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"Riesenehre": Schwimmer Topf und Scholz holen weitere Medaillen
Tanja Scholz und Josia Topf haben bei den Paralympischen Spielen in Paris den Erfolgslauf der deutschen Schwimmer mit den Medaillen acht und neun fortgesetzt. Die 40-jährige Scholz schwamm trotz Erkältung fünf Tage nach ihrem Triumph über 150 m Lagen über die 50 m Freistil zu Silber, 40,75 Sekunden reichten in der Startklasse S4 für Platz zwei. Topf kam über die 50 m Freistil in der Startklasse S3 auf Rang drei und komplettierte in 45,61 Sekunden seinen Medaillensatz.
Scholz landete 72 Hundertstel hinter der US-Amerikanerin Leanne Smith, die ebenfalls vor ihr gelandete Brasilianerin Lidia Vieira da Cruz wurde disqualifiziert. "Wie geil ist das denn, ein absoluter Traum", sagte Scholz. Mit der auf den letzten Metern verspielten Führung wollte die seit einem Reitunfall inkomplett querschnittsgelähmten Schwimmerin nicht hadern. "Ich bin echt erkältet und wusste nicht, ob ich es überhaupt durchstehe. Dass es jetzt so geglückt ist, ist unglaublich."
Topf musste sich in der stimmungsvollen Arena La Defense lediglich dem Türken Umut Unlu (44,83) und Denys Ostaptschenko aus der Ukraine (45,14) geschlagen geben. Der Student für Rechtswissenschaften hatte die 150 m Lagen gewonnen und über 50 m Freistil Silber geholt. "Dass es hier zu Gold, Silber und Bronze gereicht hat, ist einfach unglaublich", sagte Topf. Er sei "glücklich und zufrieden", die Tage von Paris empfinde er als "Riesenehre."
Sein zuvor erfolgreichstes Jahr hatte der Erlanger 2022 mit Silber und Bronze bei der Weltmeisterschaft, ehe er in Folge von familiären Todesfällen und einer Krankheit bei der WM 2023 ausgebremst wurde. Bei der EM im April meldete er sich schließlich mit drei Silbermedaillen eindrucksvoll zurück. Topf war mit dem TAR-Syndrom zur Welt gekommen.
Malte Braunschweig schwamm über seine Paradestrecke 100 m Schmetterling knapp an einer Medaille vorbei. Der Berliner lag in 1:01,29 Minuten als Sechster 21 Hundertstel hinter dem Bronzeplatz, bis zehn Meter vor dem Ende lag er noch auf Podestkurs. Nach dem Rennen flossen Tränen.