Paralympics Sport Allgemein
Sitzvolleyballer verpassen erste Medaille seit 2012
Der Traum von einer Medaille ist für die deutschen Sitzvolleyballer bei den Paralympischen Spielen in Paris dramatisch geplatzt. Die Mannschaft von Bundestrainer Christoph Herzog verlor den Krimi um Platz drei gegen Ägypten mit 2:3 (22:25, 25:23, 23:25, 25:23, 10:15) und blieb bei den dritten Spielen nacheinander ohne Edelmetall. Erstmals seit London standen die deutschen Sitzvolleyballer bei den Paralympics überhaupt mal wieder unter den besten vier.
"Ich habe gedacht, wir machen den fünften Satz zu. Wir waren voll da. Das war ein ganz komisches Spiel", sagte Herzog. Francis Tonleu war völlig niedergeschlagen: "Ich bin einfach leer. Ich habe die letzten sechs Monate nichts anderes gemacht, außer Sitzvolleyball zu spielen. Ich weiß im Moment nicht, was ich tun soll."
Neben der Bronzemedaille 2012 hatte es 1992 in Barcelona ebenfalls Bronze und 1984 in Mandeville Silber gegeben. Im ersten Satz spielte die deutsche Mannschaft in der North Paris Arena auf Augenhöhe mit, streute aber in der Endphase zu viele Fehler ein. Ganz anders in Durchgang zwei, da wurde spät ein Rückstand von vier Punkten gedreht. Das wilde Hin und Her in Satz drei endete negativ. Nach dem Satzausgleich ging der Entscheidungsdurchgang deutlich verloren.
Bester Punktesammler vor 3910 Zuschauern war in den über zwei Stunden Spielzeit Dominik Albrecht mit 17 Zählern. In der Gruppenphase hatte die deutsche Mannschaft gegen Brasilien (3:0) und die Ukraine (3:1) gewonnen, gegen den makellosen Weltmeister Iran gab es zum Abschluss ein 0:3. Im Halbfinale ließ die Auswahl des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) beim 0:3 gegen Bosnien-Herzegowina ähnlich wie im Spiel um Platz drei zu viele gute Chancen liegen.
Die deutschen Frauen hatten sich für die Spiele nicht qualifiziert.