• Tennis
  • Darts
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Sport Allgemein

Strafen für Ovtcharov-Kollegen rechtens - Sperren aufgehoben

Article Image Media
© AFP/SID
Anzeige

In der "Vielspieler-Affäre" um den früheren Erstligisten TTC Neu-Ulm sind Sanktionen der Tischtennis Bundesliga (TTBL) gegen Kollegen von Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov rechtens gewesen. Das geht aus der am Freitag verbreiteten Entscheidung des Ständigen Schiedsgerichtes für Lizenzspieler der TTBL hervor.

Wegen des erkennbar vorsätzlichen Verstoßes gegen das Verbot von Einsätzen für mehrere Vereine im Laufe einer Saison bezeichnete das Gericht die nach Spielen für ausländische Klubs verhängten 10.000-Euro-Geldstrafen gegen Truls Moregardh (Schweden) und Lin Yun-Ju (Taiwan) als angemessen. Entgegen der Klägersicht sei im vorliegenden Fall eine Bestrafung prinzipiell nicht zu beanstanden.

Die zusätzlich neben dem unmittelbar erfolgten Entzug der Spielerlaubnis ausgesprochenen Sperren von jeweils zehn Spielen für die beiden Spieler allerdings hob das Gericht unter Vorsitz von Ex-Handballnationaltorwart Andreas Thiel trotz seiner grundsätzlichen Haltung aus formalen Gründen auf: Aus der englischen Übersetzung des Lizenzspielervertrages, so die Urteilsbegründung, sei nicht unmissverständlich deutlich geworden, dass ein regelwidriger Einsatz für einen zweiten Verein auch für die Zukunft Spielsperren nach sich hätte ziehen können.

"Als Verein verspüren wir keine Genugtuung, eher eine Bitternis, dass unser Rückzug aus der TTBL richtig war", schrieb der TTC Neu-Ulm in einer Stellungnahme: "Wir wollen nicht Mitglied in einer Bundesliga sein, die sich soweit von ihrem Aufsichtsrat instrumentalisieren läßt, dass sie sich vor ihrem eigenen Schiedsgericht mit ihren Vertragskonstrukten in höchster Deutlichkeit blamiert."

Im Streit über die Sanktionen wegen Moregardhs und Lins reglementswidrigen Auslandseinsätzen nur wenige Tage nach dem gewonnenen Pokalfinale mit Billigung der Klubführung hatte Ovtcharovs Arbeitgeber seine vier Jahre zuvor per Wildcard erhaltene Bundesliga-Lizenz am Ende der vorigen Saison zurückgegeben. Die Bayern können jedoch aufgrund weiterer Lücken in den Reglements sowohl des Europa-Verbandes ETTU als auch des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) auch ohne die Teilnahme am nationalen Spielbetrieb in der anstehenden Saison an der Champions League teilnehmen.

Für die nacholympische Spielzeit 2024/25 hat DTTB-Präsidentin Claudia Herweg schon Nachbesserungen der Verbandssatzungen zur Vermeidung einer Wiederholung des "Falles Neu-Ulm" angekündigt.


© 2024 Seven.One Entertainment Group