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TTBL-Import Fan: Hoffnung auf neue "Ping-Pong-Diplomatie"
Der Transfer des chinesischen Tischtennis-Olympiasiegers Fan Zhendong zu Champions-League-Gewinner 1. FC Saarbrücken-TT weckt offenbar Hoffnungen auf eine neue Art der "Ping-Pong-Diplomatie" mit Fans Heimatland. "Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Spieler und die gewachsene Abstimmung mit dem Verband bieten gemeinsam eine stabile und zukunftsfähige Grundlage für alle weiteren Schritte", sagte Saarbrückens Teammanager Nicolas Barrois in einem Interview auf der Homepage der Tischtennis Bundesliga (TTBL).
In Anlehnung an die politische Annäherung zwischen China und den USA durch den Tischtennissport in den 1970er Jahren hält Barrois einen Ausbau der Kooperation der Bundesliga oder einzelner Vereine mit China auf mehreren Ebenen für möglich. "Wir können alle in Deutschland von einer guten Zusammenarbeit mit den Chinesen nur profitieren. Womöglich schickt China noch einmal den einen oder anderen Star, um die schon sehr attraktive TTBL nochmal zwei Prozent attraktiver zu machen."
Nach Ansicht des 35-Jährigen ist allerdings auch das Vermarktungspotenzial des deutschen Oberhauses durch die kommenden Fan-Auftritte nicht nur in China deutlich gestiegen. "Ich hoffe schon, dass Liga, Partner und Vereine in diesem Bereich an einem Strang ziehen und das bestmögliche Ergebnis aus dieser Situation ziehen können. Im besten Fall entwickelt sich eine Plattform für unseren Sport und für unsere Liga im Ausland, so dass man die Liga bald sehr weitläufig auf der ganzen Welt verfolgen kann", meinte Barrois.
Fan schlägt in der Ende August beginnenden Saison als erster Olympiasieger aus China seit mehr als 20 Jahren in der TTBL auf. Barrois misst der Strahlkraft des zweimaligen Einzel-Weltmeisters nach dem Rücktritt von Timo Boll hohe Bedeutung bei: "Fans Einstieg in die Bundesliga ist eine tolle Geschichte. Der Liga tut das gerade auch ganz gut. Alle Vereine sind total happy und können davon profitieren."