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Olympia Handball

Eröffnungsfeier: DHB-Teams mit unterschiedlichen Ansätzen

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© AFP/SID/RONNY HARTMANN

Die einen schippern mit über die Seine, die anderen schauen maximal vor dem Fernseher zu: Deutschlands Handball-Teams gehen gänzlich unterschiedlich mit der spektakulären Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in Paris am Freitag (18.00 Uhr/ARD und Eurosport) um. "Ich würde lieber gegen Schweden ein richtig gutes Spiel machen, als sieben Stunden in Paris irgendwo unter freiem Himmel zu sitzen", sagte Männer-Bundestrainer Alfred Gislason nach der geglückten Generalprobe gegen Japan (35:25) in Stuttgart.

Sein Team entschied sich angesichts des Auftaktspiels gegen die Schweden am Samstag (19.00 Uhr/ARD und Eurosport) gemeinschaftlich gegen eine Teilnahme an der "Bootstour" im Herzen der französischen Hauptstadt. Den Frauen von Bundestrainer Markus Gaugisch ist es hingegen freigestellt, beim Startschuss des Mega-Events dabei zu sein.

"Wir müssen schauen, dass wir die Emotionen und Erlebnisse in einen Rahmen packen, der die Belastung verträgt", sagte Gaugisch nach dem 27:20 im letzten Olympia-Test gegen Brasilien. Es gäbe die Möglichkeit, bei einer "kürzeren Version" der Eröffnungsfeier dabei zu sein und nach der Bootsparade auszusteigen: "Darüber haben wir gesprochen. Das wollen wir den Mädels ermöglichen, wenn sie das möchten."

Der Vorteil der Frauen: Anders als die Männer steigt die weibliche DHB-Auswahl bereits einen Tag vor der Eröffnungsparty am Donnerstag (16.00 Uhr/ZDF und Eurosport) gegen Südkorea in das Turnier ein. Die zweite Partie gegen Schweden findet erst am Sonntag statt, der Samstag ist somit spielfrei.

Die DHB-Frauen, die erstmals seit 16 Jahren wieder bei Olympia vertreten sind, ließen wenig Zweifel aufkommen: Sie wollen unbedingt auf der Seine dabei sein. "In diesem Jahr läuft vieles für den Frauenhandball zusammen, dass uns das wahrscheinlich möglich sein wird", sagte Kapitänin Emily Bölk, die wie all ihre Kolleginnen ihre Olympia-Debüt gibt: "Da freue ich mich riesig drauf."

Gislason hingegen ist "überhaupt nicht traurig", die einmalige Show auf der Seine zu verpassen. Kapitän Johannes Golla stimmte zu: "Wir haben uns in der Mannschaft klar dafür ausgesprochen, dass wir nach Paris reisen, um nicht Olympia-Tourismus zu machen, sondern natürlich sportlich so weit kommen wollen, wie möglich."

Die Eröffnungsfeier findet nicht wie üblich in einem Olympiastadion, sondern auf der Seine statt. 6000 bis 7000 Athleten werden auf rund hundert Lastkähnen und Flussbooten die Seine hinuntergefahren werden. Rund 500.000 Zuschauer werden bei dem Spektakel erwartet. Rund 45.000 Polizeibeamte sollen bei der Parade im Einsatz sein, unterstützt von Tausenden Soldaten und privaten Sicherheitskräften.

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