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Motorsport DTM

"Bereits das dritte Mal": Kostet Preining Kollision mit Auer endgültig den Titel?

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© Michael Jurtin/Red Bull Ring

Am Samstag kämpfte sich Thomas Preining in Spielberg von Startplatz 16 auf Rang sechs nach vorne und verkürzte den Rückstand in der Meisterschaft auf elf Punkte, am Sonntag wollte er dann von Startplatz fünf die nächste Attacke starten, doch eine Berührung mit Landsmann Lucas Auer in der ersten Kurve sorgte beim "Grello" für einen Reifenschaden und einen zusätzlichen Stopp.

Dadurch blieb der DTM-Champion des Jahres 2023 punktelos, wodurch er nun zwei Rennen vor Schluss 25 Punkte Rückstand hat - und der Titel in weite Ferne rückt. "Ich bin nach dem Wochenende etwas sprachlos", sagt der bitter enttäuschte Preining, der laut eigenen Anganben "einen Tag" gebraucht habe, um die Ereignisse "zu verdauen".

"Am Samstag waren wir im Qualifying zwar chancenlos, aber konnten das Rennergebnis maximieren und mit einer super Strategie, coolen Manövern und mega Boxenstopps einen guten sechsten Platz einfahren", verweist der Österreicher auf den gelungenen Overcut. Das habe sich angefühlt "wie ein Sieg".

Preining verärgert: "Bereits das dritte Mal in dieser Saison"

Am Sonntag ging dann in der ersten Kurve alles schief. "Es war extrem unglücklich, dass wir in der ersten Runde einen Reifenschaden hatten, nachdem es zu einer Berührung kam, wie sie im Grunde in jedem Rennen vorkommt", ärgert sich Preining auf Instagram. "Das ist jetzt schon das dritte Mal in dieser Saison, dass so etwas passiert - super frustrierend!"

Welche Zwischenfälle er meint? Auf dem Lausitzring kollidierte Preining in der ersten Kurve mit Jack Aitken, wodurch die Spurstange des Porsche brach. In Zandvoort kam es beim Zweikampf mit Grasser-Lamborghini-Pilot Jordan Pepper zu mehreren Berührungen, was ebenfalls zu einem Reifenschaden bei Preining führte.

Und jetzt kam ihm mit Auer der dritte Titelrivale in die Quere, der der nun mit sieben Punkten Vorsprung als DTM-Leader ins finale Wochenende geht. "Es hätten sehr viele Punkte werden können, am Ende sind es aber null. Das ist extrem bitter im Kampf um die Meisterschaft", weiß Preining.

Auer über Kollision: "Er war glaube ich im toten Winkel"

Aber wie kam es zur Kollision mit Auer? Die beiden fuhren nebeneinander durch die erste Kurve, als es bereits am Scheitelpunkt zu einer leichten Berührung kam. Dann fuhr der auf der Außenbahn liegende Landgraf-Mercedes einen weiteren Bogen durch die Asphalt-Auslaufzone.

Als er wieder auf die Strecke zurückkam, berührte er Preining, was zum folgenschweren Reifenschaden links hinten führte. Er sei "leider hart getroffen" worden, beschreibt Preining den Zwischenfall. Auf dem Weg zu Kurve drei wurde der "Grello" langsamer, in der vierten Kurve löste sich die Lauffläche des Reifens komplett ab.

Wie Auer die Situation erlebte? "Die erste Kurve ist hier hardcore", sagt er im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Er war glaube ich im toten Winkel. Ich habe auf einmal einen Schlag gekriegt, habe selber einen ziemlichen Stoß aufs Auto gekriegt. Aber es gibt nicht viel zu sagen, weil ich habe selbst nicht viel gesehen."

Manthey wollte Strafe gegen Auer erwirken

Laut Informationen von Motorsport-Total.com wollte die Manthey-Truppe nach dem Zwischenfall, der Preining das Rennen kostete, eine Strafe gegen Auer erwirken, was auch aus strategischer Sicht verständlich ist, denn es ging dabei um einen direkten Rivalen in der Meisterschaft.

Renndirektor Sven Stoppe gab die Angelegenheit aber nicht mal an die Sportkommissare weiter. Das lag daran, dass man nicht die Auswirkung, sondern den Zwischenfall selbst beurteilen möchte. Und auch weil dieser kurz in der Startphase stattfand, konnte Stoppe bei Auer kein Fehlverhalten feststellen.

Wie bei Leidensgenosse Aitken, der ebenfalls eine Reifenschaden erlitt, war die Hoffnung auf ein Safety-Car vergeblich, weshalb Preining nur als 21. ins Ziel kam. Die beiden Fehler auf dem Sachsenring sind jetzt besonders schmerzhaft.

Etwas bessere Titelchancen für Güven als für Preining

"Glücklicherweise haben wir nun drei Wochen Zeit, unseren Rhythmus wiederzufinden, um frisch nach Hockenheim zu reisen und ein letztes Mal alles zu geben - hoffentlich geht noch etwas", sagt der "Grello"-Pilot. Und kündigt an: "Solange es mathematisch möglich ist, geben wir nicht auf, und für uns ändert sich nichts in Bezug auf das Finale in Hockenheim: Wir müssen ein perfektes Wochenende hinlegen."

Bessere Chancen im Titelkampf darf sich währenddessen Teamkollege Ayhancan Güven ausrechnen. Dem Türken, der bereits vier Saisonsiege zu Buche stehen hat und in Spielberg die Plätze 16 und sieben erreichte, fehlen in der Meisterschaft auf Platz fünf 17 Punkte.

Am Samstag litt Güven wie Preining unter dem fehlenden Topspeed im ersten Sektor und kam von Startplatz 19 wegen der 20 Kilogramm Erfolgsballast nicht nach vorne. Am Samstag lieferte er hingegen von Startplatz neun ein kämpferisches Rennen.

"Immerhin gute Punkte und die Möglichkeit, den Titel in Hockenheim zu holen, besteht noch", zeigt er sich realistisch. "Die Hoffnung ist weiterhin da, und hoffentlich können wir in Hockenheim bis zum Sonntagsrennen im Titelkampf bleiben. Und dann sehen wir im großen Finale, wer ganz oben steht."

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