Sport Allgemein
Sportpolitik: Herber mahnt zur Eile bei Reformen
Trotz der jüngsten Erfolge bei der Leichtathletik-WM wächst im deutschen Spitzensport der Drang nach Veränderungen. "Wir haben wirklich ein paar hervorragende Leistungen gesehen. Zusammen mit dem Erfolg im Basketball macht das zumindest teilweise Hoffnung", sagte Johannes Herber, Geschäftsführer von Athleten Deutschland, in der FAZ - solche Events seien aber "immer Momentaufnahmen".
Durch den Bruch der Ampelregierung habe die Reformierung der Sportförderung im Land zuletzt viel Zeit verloren, erklärte der einstige Basketball-Nationalspieler: "Deswegen ist es so wichtig, dass die Bundesregierung jetzt Impulse setzt. Dass verdeutlicht wird: Es geht jetzt weiter, und zwar auch mit klaren Entscheidungen", so Herber.
Konkret gehe es darum, künftig die "bestmöglichen Bedingungen" für Erfolge zu schaffen. "Wenn wir sportartübergreifend in die Weltspitze wollen, brauchen Athleten Bedingungen, die diesen Anspruch widerspiegeln. Das geht nicht, wenn das Umfeld nicht absolut professionalisiert ist."
Trotz abweichender finanzieller Voraussetzungen fordert der 42-Jährige eine zumindest teilweise Annäherung an das US-amerikanische College-System, von dem unter anderem Zehnkampf-Weltmeister Leo Neugebauer profitiert und schwärmt. Dafür gelte es auch, verstärkt auf Zentralisierung zu setzen. "Wir müssen runterkommen von den jetzt über 190 Stützpunkten und stattdessen an Standorten zentralisieren, hoch qualitative Unterstützungsleistungen dort bündeln und auch Wege reduzieren", sagte Herber.