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Sprintstar Kerley startet bei umstrittenen Enhanced Games
Ein großer Name gibt sein Ja für die hochumstrittenen Enhanced Games: Der wegen verpasster Dopingtests derzeit gesperrte frühere 100-m-Weltmeister Fred Kerley wird bei der ersten Ausgabe der "Dopingspiele" im Mai 2026 an den Start gehen. Das teilte die Organisation am Mittwoch mit.
Der 100-m-Weltmeister von 2022 ist der erste Leichtathlet und der erste US-Amerikaner, der seine Zusage gegeben hat für die Veranstaltung, bei der Athleten die Einnahme leistungssteigernder Mittel erlaubt ist, die bei offiziellen Wettkämpfen verboten sind. Die Macher der Enhanced Games selbst behaupten, die Präparate seien "sicher, legal und wissenschaftlich fundiert", ihre Einnahme erfolge unter strenger ärztlicher Aufsicht.
Kerley soll eine Million Dollar erhalten, wenn er den 100-m-Weltrekord von Usain Bolt aus dem Jahr 2009 (9,58 Sekunden) knackt. Diese Marke sei "schon immer das ultimative Ziel" seiner Karriere gewesen. "Dies gibt mir die Möglichkeit, meine ganze Energie darauf zu verwenden, meine Grenzen zu verschieben und der schnellste Mensch aller Zeiten zu werden", wurde Kerley in der Pressemitteilung der Enhanced Games zitiert. Seine 100-m-Bestzeit liegt bei 9,76 Sekunden.
Kerley (30) schließt sich mehreren Elite-Schwimmern an, die sich bereits für den Wettbewerb angemeldet haben, darunter der britische Olympia-Silbermedaillengewinner Ben Proud.
Die Veranstaltung, die für den 21. bis 24. Mai 2026 in Las Vegas geplant ist, soll Wettbewerbe im Schwimmen, in der Leichtathletik und im Gewichtheben umfassen.
Das Projekt, das 2023 vom australischen Unternehmer Aron D'Souza ins Leben gerufen wurde, hat sowohl in der Sportwelt als auch in Wissenschaftskreisen Kontroversen ausgelöst. Sebastian Coe, der Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes, etwa bezeichnete die Idee als "Unsinn", die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) brandmarkte das Projekt als "gefährlich und unverantwortlich".
Die Enhanced Games wiederum reichten im August eine Kartellklage gegen den Schwimmweltverband World Aquatics, USA Swimming und die WADA auf bis zu 800 Millionen US-Dollar ein, die Organisation wirft ihnen eine illegale Kampagne zur "Zerschlagung" des Wettbewerbs vor.