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TTBL: Duda-Kritik an väterlicher Personalplanung

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© AFP/SID/SYLVAIN THOMAS

Der EM-Zweite Benedikt Duda hat angesichts der Terminflut im internationalen Tischtennis bemerkenswerte Kritik an der Personalplanung seines Bundesliga-Klubs TTC Schwalbe Bergneustadt geübt - und damit auch an seinem Vater. "Vielleicht ist das ein Zeichen an Bergneustadt zu überlegen, mal einen fünften Spieler statt nur vier zu verpflichten", sagte der Weltranglistenachte nach seinen beiden Niederlagen beim 1:3 der Oberbergischen im Bundesliga-Gipfel bei Spitzenreiter Werder Bremen, und zwar an die Adresse auch seines Vaters Heinz: Duda senior fungiert in Bergneustadt als Sportdirektor.

Tatsächlich befinden sich Duda und seine Kollegen rund um den Globus derzeit wieder einmal in einem massiven Turnierstress. Weil jedoch selbst Spieler wie die deutsche Nummer eins einerseits noch auf Vereine als Brötchengeber im Alltag angewiesen sind und andererseits die Klubs ihre Pflichtspiele in die nur kleinen Turnierpausen zwängen müssen, stößt das Gesamtsystem an Grenzen.

"Ich bin", beschrieb Duda am Dyn-Mikrofon nach seinen Niederlagen in Bremen gegen Irvin Bertrand (Weltrangliste: 186) und Ex-Doppelweltmeister Mattias Falck (92) sein Programm alleine in diesen Tagen, "ich bin am Montag vom WTT Champions aus China wiedergekommen, hätte mir nun in Bremen eine Pause gewünscht oder am Freitag eine Pause in der Liga gegen Mühlhausen oder am Sonntag eine Pause im Pokal in Mühlhausen. Aber ist halt nicht so - und dann fliege ich schon wieder zum nächsten großen Turnier in China."

Für den 31-Jährigen ist offenbar ein breiterer Kader die einzige Möglichkeit zur Berücksichtigung der Interessen seines Klubs und seinen persönlichen Ambitionen gleichermaßen. "Gefühlt bin ich seit der WM nie mehr als eine Woche zuhause gewesen, und das ist jetzt vier Monate her. Dann hast du eben nicht mehr alle Körner zusammen, dann sind Spiele wie in Bremen das logische Resultat", betonte Duda. In Bergneustadts momentaner Besetzung ist der frühere Mannschafts-Vizeweltmeister für eine konkurrenzfähige Aufstellung zumindest gegen Spitzenmannschaften unverzichtbar.

Im Zusammenhang mit der allgemeinen Kalenderproblematik hatte die Tischtennis Bundesliga (TTBL) kurz vor Beginn der angebrochenen Saison durch eine Spielplanreform Einsparungen von bis zu drei Terminen erzielen können. Auch für den Pokal-Wettbewerb ist künftig eine Straffung vorgesehen.

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