einem Achtelfinale auch nichts verloren! Dann gehörst du da nicht hin! Fertig!"

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Gary Lineker stichelt

Gary Lineker (Ex-Nationalspieler England): "Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Spieler rennen 90 Minuten lang einem Ball hinterher und am Ende gewinnen die Deutschen nicht mehr. Die vorherige Version ist nun Geschichte."

Gareth Southgate (Nationaltrainer England): "Ich habe sie letzten Sommer hier mit einem jungen Team beim Confed Cup gesehen, sie hatten zudem Erfolge mit der U21. Aber in diesem Turnier haben sie in den drei Spielen zusammengenommen nur etwa eineinhalb Minuten geführt. Es war ungewohnt zu sehen, dass sie so große Probleme haben."

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