WM 2022 in Katar
WM 2022: Halbfinale perfekt! Jubelfeiern in Marokko - Mann in Mailand niedergestochen
- Aktualisiert: 11.12.2022
- 22:47 Uhr
- SID
Außer Rand und Band waren die marokkanischen Fußball-Fans nach dem WM-Halbfinaleinzug ihrer Mannschaft durch das 1:0 gegen Portugal in Doha. In Brüssel gab es hingegen einmal mehr Ausschreitungen.
Casablanca/Brüssel - Marokko begeistert mit dem Halbfinal-Einzug die Fußball-Welt und die eigenen Fans. Die Feierlichkeiten sorgen allerdings auch für negative Schlagzeilen - mal wieder.
In Mailand wurde allerdings ein Mann niedergestochen.
Berichten zufolge wurde der Nordafrikaner von einer unbekannten Person, die vom Tatort fliehen konnte, mit einem Messer oder einem anderen spitzen Gegenstand am Hals verletzt. Der Verletzt wurde in ein Krankenhaus gebracht. In der Nacht verschlimmerte sich dort nach Angaben der regionalen Presse sein Zustand, er musste operiert werden.
Das Opfer des Angriffs geriet laut einer ersten Rekonstruktion der Szenerie zufällig mit dem vermeintlichen Täter aneinander, als er eigentlich einen Streit schlichten wollte. Der Unbekannte griff daraufhin an.
Marokko-Sieg: Ausschreitungen in Brüssel
In Brüssel wurden bei Ausschreitungen 60 Menschen festgenommen. Das berichtet die belgische Nachrichtenagentur "Belga". Demnach wurde wohl massiv Pyrotechnik eingesetzt, außerdem hätten kleine Gruppen die Polizisten mit Gegenständen beworfen, nachdem es zunächst friedlich begann, die Stimmung dann jedoch kippte. In Brüssel hatte es während der WM zuvor schon öfter Ausschreitungen nach den Erfolgen Marokkos gegeben.
Außer Rand und Band waren die marokkanischen in der Heimat, allerdings im positiven Sinne. Tausende feierten auf den Straßen von Casablanca und anderen Städten des Landes, stolz wurde die Flagge geschwenkt. Immer wieder riefen die Anhänger überschwänglich: "Wir sind qualifiziert!"
WM 2022: Marokko als erstes Team im Halbfinale
Der Erfolg der "Löwen vom Atlas" ist historisch, denn noch nie erreichte eine Mannschaft vom afrikanischen Kontinent das Halbfinale einer Weltmeisterschaft. Die Jubelfeiern in Marokko setzten unmittelbar nach dem Abpfiff ein, das Königreich lag im Freudentaumel. Die Nordafrikaner hatten im Turnierverlauf in Katar unter anderem den WM-Dritten Belgien, Ex-Weltmeister Spanien und nun in Portugal um Superstar Cristiano Ronaldo den EM-Champion von 2016 geschlagen.
In Casablanca waren die roten Flaggen mit dem grünen Stern überall in den Fenstern der Häuser zu sehen, auf den Märkten und den Ständen. Die neuen Helden des Landes sind Trainer Walid Regragui, Chelsea-Star Hakim Ziyech und der Ex-Dortmunder Achraf Hakimi von Paris St. Germain.
An vielen Orten in der arabischen Welt wurde der Erfolg der Marokkaner zelebriert, so auch in Palästina, in Ost-Jerusalem, dem Gaza-Streifen und Ramallah. Dort wurde mit Feuerwerk, Jubelschreien und dem Getöse von laufstarken Hörnern der Sieg der Marokkaner gefeiert. In Marokko war auch immer wieder die Flagge Palästinas bei den Feierlichkeiten zu sehen.
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Feiern auch in Italien und Frankreich
In Paris feierten ebenfalls viele Marokkaner auf den Champs-Elysees den WM-Triumph, auch in Italien gab es Jubelfeiern der Nordafrikaner. Sie zündeten Böller und Feuerwerkskörper, trommelten lautstark und schwenkten die marokkanische Fahne auf den Straßen und Plätzen.
Auch in Deutschland wird gefeiert
Auch in Deutschland feierten marokkanische Fans den Halbfinal-Einzug, wie zum Beispiel in Hessen. "In der Spitze waren bis zu 4000 Menschen dort", sagte ein Polizeisprecher der dpa. Die Feierlichkeiten verliefen friedlich, wie auch in Darmstadt und Rüsselsheim. Auch in Nordrhein-Westfalen strömten die Anhänger in zahlreichen Städten auf die Straßen.