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Finanzielle Sorgen: Kiels Kapitän Jicha bittet um Freigabe für Wechsel

  • Aktualisiert: 27.07.2015
  • 11:36 Uhr
  • SID
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© SID-SID-AFP

Der frühere Welthandballer Filip Jicha will den deutschen Rekordmeister THW Kiel nach acht Jahren wegen finanzieller Probleme verlassen.

Kiel (SID) - Der frühere Welthandballer Filip Jicha will den deutschen Rekordmeister THW Kiel nach acht Jahren wegen finanzieller Probleme verlassen. "Ich kann nur sagen, dass ich den Verein gebeten habe, mich an den FC Barcelona zu verkaufen. Ich habe im Moment nur schlaflose Nächte. In die Situation, den Verein zu verlassen, den ich so liebe, wollte ich nie kommen", sagte der 33 Jahre alte Rückraumspieler den Kieler Nachrichten.

Nach eigenen Angaben habe sich Jicha im Jahr 2006 bei seinem Wechsel zum TBV Lemgo auf "einen Finanzberater verlassen und wie viele andere Bundesliga-Profis viel Geld in Immobilien investiert". Dadurch sei er "in eine tiefe Falle getappt. Ich war jung, naiv und sprach kaum Deutsch. Erst vier Jahre später habe ich erfahren, dass sich daraus ein Problem für mich entwickelt hatte."

Seit diesem Zeitpunkt habe sich bereits viel in die "richtige Richtung bewegt", sagte Jicha: "Aber trotzdem ist es so, dass ich jeden Monat rund 40 Prozent meines Gehaltes dafür ausgeben muss." Champions-League-Sieger FC Barcelona lockt den Tschechen nun mit einem Vertrag bis 2019. "Das gäbe mir die nötige Sicherheit, zumal in Spanien das Gehalt auch im Krankheitsfall gezahlt wird", sagte Jicha.

Einen Verbleib beim THW schließt Jicha nicht gänzlich aus, sein Vertrag in Kiel läuft noch bis Saisonende und könnte von beiden Seiten verlängert werden. "Es gibt theoretisch die Option, langfristig in Kiel zu bleiben. Ich kann aber auch die Verantwortlichen verstehen, die sich zuerst sicher sein wollen, dass ich wieder zu alter Stärke finden kann", sagte Jicha: "Ich dagegen bin mir sicher, dass ich bis 2019 auf einem sehr hohen Niveau spielen kann."

Jicha spielt seit 2007 für die Norddeutschen, mit ihnen gewann er in den vergangenen acht Jahren sieben Meistertitel, fünfmal den DHB-Pokal sowie zweimal die Champions League. THW-Geschäftsführer Thorsten Storm und Trainer Alfred Gislason hatten zuletzt betont, den Tschechen nicht ziehen lassen zu wollen.

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