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Sport Allgemein

Sportfördergesetz in der Kritik: Auch Trainer schlagen Alarm

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© AFP/SID/ODD ANDERSEN
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Nach dem DOSB, den Landessportbünden und Spitzensportverbänden haben auch die Trainerinnen und Trainer den Referentenentwurf zum Sportfördergesetz deutlich kritisiert. "Maßnahmen zu der seit Jahrzehnten geforderten Verbesserung der Trainersituation wurden in dem neuen Entwurf gar nicht berücksichtigt", hieß es in einer Stellungnahme des Berufsverbands der Trainer und Trainerinnen im deutschen Sport (BVTDS).

BVTDS-Präsident Holger Hasse nannte den Entwurf einen "tiefen Rückschlag. Wir erleben gerade, wie die nächste Leistungssport-Reform vor die Wand gefahren wird", sagte der frühere Badminton-Coach: "Die Tatsache, dass weder der Trainertarif noch die Verbesserung der Arbeitssituation von Trainerinnen und Trainern in dem neuen Gesetzesentwurf berücksichtigt wurden, offenbart einmal mehr die fehlende Bereitschaft, den deutschen Spitzensport nach vorne zu entwickeln."

Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes verlangt von der Bundesregierung, "erhebliche Nachbesserungen in Bezug auf den Referentenentwurf des Sportfördergesetzes". Der Kritik des Dachverbandes hatten sich die 16 Landessportbünde sowie die 68 Spitzenverbände angeschlossen. Diese richtet sich gegen den mangelnden Einfluss des organisierten Sports bei der Vergabe der Steuermittel. Als weitere Kritikpunkte zählt der DOSB das fehlende "Bekenntnis zur Verantwortung und zur Finanzierungszuständigkeit des Bundes für den Spitzensport", den Verwaltungsaufwand und die fehlende Flexibilität auf.

Für die Trainerinnen und Trainer steht die Zukunft ihres Berufstandes infrage. "Statt mehr Geld für den Sport und die Trainer*innen bereitzustellen, werden immer mehr Mittel in die Bürokratie gesteckt", kritisierte Hasse. "Wir fordern die Regierung auf, das neue Sportfördergesetz vollständig zu überdenken und sicherzustellen, dass eine adäquate finanzielle Entlohnung für Trainerinnen und Trainer sichergestellt wird."

Mit dem geplanten Sportfördergesetz soll dem Medaillenschwund in den olympischen (Sommer-)Sportarten auf Sicht entgegengewirkt werden, zentraler Bestandteil des geplanten Gesetzes ist die Gründung einer unabhängigen Sportagentur, die über die Verteilung der Fördergelder entscheiden soll. "Solange immer mehr Geld in die Sportbürokratie gesteckt wird, statt in den Sport vor Ort und in die Trainerinnen und Trainer zu investieren, wird Deutschland im internationalen Vergleich weiter zurückfallen", meint der BVTDS.


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