WM 2022: Plakate von Mesut Özil - Katarer verspotten Deutschland
- Aktualisiert: 28.11.2022
- 14:59 Uhr
- ran.de
Bei der WM 2022 haben sich einige Katarer über Deutschland lustig gemacht - mit Plakaten des 2018 zurückgetretenen Nationalspielers Mesut Özil. Die Umstände der Aktion sind aber weiterhin größtenteils unklar.
München - Sie trugen traditionelle katarische Gewänder, hielten sich den Mund zu - und Fotos oder gezeichnete Porträts von Mesut Özil in die Luft:
Der stumme Protest einiger Fans beim WM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Spanien (1:1) gibt Rätsel auf.
Während der Begegnung hielten die Männer ein gutes Dutzend Plakate in den Händen, die Porträts mit einem zwinkernden Özil zeigten. Andere hatten Fotos des Weltmeisters von 2014 dabei, die diesen beim Jubeln im damaligen WM-Trikot abbildeten.
Ein weiterer Fan ging mit einem riesigen Plakat des im deutschen Shirt reklamierenden Özil über die Tribüne im Al-Bayt-Stadion und hielt sich ebenfalls den Mund zu.
Protest mit Özil-Plakaten: Hintergrund der Aktion unklar
Der Hintergrund der Aktion? Unklar. Über den Urheber ist nichts bekannt. Gerüchte über eine organisierte Aktion aus Katar ließen sich nicht bestätigen.
Nahe liegt der Schluss, dass die vermeintliche Doppelmoral des DFB angeprangert werden sollte. Zu diesem Schluss kam auch der katarische Fußball-Sendergruppe "Al-Kass".
Laut "Bild" lagen die Özil-Plakate bereits vorher bereit. "Als wir in unseren Block kamen, lagen die Poster schon auf den Sitzen. Dann kam ein Katarer und hat uns gezeigt, was wir damit machen sollen. Hochhalten und den Mund zuhalten. Das haben wir dann gemacht. Was die Poster zu bedeuten hatten, weiß ich nicht", wird ein Arbeiter namens Mohammed aus Bangladesch zitiert.
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DFB-Stars mit "Mund zu"-Geste vor Japan-Spiel
Die deutschen Nationalspieler hatten mit ihrer "Mund zu"-Geste vor dem Auftaktspiel gegen Japan beklagt, in der Debatte um die "One Love"-Binde von der FIFA zum Schweigen gebracht worden zu sein. In der Causa Özil rund um die WM 2018 dagegen war wiederum der DFB vielfach kritisiert worden.
Der heute 34-Jährige hatte im Vorfeld der Russland-WM mit Fotos für Wirbel gesorgt, die ihn mit dem türkischen Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan zeigten.
Es folgten massive Anfeindungen unter deren Eindruck Özil aus der DFB-Elf zurücktrat. Vom DFB fühlte er sich im Stich gelassen, erhob sogar Rassismus-Vorwürfe.