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DSV akzeptiert Anzug-Urteil trotz "schalem Beigeschmack"

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© APA/SID/GEORG HOCHMUTH

Skisprung-Bundestrainer Stefan Horngacher hat sich mit dem Ausgang des Anzugskandals sowie der dreimonatigen Sperre für die Norweger Marius Lindvik und Johann Andre Forfang abgefunden - und verhalten Kritik geäußert. "Wir hatten uns bereits auf dieses Urteil eingestellt und werden es so akzeptieren", sagte der 55-Jährige am Sonntag auf SID-Anfrage: "Auch wenn das gesamte Team alles gegeben hat, um bei den Weltmeisterschaften maximal erfolgreich sein zu können, und deshalb im Rückblick ein schaler Beigeschmack bleibt."

Nach dem Skandal bei der Heim-WM dürfen die beiden Norweger beim Weltcup-Auftakt im November wieder starten, zudem behält Olympiasieger Lindvik seinen WM-Titel von der Normalschanze. Bei einer nachträglichen Disqualifikation wäre Gold an Andreas Wellinger gegangen. Wichtig sei nun, "nach vorne zu schauen", sagte Horngacher, nachdem sich Lindvik und Forfang mit dem Weltverband auf einen Vergleich geeinigt hatten. Immerhin: Die FIS habe "mit den neuen Regeln einen ersten Schritt dafür getan, unseren Sport wieder glaubwürdiger zu machen".

Die Sperre greift ab dem 23. August, zu einer vorläufigen Suspendierung des gesamten norwegischen WM-Teams war es bereits im März kurz vor Saisonende gekommen. Beim Weltcupstart im norwegischen Lillehammer (20. bis 23. November) ist das Duo daher wieder dabei. Lediglich den Sommer Grand Prix verpassen die Springer, insgesamt vier Stationen stehen noch aus. Zum Auftakt hatte Lindvik noch im französischen Courchevel gewonnen.

Am 8. März hatte ein heimlich aufgenommenes Video bei der WM einen handfesten Skandal ausgelöst. Zu sehen war, wie die Sprunganzüge von Lindvik und Forfang mit Nadel und Faden manipuliert wurden. Beide Springer wurden unmittelbar nach dem Wettkampf von der Großschanze, in dem Lindvik zunächst Silber gewonnen hatte, disqualifiziert. Alle Springer hatten im Anschluss bestritten, von der Manipulation gewusst zu haben, dem Trainerteam um den später entlassenen Chefcoach Magnus Brevig wurde die Hauptschuld angelastet.

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