WM 2006: Auch Radmann sagte vor Schweizer Bundesanwaltschaft aus

Frankfurt/Main - Der Beckenbauer-Vertraute Fedor Radmann hat in der vergangenen Woche im Rahmen der Sommermärchen-Affäre ebenfalls vor der Schweizer Bundesanwaltschaft ausgesagt. Dies bestätigte Radmann am Freitag dem "SID" und teilte zugleich mit, dass er dies "vollkommen freiwillig" getan habe. Über Inhalte des Gesprächs wollte sich der 72-Jährige nicht äußern.

Bislang war nur bekannt gewesen, dass WM-Organisationschef Franz Beckenbauer vor den Schweizer Ermittlern ausgesagt hatte. Dass dessen rechte Hand, Radmann, zeitgleich befragt wurde, begründet die "Bild"-Zeitung mit neuen Erkenntnissen der Schweizer Ermittler - Beckenbauer und Radmann sollten sich diesbezüglich nicht absprechen können.

Zahlreiche ominöse Zahlungen

In der Schweiz ermittelt die Bundesanwaltschaft gegen mehrere frühere Fußballfunktionäre. Es geht um zahlreiche ominöse Zahlungen, im Kern um den "Verdacht des Betrugs, der ungetreuen Geschäftsbesorgung, der Geldwäscherei sowie der Veruntreuung". 6,7 Millionen Euro waren über Umwege auf ein Konto des früheren FIFA-Skandalfunktionärs Mohamed bin Hammam nach Katar geflossen, der Grund ist noch immer unklar.

Während die Schweizer Ermittler einen Stimmenkauf bezüglich der Vergabe der WM 2006 als unwahrscheinlich erachten, könnten Teile der 6,7 Millionen Euro an Beckenbauer und Radmann als verdeckte Provision zurückgeflossen sein. Allein Radmann soll laut Bild-Zeitung 1,5 Millionen Euro erhalten haben.

Möglich ist auch eine Bestechung von Mitgliedern der damaligen Finanzkommission des Weltverbands FIFA, um für die Ausrichtung der WM den FIFA-Zuschuss in Höhe von umgerechnet rund 170 Millionen Euro zu erhalten.

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