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91-Meter-Mann Weber spürt "Druck" und viel "Selbstbewusstsein"
Speerwerfer Julian Weber geht als Führender der Weltjahresbestenliste in die heiße Phase des WM-Jahres – und spürt die neue Rolle. "Ja, natürlich ist da schon etwas Druck", sagte der ehemalige Europameister im ZDF-Morgenmagazin mit Blick auf die Weltmeisterschaften in Tokio (13. bis 21. September). Den Druck mache er sich auch selbst, doch er ist überzeugt: "Ich kann damit eigentlich sehr gut umgehen."
Mit 91,06 m hatte der Mainzer im Mai in Doha erstmals die magische 90-Meter-Marke übertroffen und damit seinen Anspruch auf eine WM-Medaille, vielleicht sogar den Titel, untermauert. Der Eintritt in den 90er-Klub habe ihm jedenfalls "extrem Selbstbewusstsein" gegeben. "Früher bin ich in die Weltmeisterschaften gegangen und habe gesagt, ich werde der Beste sein", sagte Weber. Die neue Gewissheit, "zumindest zurzeit der Beste zu sein", sei ein "echt gutes Gefühl".
Auf Weltniveau hatte Weber in den vergangenen Jahren oft knapp das Podest verpasst. Gleich dreimal, bei der WM 2022, 2023 sowie bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021, wo im Spätsommer die neuen Weltmeister gekürt werden, wurde der heute 30-Jährige jeweils "nur" Vierter. "Das will ich natürlich vermeiden und gebe wirklich alles dafür, um auch mit einer theoretisch schlechten Tagesform eine Medaille holen zu können", sagte der Sportsoldat.
Vor dem nächsten Formtest beim ISTAF am Sonntag (15.35 Uhr/ZDF) im Berliner Olympiastadion zeigte sich Weber motiviert. "Ich hatte jetzt seit drei Wochen keinen Wettkampf. Deswegen bin ich hungrig und habe richtig Bock." Vor heimischer Kulisse werde es "echt cool", viele Freunde und seine Familie würden im Stadion sein. "Das ist immer mega im Olympiastadion. Ich fahre da ganz entspannt mit der S-Bahn hin."