Anzeige
Motorsport DTM

DTM-Test Zandvoort: Überraschende Aston-Martin-Bestzeit, Pech für Auer

Article Image Media
© circuitpics.de

Das diesjährige DTM-Testreglement erlaubt neben den zwei fixen, vom ADAC veranstalteten Testtagen in Oschersleben und am Sachsenring nur drei frei wählbare private Testtage während der Saison: Nachdem am 6. Mai auf dem Lausitzring 14 Piloten getestet haben, fand heute ein weiterer privater Testtag in Zandvoort statt - und gleich zehn DTM-Piloten nutzen die Gelegenheit, sich auf das Rennwochenende in drei Wochen vorzubereiten.

Diesmal war auch die BMW-Truppe Schubert dabei, die sich bei ihrer Teststrategie gegen den Lausitzring entschieden hatte. "Dort fahren sie auf den Geraden sowieso allen davon", scherzt Abt-Sportdirektor Martin Tomczyk. "Damit haben sie in Zandvoort mehr Probleme."

Tatsächlich lag auf dem flüssigen Dünenkurs am Ende des Testtages, der bei Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad und überwiegend Sonnenschein stattfand, kein BMW in Front, sondern Gilles Magnus im Comtoyou-Aston-Martin, der bislang nichts mit der Spitze zu tun hatte.

"Marathon-Mann" Rast fährt am Vormittag Bestzeit

Der belgische DTM-Rookie fuhr kurz vor der Zielflagge um 16:55 Uhr in 1:33.781 Tages-Bestzeit - und war damit um 0,383 Sekunden schneller als Schubert-BMW-Pilot Rene Rast, der am Vormittag Schnellster war, im Gesamtklassement Zweiter wurde und mit 116 Runden am fleißigsten war. Die drittbeste Zeit des Tages gelang "Grello"-Porsche-Pilot Thomas Preining, dem am Nachmittag 0,453 Sekunden auf Magnus fehlten.

Comtoyou war neben HRT das einzige DTM-Team, das am vergangenen Wochenende in der Sprintserie der GT-World-Challenge Europe (GTWCE) in Zandvoort am Start gewesen war und trotzdem heute die Testgelegenheit nutzte. Dagegen entschieden haben sich das Lamborghini-Team Grasser, die Ferrari-Truppe Emil Frey und das AMG-Team Winward, denen offenbar die Erfahrungswerte vom Wochenende reichen.

Pole-Zeiten 2024 in der DTM deutlich schneller

Schon um 9:00 Uhr, als die Ampel auf grün schaltete, hatte es mehr als 15 Grad Lufttemperatur, wodurch es den ganzen Tag lang ähnlich warm war. Da der wegen des Le-Mans-Tests geänderte Zandvoort-Zeitplan das Sonntags-Qualifying bereits am Freitagabend um 17 Uhr vorsieht, waren die Bedingungen für die in der DTM so wichtigen Qualifying-Simulationen durchaus wertvoll .

Ein Vergleich mit den Zeiten aus dem Vorjahr zeigt aber, dass deutlich Luft nach oben ist: Beim Abend-Qualifying kam Maximilian Paul damals in seiner Pole-Runde auf 1:32.780, womit er um eine Sekunde schneller war als Magnus' Tagesbestzeit. Jack Aitken fuhr bei seiner Samstagmorgen-Pole bei niedrigeren Temperaturen sogar 1:31.762.

Technikproblem: Auer muss am Nachmittag zuschauen

Bester Mercedes-AMG-Pilot beim Test war Landgraf-Youngster Tom Kalender, dem 0,609 Sekunden fehlten. Teamkollege und Oschersleben-Sieger Lucas Auer lag zwar am Morgen zeitweise sogar in Führung, fuhr aber in der Nachmittags-Session von 13:00 bis 16:55 Uhr wegen eines technischen Problems nur neun Runden. Dadurch hat er mit 44 Umläufen insgesamt mit Abstand die wenigsten Runden auf dem Konto - und landete mit 1,076 Sekunden Rückstand auf Platz zehn.

Ebenfalls im Einsatz waren Preinings Manthey-Teamkollege Ayhancan Güven (+0,628/5.), Comtoyou-Aston-Martin-Pilot Nicolas Baert (+0,678/6.) und Arjun Maini, der im Ford Mustang des HRT-Teams auf Platz sieben 0,697 Sekunden Rückstand hatte. Achter wurde Vorjahressieger Marco Wittmann (+0,842), der seine persönliche Bestzeit aber am Vormittag gefahren war, und Lokalmatador Morris Schuring (+0,876) im Manthey-Porsche.

Timo Glocks McLaren-Team Dörr hatte seinen Zandvoort-Test bereits Ende März absolviert. Wer 2025 auf einen Test in Zandvoort, wo die Reifen besonders belastet werden, verzichtet? Die GTWC-Teams Grasser, Emil Frey und Winward, die aber immerhin das Rennwochenende nutzen konnten, die Lamborghini-Teams Abt und Paul sowie Ricardo Fellers Audi-Truppe Land.

Gesamtergebnis des privaten DTM-Tests in Zandvoort (19.5.): 1. Gilles Magnus (Comtoyou-Aston-Martin) 1:33.781 (100 Rd.) 2. Rene Rast (Schubert-BMW) 1:34.164 (116) 3. Thomas Preining (Manthey-Porsche) 1:34.234 (93) 4. Tom Kalender (Landgraf-Mercedes) 1:34.390 (101) 5. Ayhancan Güven (Manthey-Porsche) 1:34.409 (102) 6. Nicolas Baert (Comtoyou-Aston-Martin) 1:34.441 (98) 7. Arjun Maini (HRT-Ford) 1:34.478 (91) 8. Marco Wittmann (Schubert-BMW) 1:34.623 (103) 9. Morris Schuring (Manthey-Porsche) 1:34.658 (100) 10. Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) 1:34.857 (44)

Anzeige
Anzeige