Wintersport
Mehr Trainingssicherheit für Wasmeier "nicht finanzierbar"
Nach dem Tod des italienischen Skirennläufers Matteo Franzoso hat Markus Wasmeier in der laufenden Sicherheitsdebatte auf Probleme hingewiesen. Strengere Maßnahmen an Trainingsstrecken seien nicht umsetzbar: "Die Verbände können das nicht leisten. Das wäre nicht finanzierbar", sagte der Doppel-Olympiasieger von Lillehammer im Sport1-Interview.
Es gehe dabei um "15 bis 20 Kilometer, an denen Netze aufgebaut werden müssten. Dabei werden auch richtige Masten benötigt, an denen dann die Netze aufgehängt werden", so Wasmeier.
Franzoso war beim Training im chilenischen La Parva schwer gestürzt und mit dem Kopf gegen einen Zaun geprallt, nach zwei Tagen im künstlichen Koma verstarb der 25-Jährige. Der Weltverband FIS reagierte am Freitag auf den Unglücksfall und teilte in einem Statement mit, dass die Sicherheit durch Gespräche und eine Risikoermittlung erhöht werden solle. Aber es sei "nicht möglich, die mit dem alpinen Skisport verbundenen Gefahren vollständig zu beseitigen".
"Im Training sind bei weitem nicht solche Absicherungen wie im Wettkampf möglich", betonte Wasmeier. "Man stellt die Netze nur an den gefährlichen Stellen auf. Es lässt sich nicht die ganze Strecke absperren. Das ist schier unmöglich, vom Aufwand her." Jeder Athlet wisse, "dass er in diesem Sport keinen Fehler machen darf – auch im Training nicht".
Zumindest bei der Kopfsicherheit gebe es Fortschritte. "Es gibt alle ein bis zwei Jahre Weiterentwicklungen von den Helmproduzenten", sagte Wasmeier: "Damals, als ich aktiv war, hatte mein Helm vielleicht eine ein Zentimeter dicke Polsterung und einen Überzug aus Carbon. Heute beträgt die Polsterung rund vier bis fünf Zentimeter. Am Ende ist aber immer der Körper die Knautschzone."