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Drama in Augsburg: Funk verpasst Gesamtweltcup-Sieg

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© IMAGO/SID/Merk

Ricarda Funk fluchte, kämpfte mit den Tränen und konnte es nicht fassen: Die Tokio Olympiasiegerin hat ihren vierten Gesamtweltcup-Sieg im Kajak-Einer auf dramatische Weise verpasst. Beim Weltcup-Finale der Slalomkanutinnen in Augsburg kassierte die 33-Jährige im Halbfinale für zwei Torberührungen insgesamt vier Strafsekunden und verpasste als 13. den Finallauf. Ihr Rückstand auf Platz zwölf, der noch für das Finale berechtigt hätte, betrug nur zwölf Hundertstelsekunden.

Funk (Bad Kreuznach), die den Gesamtweltcup 2016, 2017 und 2024 gewonnen hat, war als Gesamtführende mit zwölf Punkten Vorsprung zum Heimspiel-Finale gereist. Durch die Doppel-Wertung des Abschluss-Wochenendes rutschte sie noch auf Platz vier ab, blieb aber beste Deutsche. Den Gewinn des Gesamtweltcups sicherte sich die in Augsburg siegreiche Britin Kimberley Woods.

"Es ärgert mich natürlich brutal, hier zu Hause, Familie und Freunde sind alle da", sagte Funk mit brüchiger Stimme: "Es sollte wohl einfach nicht sein." Dass die erfolgreiche Titelverteidigung im Gesamtweltcup noch scheiterte, sei "sehr, sehr schade", so Funk weiter: "Der letzte Weltcup zählt doppelt und da muss man abliefern." Schon oben am Start sei es jedoch "nicht gut" losgegangen und dann habe sie "einfach nicht die Ruhe bewahrt".

Deutlich positiver war die Gefühlswelt bei Teamkollegin Elena Lilik. Die Augsburgerin, abschließend Gesamtweltcup-Zehnte, nutzte ihren Heimvorteil, um auf Platz zwei zu paddeln, ihre jüngere Schwester Emily Apel wurde Zwölfte.

Auch bei den Männern landete Noah Hegge zum Abschluss auf Platz zwei, ihm fehlten 0,16 Sekunden auf den französischen Sieger Anatole Delassus. Hannes Aigner wurde im Finale Achter. Den Gesamtweltcup beendete Hegge als bester Deutscher auf Platz sieben, der Sieg ging erstmals an Delassus' Landsmann Titouan Castryck.

Am Samstag stehen auch noch die Entscheidungen im Canadier und am Sonntag im Kajak-Cross an. Im Anschluss an das Weltcup-Finale geht es für die insgesamt zwölf Athletinnen und Athleten des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) weiter nach Pennrith in Australien, wo sich Funk und Co. auf die WM in Sydney (29. September bis 4. Oktober) vorbereiten.

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