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1500 m: Farken kämpft sich auf Platz sechs nach vorne
Mittelstreckler Robert Farken (Leipzig) hat nach seinem nachträglichen Einzug ins 1500-m-Finale bei der Leichtathletik-WM einen beeindruckenden sechsten Platz geholt. Der deutsche Rekordhalter kämpfte sich mit einem starken Finish auf der Zielgeraden noch nach vorne und kam nach 3:35,15 Minuten ins Ziel. Der 27-Jährige war nur durch eine Jury-Entscheidung ins Finale gerutscht.
"Es ist ein ganz anderes Gefühl als vor zwei Tagen. Sechster Platz bei einer WM in der besten Saison meines Lebens – ich bin unheimlich stolz, einfach nur stolz", sagte Farken in der ARD: "Ich habe mehr als deutlich unter Beweis gestellt, dass ich ins Finale gehöre."
Das Tempo an der Spitze konnte Farken aber nicht ganz mitgehen. Gold ging überraschend an Isaac Nader aus Portugal (3:34,10), der sich knapp gegen den 2022-Weltmeister Jake Wightman (3:34,12/Großbritannien) durchsetzte. Bronze gewann Reynold Cheruiyot aus Kenia (3:34,25). Norwegens Superstar Jakob Ingebrigtsen war im Vorlauf von Tokio ausgeschieden.
Im Halbfinale hatte Farken zunächst die Qualifikation verpasst, nachdem er auf der Zielgeraden in ein Gerangel geraten war. Der Olympiasieger Cole Hocker hatte ihn leicht touchiert – Farken hatte im TV-interview zunächst gesagt, dass dies "nichts ausgemacht" habe. Die Jury sah es anders, versetzte ihn ins Finale und disqualifizierte den US-Amerikaner.
Farken war der erste deutsche Läufer seit Homiyu Tesfaye, der ein WM-Finale über 1500 m erreicht hat. 2013 war Tesfaye in Moskau Fünfter geworden. Die bisher einzige WM-Medaille eines deutschen Läufers über diese Strecke holte Hauke Fuhlbrügge mit Bronze 1991 in Tokio.