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Weitsprung-Reform: Weltverband sieht positive Entwicklung
Der Leichtathletik-Weltverband World Athletics hat nach den ersten Versuchen mit dem neuen Weitsprung-Modus ein positive Zwischenfazit gezogen. Wir erhofft, hätten der Absprung aus einer "Take-off-Zone" statt vom traditionellen Balken eine Verringerung der Fehlversuche gebracht. Zudem sprächen die Daten für eine erwartete Verbesserung der Sprungweite um zehn Zentimeter, teilte WA nach den Tests bei den Istaf-Indoor-Meetings in Düsseldorf und Berlin mit.
Auch Athleten und Athletinnen würden die Reform begrüßen. "Ich war angenehm überrascht, dass sich der Weitsprung dadurch nicht so sehr ändert wie erwartet", zitiert der Weltverband die deutsche Olympiasiegerin Malaika Mihambo: "Das Konzept braucht noch Feinabstimmung, um sich gegenüber der traditionellen Methode durchzusetzen. Die Schlüsselfrage bleibt, wie man den Weitsprung für die Sportler sicherer und für die Zuschauer attraktiver machen kann."
Bei den beiden Hallen-Meetings in Deutschland waren Mihambo und Co. nicht vom Balken, sondern aus einem 40 Zentimeter langen Bereich abgesprungen. Gemessen wurde dann die "reale" Weite von der Fußspitze beim Absprung aus.
Wie WA mitteilte, sei die Quote der ungültigen Versuche dadurch auf 13 Prozent gesunken, der historische Wert der Fehlversuche läge demnach bei 32 Prozent. Würde man den traditionellen Absprungmodus zugrunde legen, wäre man in Düsseldorf und Berlin auf eine Fehlversuchquote von 66 Prozent gekommen. Der Weltverband kündigte weitere Untersuchungen zu den ersten Wettkämpfen nach dem neuen Modus an. Ob und wann das System bei internationalen Meisterschaften angewendet wird, ist noch unklar.
Laut WA habe eine Umfrage unter den Besuchern der beiden Meetings ergeben, dass ein Großteil die Änderungen begrüße. Topsportler hatten sich bislang skeptisch geäußert. "Wenn das passiert, werde ich mit dem Weitsprung aufhören", sagte der griechische Olympiasieger Miltiadis Tendoglou.