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"Narzisstische Persönlichkeitsausprägung": Brand schießt gegen Hanning

  • Aktualisiert: 05.08.2015
  • 09:31 Uhr
  • SID
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© SID-SID-PIXATHLONSebastian Wells

Der frühere Bundestrainer Heiner Brand hat in der aktuellen Kontroverse im DHB schwere Geschütze gegen DHB-Vizepräsident Bob Hanning aufgefahren.

Köln (SID) - Der frühere Bundestrainer Heiner Brand hat in der aktuellen Kontroverse im Deutschen Handballbund (DHB) schwere Geschütze gegen DHB-Vizepräsident Bob Hanning aufgefahren. "Dass der DHB so tief gespalten ist, basiert allein auf der Person von Bob Hanning. Es war vielen bekannt, dass er eine sehr narzisstische Persönlichkeitsausprägung hat. Solche Menschen können keine vernünftige Beziehung aufbauen oder im Team arbeiten", sagte Brand der Sport Bild. Bei Hanning stünden vor allem die "Eigeninszenierungen" im Vordergrund.

Dem widerspricht Berndt Dugall, Vorsitzender der Handball Bundesliga Frauen (HBF) und Mitglied im DHB-Präsidium, auf das Schärfste: "Es wäre interessant, wenn jemand mal ein paar kleine Mosaiksteinchen aus dem Zusammenhang reißt, sie mit Tatsachenverdrehung vermischt und auf der Basis eine Geschichte über Heiner Brand schreibt", sagte Dugall dem SID: "Gerade Brand ist ganz sicher die falsche Person, um auf diese unsägliche Art und Weise über jemanden zu urteilen." 

Hanning, in Personalunion Manager der Füchse Berlin, arbeitete einst als Assistent des damaligen Bundestrainers Brand. Inzwischen ist Brand neben Ex-Präsident Bernhard Bauer der prominenteste Gegner Hannings. "Seine Persönlichkeit lässt darauf schließen, dass es ihm gar nicht um die Zukunft des Handballs geht, sondern um persönlichen Machtgewinn. Da bin auch ich früher leider auf ihn hereingefallen", sagte Brand und ergänzte: "Hanning braucht Leute und benutzt sie."

Brand machte sich zudem für eine Rückkehr von Bauer als DHB-Präsident stark. "Bei dieser tiefen Spaltung und fehlenden Qualität der aktuell handelnden Personen sehe ich nur Bernhard Bauer, der vorangeht, einen gemeinsamen Weg für den deutschen Handball findet und eine neue Struktur schafft", so der 63-Jährige. Bauer sei darüber hinaus der Einzige, der international einen guten Namen habe und akzeptiert sei. 

Auch in diesem Punkt ist Dugall komplett anderer Meinung. "Diese Legendenbildung um Bauer muss endlich aufhören", sagte er: "Auch mit einem komplett neuen Präsidium würde sich Bernhard Bauer nach spätestens anderthalb Jahren überwerfen. Er kann nur alleine arbeiten." Auch Hanning neige zwar hin und wieder zu Alleingängen, aber "er macht es wenigstens ganz offen und nicht hintenrum".

Der Handballverband Württemberg (HVW) hatte im Juli "stellvertretend für vier der fünf größten Landesverbände" einen Antrag auf Abwahl des gesamten DHB-Präsidiums gestellt. Dieser ist zentrales Thema bei einer außerordentlichen Bundesratssitzung am Samstag in Kassel. Der außerordentliche Bundestag mit Präsidentenwahl findet am 26. September in Hannover statt.

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