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Vor Goldcoup in Singapur: Elendts Anreise mit Hindernissen

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© AFP/SID/OLI SCARFF

Vor ihrem sensationellen Goldcoup in Singapur hatte Anna Elendt mit Hindernissen zu kämpfen. Die Anreise aus ihrer Wahlheimat USA stellte die neue Schwimm-Weltmeisterin schon auf die Probe. "Sie war so dramatisch", erzählte die 23-Jährige am Tag nach ihrem Sieg über 100 m Brust, "sie haben mir den Handgepäckkoffer abgenommen, weil alles voll war."

So musste sie kurz vor dem Flug nach Asien in aller Hektik neu packen. "Ich musste alle meine Sachen in meine kleine Handtasche stopfen, mein Laptop, mein iPad, mein Essen, meine Medikamente", berichtete Elendt. Doch dann begann erst die lange Anreise: "Ich bin erstmal viereinhalb Stunden nach Los Angeles geflogen, dann 16 Stunden nach hier. Ich glaube, vor drei Jahren wäre ich komplett auseinander gefallen."

Die Frankfurterin, die in Austin/Texas lebt und trainiert, hatte nach zwei erfolglosen Jahren ans Aufhören gedacht. Doch nach dem Abschluss ihres Studiums hat sie den Spaß am Schwimmen wiedergefunden. In den USA will sie zumindest bis zu den Olympischen Spielen 2028 in L.A. bleiben, sie fühle sich dort wohl, "in Amerika habe ich mich deutlich weiter entwickelt, dafür bin ich sehr dankbar".

Die wichtigste Gratulation nach ihrem Goldrennen habe sie aber aus der deutschen Heimat bekommen: "Ich habe direkt die Nachricht von meiner Mama gesehen. Sie war immer für mich da, sie ist ein großer Stein in der Brandung." Um 1.00 Uhr habe ihr Trainer gesagt, "leg das Handy weg", erzählte sie lachend: "Es war eine kurze Nacht." In Singapur startet Elendt noch über 200 und 50 m Brust.

Die 23-Jährige hatte am Dienstag völlig überraschend den Titel über die 100 m gewonnen - und dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) damit einen besonderen Erfolg beschert: Erstmals seit 2009 standen wieder zwei Deutsche bei einer WM ganz oben - damals waren es Britta Steffen und Paul Biedermann. "Ich finde es super schön, dass es so gut läuft", sagte Steffen dem SID: "Ich fühlte mich auch ein bisschen an Rom 2009 erinnert. Anna ist mega stark geschwommen und hat verdient gewonnen."

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