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"Ziehharmonika": Herrmann kämpft im Verfolgerfeld um Anschluss
Hochseesegler Boris Herrmann ist bei der Vendee Globe derzeit gut in Fahrt, rechnet aber dennoch nicht damit, sich aus seiner Verfolgergruppe nachhaltig absetzen zu können. "Es kann schon sein, dass ich ein bisschen von ihnen weg segle, es kann aber auch sein, dass wir uns dann wieder zusammenfinden. Das ist etwas wie eine Ziehharmonika", sagte Herrmann, dem der zwischenzeitliche Schaden an einem Foil seiner Malizia nach eigenen Angaben keine Probleme mehr macht.
Vor gut einer Woche hatte Herrmann den Schaden in einer nächtlichen Reparaturaktion behoben. Seitdem arbeitete er sich bis auf Platz zehn vor. Auf dem Weg Richtung Cape Leeuwin an der australischen Südwestküste führt der Wahl-Hamburger dabei eine eng zusammen liegende Vierergruppe an. Der Abstand auf den in Führung liegenden Franzosen Charlie Dalin schrumpft zwar, beträgt aber immer noch mehr als 1100 Seemeilen.
"Die ganze Führungsgruppe macht ein tolles Vendee Globe. Es ist schon sehr beeindruckend, Chapeau", lobte Herrmann, der seine eigene Zielsetzung bei der Einhandregatta um die Welt von der Platzierung loslöst. Er habe die Hoffnung, an Neujahr am Kap Horn zu sein, dies sei sein "großes Ziel". Cape Leeuwin sei dabei für ihn ein "großer Meilenstein".
Die Einsamkeit nach mittlerweile 30 Tagen auf See mache ihm "diesmal weniger zu schaffen", berichtete der 43-Jährige. "Ich bin insgesamt besser drauf und komme gut klar mit dem Rennen. Das ist für mich persönlich gesehen schon ein großer Erfolg", sagte Herrmann: "Insofern bin ich auch oft ganz entspannt."