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Trotz schwieriger Vorbereitung: Kappel will "um Gold kämpfen"

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© AFP/SID

Niko Kappel startet bei den Weltmeisterschaften der Para-Leichtathleten trotz schwieriger Vorbereitung mit ambitionierten Zielen. "Ich hatte zuletzt eine anstrengende Phase, mein Ellbogen ist noch nicht völlig fit, und ich konnte über fünf Wochen kaum Kugelstoßen – gut 800 Trainingsstöße fehlen. Und die, die ich jetzt machen kann, sind nicht schmerzfrei", sagte der 30-Jährige im ran-Interview vor den am Freitag beginnenden Wettbewerben in Neu-Delhi. Der Weltrekordhalter sei aber dennoch "sehr zuversichtlich" und wolle "um Gold kämpfen".

Den Kugelstoßer, der im vergangenen Jahr bei den Paralympics in Paris Silber gewann, "treibe der Wiederholungsdrang an - das Gefühl, Erlebnisse wie bei meinen Titeln in Rio 2016, London 2017 oder Kobe 2024 und jedem meiner Weltrekorde erneut zu erleben", sagte Kappel: "Ich bin überzeugt, dass ich mit 15,07  m noch nicht am Ende bin und noch weiter stoßen kann. Meine Kraft- und Sprungwerte sind so gut wie nie zuvor, wir arbeiten weiter an der Technik, und ich möchte eine Hausnummer setzen."

Der zweimalige Weltmeister sieht aber nicht nur bei seinen eigenen Leistungen noch Luft nach oben. "Gesellschaftlich müssen wir uns in Deutschland nicht verstecken. Was Inklusion, Aufklärung und das Miteinander auf Augenhöhe angeht, sind wir nicht so schlecht. Aber es gibt noch Potenzial auf beiden Seiten", sagte er: "Die Fähigkeit der Menschen mit Behinderung sind noch lange nicht ausgeschöpft."

Das Ziel sei "ja immer, dass man schon früh, während der Schulzeit zum Beispiel, entdeckt, wo liegen meine Stärken, wo meine Schwächen, und was macht mir Spaß?", sagte Kappel: "Und ganz wichtig: Inklusion passiert nicht am Schreibtisch, indem jemand ein Formular ausfüllt. Jeder redet darüber, dass wir viel zu bürokratisch geworden sind. Und jedes Mal, wenn wir versuchen, etwas zu ändern, wird es danach meist noch bürokratischer."

Veränderung passiere "durch Begegnungen, durch persönliche Erlebnisse, nicht durch Ämter", er versuche, "das selbst umzusetzen, statt nur zu motzen – wir machen es einfach".

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