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Handball: Antrag auf Insolvenzverfahren bei HB Ludwigsburg
Die Zukunft des deutschen Serienmeisters HB Ludwigsburg in der Handball-Bundesliga der Frauen ist ungewiss. Die HB Ludwigsburg GmbH & Co. KG, unter deren Dach die Profiabteilung des sechsmaligen Meisters betrieben wird, hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim zuständigen Amtsgericht gestellt. Der Spielbetrieb des Klubs läuft zunächst unverändert weiter. Das teilte der Verein am Dienstagabend mit.
Das Amtsgericht Ludwigsburg bestellte Holger Leichtle von der Kanzlei GÖRG zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Gemeinsam mit der Geschäftsführung prüft er derzeit Sanierungsoptionen für den traditionsreichen Bundesligisten. "Die wirtschaftliche Lage ist angespannt, aber die Saisonvorbereitung läuft planmäßig. Unser Ziel ist es, Voraussetzungen für eine Fortführung des Handballstandorts Ludwigsburg zu schaffen", sagte Leichtle.
HB-Geschäftsführer Sebastian Götz nennt in einer Pressemitteilung insbesondere das gesamtwirtschaftlich angespannte Umfeld sowie das Scheitern kurzfristig vielversprechender Sponsorenverhandlungen als Auslöser für den Insolvenzantrag. "In den letzten Wochen befanden wir uns in sehr aussichtsreichen Verhandlungen, deren plötzliche Absage uns die wirtschaftliche Grundlage nahm", sagte Götz.
Die Ludwigsburgerinnen sind in den vergangenen Jahren im deutschen Frauen-Handball das Maß der Dinge. Der Klub, der bis Sommer 2024 als SG BBM Bietigheim agierte, gewann seit 2022 vier Meistertitel in Folge, in diesem Jahr gelang zudem der Erfolg im DHB-Pokal und im DHB-Supercup. Derzeit laufen "strukturierte Gespräche mit Gläubigern, Sponsoren und Verbänden, um gemeinsam mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter tragfähige Perspektiven für den Fortbestand des Klubs zu entwickeln", teilte der Verein mit.