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Ruppert im Hindernis-Finale - Traum von Bebendorf geplatzt
Nach 24 Jahren sind mit Frederik Ruppert (Tübingen) und Niklas Buchholz (Erlangen) wieder deutsche Läufer in ein WM-Finale über 3000 m Hindernis gestürmt. Der neue deutsche Rekordhalter Ruppert sicherte sich in einem packenden Finish bei den Titelkämpfen in Tokio nach 8:27,83 Minuten Platz vier in seinem Vorlauf, das reichte dem 28-Jährigen für den Einzug in den Endlauf am Montag (14.55 Uhr MESZ/ARD). Dort wird überraschend auch Buchholz stehen, der in seinem Lauf auch vom Sturzpech seiner Konkurrenten profitierte und nach 8:29,53 Minuten als Fünfter weiterkam.
"Ich habe gesehen, dass links und rechts noch einer ist. Ich habe es Gott sei Dank bemerkt", sagte Ruppert in der ARD, nachdem er unmittelbar vor der Ziellinie beinahe noch auf den sechsten Rang abgerutscht und damit ausgeschieden wäre. Im Finale wolle er "soweit wie möglich vorne landen. Ich bin sicher: Ich werde wieder fit sein."
Für den deutschen Meister Karl Bebendorf (Dresden) ist der Final-Traum hingegen geplatzt. Bebendorf, dessen Mutter kurz vor der WM nach einem Krebsleiden gestorben war, gab in seinem Vorlauf alles, doch am Ende reichte es für den EM-Dritten von Rom nach 8:32,27 Minuten lediglich zu Platz sechs – aber nur die ersten Fünf der Vorläufe zogen in den Endlauf ein.
"Mir fehlen noch die Worte um zu beschreiben, was gerade passiert ist", sagte Bebendorf, seine schwere Zeit zuletzt wollte er nicht als Entschuldigung gelten lassen: "Es war keine leichte Phase. Aber das ist mein Job, ich habe mich entschieden, den Weg hier zu gehen, ich habe leider versagt."
Ruppert hatte mit seinen 8:01,49 Minuten aus dem Mai und seinem Sieg in der Diamond League zuletzt für Furore gesorgt, der Sportsoldat ist als Nummer zwei der Welt nach Tokio gereist – und darf sich Hoffnungen auf eine Top-Platzierung machen.
Zuletzt stand 2001 ein deutscher Läufer in einem WM-Finale über 3000 m Hindernis. Ralf Assmus landete damals in Edmonton auf Rang neun.
Buchholz musste seinen überraschenden Finaleinzug nach einem von Stürzen geprägten Rennen erst einmal verarbeiten. "So richtig realistisch war es nicht", sagte er in der ARD: "Es hat immer geknallt hinter mir, ich dachte, was machen die denn? Es ist ja gefühlt jeder einmal gestürzt. Und dann muss man schon die Chance nutzen."